Donnersbergkreis Bangen bis in die Nachspielzeit

Akrobatische Einlage von Rockenhausens Carsten Balzer (links).
Akrobatische Einlage von Rockenhausens Carsten Balzer (links).

«Rockenhausen.» Die äußeren Bedingungen im Rockenhausener Stadion Obermühle waren perfekt. Frühlingshafte Temperaturen, Sonnenschein, gut bespielbarer Rasen. Doch so richtig animiert fühlten sich die beiden Mannschaften nicht. Viele Phasen des Spiels erinnerten an Sommerfußball, und der Adrenalinspiegel der Zuschauer wurde nur selten nach oben getrieben. Die Hausherren taten sich fast über die gesamten 90 Minuten schwer, die sehr diszipliniert auftretenden Gäste in Verlegenheit zu bringen. Diese agierten im Rückwärtsgang hinten meist mit eine Fünferkette und machten die Räume eng. So blieben die lange Anspiele auf Sturmspitze Fabian Schmitt, mit denen der FV Rockenhausen vor allem in der Anfangsphase sein Offensivspiel eröffnete, meist ohne Wirkung. Die Gäste hingegen bauten ihr Spiel sehr ruhig auf und hatten auch die beste Chance in der Anfangsphase. Nach einer weit geschlagenen Flanke, bei der sich die Innenverteidigung der Gastgeber verschätzte, stand plötzlich David Höft frei, schien überrascht zu sein und schoss aus zehn Metern über das Tor. Rockenhausen war zwar spielbestimmend, doch es blieb zunächst bei Torannäherungen, wie zum Beispiel bei dem Weitschuss von Fabian Schmitt, den TuS-Torhüter André Mahler problemlos halten konnte. Mahler wurde aber dann zum Steigbügelhalter für den Rockenhausener Sieg. Zunächst vertändelte er vor dem Strafraum gegen Schmitt und holte diesen dann von den Beinen. Hier hätte man sicher auch die rote statt der gelben Karte zeigen können. Von da an wirkten die Gäste erstmals verunsichert, und nur wenig später lief Schmitt den Torhüter erneut energisch an, die Kugel spritzte Christian Doell vor die Füße, der ließ noch einen Gegenspieler ins Leere laufen und schob zum 1:0 ein. Doch statt jetzt nachzusetzen und die Verunsicherung auszunutzen, wollten die Hausherren die Führung sicher in die Halbzeitpause bringen. Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste wieder die erste Chance. Ein weiter Abschlag des Torhüters landete bei Felix Becker, der freistehend im Strafraum aber am Fuß von Rockenhausens Torhüter Johannes Adam scheiterte. Kurz vorher hatte der Schiedsrichter auf der Gegenseite auf Foulelfmeter entschieden, den er aber nach Rücksprache mit dem Linienrichter zurücknahm. Rockenhausens Spielertrainer Felix Horn umschrieb dies danach diplomatisch: „Es gab da einige kritische Situationen im Strafraum.“ Am Spielverlauf änderte sich wenig, Rockenhausen blieb spielbestimmend, die Gäste ließen bei ihren wenigen Konterchancen Durchschlagskraft vermissen. Aber auch die Platzherren mühten sich meist erfolglos, weitere Chancen herauszuspielen. Bei zwei Gelegenheiten hätten sie jedoch erhöhen können, wenn nicht sogar müssen. Fabian Schmitt schickte aus dem Mittelfeld Felix Möhler auf die Reise, der entschied sich bei Zwei- gegen-Zwei für das Dribbling und scheiterte an Mahler. Auch bei der zweiten Großchance war Schmitt der Ausgangspunkt, doch der eingewechselte Joshua Paul konnte seinen Rückpass in aussichtsreicher Position nicht verwerten. So mussten die Hausherren bis in die Nachspielzeit um den Sieg zittern, denn mit der letzten Aktion des Spiels traf der Gast noch einmal die Unterkante der Latte des FVR-Gehäuses. Beim Fachsimpeln nach dem Spiel waren sich Felix Horn und sein Gegenüber Wolfgang Lang einig, dass der Sieg aufgrund der Spielanteile verdient war. „Leider haben die Laufwege nicht immer gepasst, aber wir waren meist am Drücker. Bis zum Sechzehner war es, glaube ich, ganz gut. Wir müssen einfach das zweite Tor nachlegen“, gab Horn noch zu Protokoll. So spielten sie FV Rockenhausen: Adam - Mohr (90.+2 Zirker), Hirmann, Kirik, Möhler - Horn, Balzer - Wernz, Doell (85. Held), Scheuermann (76. Paul) - Schmitt Tor: 1:0 Doell (39.) - Gelbe Karten: Möhler - Mahler, Becker - Beste Spieler: Horn, Schmitt - Horbach, Dingert - Zuschauer: 90 - Schiedsrichter: Rohr (Großsteinhausen).

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