Donnersbergkreis Breitbandausbau in der Kreisstadt startet

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In Kirchheimbolanden geht es los mit dem Breitbandausbau. Wie Ralf Gawlyta, Direktor Netzentwicklung der Tele Columbus Gruppe, gestern Nachmittag in einem Pressgespräch in der Verbandsgemeindeverwaltung mitteilte, wird man es nicht schaffen, dieses Jahr schon Häuser anzuschließen. Dafür sollen Anfang 2017 die ersten von 3200 Haushalten der Stadt auf einen glasfaserbasierten Breitbandanschluss von Primacom zurückgreifen können und dann Bandbreiten bis zu 400 Megabit pro Sekunde erhalten.

„Aus Sicht der Stadt wird das ein riesiger Sprung nach vorne“, sagte Kirchheimbolandens Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller. Mit den Bandbreiten von bis zu 400 Megabit pro Sekunde rücke die Kreisstadt „internetmäßig auf eine Stufe zu den Ballungszentren“, so Gawlyta. Dass es mit dem ursprünglichen Plan nichts werde, diese Bandbreiten 1600 Häusern bereits bis zum Jahresende zur Verfügung zu stellen, liege unter anderem auch an den Tiefbauunternehmen, „die das dieses Jahr nicht mehr schaffen“, so der Direktor Netzentwicklung. Bei Primacom handelt es sich um ein Unternehmen der Tele Columbus Gruppe, die ihren Sitz in Leipzig hat. Laut eigener Angabe ist die Gruppe drittgrößter Kabelnetzbetreiber in Deutschland und versorgt bundesweit rund 3,6 Millionen Haushalte mit Fernsehen, Telefon und Internet. In Kirchheimbolanden nutzen derzeit 40 Prozent der Haushalte den Kabelanschluss von Primacom, wie Marcel Rauprich, Gebietsmanager Region Süd bei Primacom, berichtete. „Wir wollen das auf 55 bis 60 Prozent erhöhen“, so Rauprich. Ziel sei es, bis 2019 dann 20 Prozent der Haushalte mit schnellem Internet zu versorgen. Ende des ersten Halbjahres soll in allen Haushalten, die bereits über einen Kabelanschluss verfügen, das schnelle Internet zur Verfügung stehen. Für Haushalte in der Kleinen Residenz, die bislang nicht mit Kabel versorgt sind – so genannte weiße Flecken – gelte es individuelle Lösungen zu finden, möglicherweise könnten dies auch Sammellösungen für mehrere Haushalte sein, erläuterte der Gebietsmanager. Zum Technischen: „Bisher haben wir in Kirchheimbolanden nur ein reines TV-Netz, die Signale verlaufen nur in eine Richtung. Wir müssen nun das Netz rückkanalfähig machen“, erklärte Gawlyta. Das bestehende Netz werde zu einem hybriden Glasfaser-Koaxnetz aufgerüstet. Für dieses Ausbauprojekt werden fast drei Kilometer Glasfaser verlegt und eine neue Kabelkopfstation wird auf dem Parkplatz am ehemaligen Thielwoogbad aufgebaut, über die TV-Signale eingespeist sowie Internet- und Telefondienste zugeführt werden. In den verbleibenden Kupfer-Koaxialkabelstrecken hält dann eine neue Verstärkertechnik Einzug, um Internetgeschwindigkeiten bis zu 400 Megabit pro Sekunde zu realisieren. Die soll der Kunde zusammen mit TV-Programmen in HD-Qualität und einem Telefonschluss für kostenfreie Telefonate ins deutsche Festnetz erhalten. Für die Erneuerung des Netzes in Kirchheimbolanden investiert Primacom einen siebenstelligen Betrag. Sollte das Unternehmen in der Zukunft seine Angebote erweitern, werde das mit dem Netz in Kirchheimbolanden auch möglich sein. „Wir reden schon jetzt darüber, dass wir uns auf Gigabit-Bandbreiten vorbereiten. Auch das wird mit dem Netz funktionieren“, so Gawlyta. Denkbar auch, dass in Zukunft Koaxialkabelstrecken mit Glasfaser überbaut werden. Die Firma Media Connection von Thomas Bock in der Marnheimer Straße ist lokaler Vertriebspartner von Primacom. Geplant sind auch noch Informationsveranstaltungen – genaue Termin stehen laut Rauprich aber noch nicht fest. |ssl

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