Donnersbergkreis Das komplette Repertoire ist notwendig

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„Mathematik ohne Grenzen“ (MoG) ist nicht einfach nur ein Mathe-Wettbewerb. Es geht um Teamwork, um Fremdsprachen, um das Denken über den Horizont hinaus. Nun sind im Festhaus Winnweiler die diesjährigen Preisträger der Region „Nordpfalz“ gekürt worden. Als eine von 64 teilnehmenden zehnten Klassen verpasste der Kurs 10M3 vom Gymnasium Weierhof um Haaresbreite das Podium – einen Donnersberger Sieger gibt es dennoch.

Verhaltener Jubel. Leise klatschten die Schüler, ihr Lehrer stand auf, knöpfte das Sakko zu, lächelte und ging zur Bühne. Bescheiden, unauffällig. Später, auf den Sieg angesprochen, war Lars Frieß überrascht. Nein, mit einem Interview hatte der Bolander, Pädagoge am Albert-Schweitzer-Gymnasium Kaiserslautern, im doppelten Wortsinn nicht gerechnet. Sein Leistungskurs 11M1 hatte in der Region „Nordpfalz“ das größte Mathe-Talent der 55 angetretenen 11. Klassen bewiesen. Bei den 13 anwendungsbezogenen Aufgaben hatten die Lauterer eine Lösungsquote von 86 Prozent. Stark. „Das sind clevere Kinder“, so Frieß schmunzelnd. „Es ist ein anspruchsvoller Wettbewerb, der nicht einfach an die Lehrpläne gekoppelt ist. Man muss verknüpfend denken können. Die Aufgaben sind ja nicht von der Stange.“ Eine besondere Herausforderung des Wettkampfs „Mathematik ohne Grenzen“: Im Gegensatz zu Kursarbeiten, wo nur bestimmte Themen des Lehrplans relevant sind, müssen die Schüler bei „MoG“ alle Elemente ihres Mathe-Repertoires abrufen. Vor allem können sich beispielsweise in einer Aufgabe Geometrie und Algebra vermischen. „Man braucht zum Lösen schon ein paar fortgeschrittene Mathe-Kenntnisse“, betonte Gabriele Lapport, Landeskoordinatorin des Wettbewerbs, gegenüber der RHEINPFALZ. „Bei den Schülern merkt man aber die Bereitschaft, sich auf die Aufgaben einzulassen. Es gibt einen Motivationsschub.“ Während der gut zweistündigen Preisverleihung wurden die Beteiligten ganz schön auf die Folter gespannt, die Spannung mehr und mehr gesteigert. Schulklassen aus Birkenfeld und Idar-Oberstein waren per Bus nach Winnweiler gereist, das Programm bot musikalische Höhepunkte sowie ein ausgedehntes Mathe-Quiz. Etwa 300 16- bis 18-Jährige drängten sich in engen Stuhlreihen, die Luft im Festhaus stand. Der Kurs 10M3 des Gymnasiums Weierhof war sicher unter den ersten Fünf – am Ende wurde es Platz vier, mit 73,2 Prozent richtigen Antworten. „Für uns war es das erste Mal, dass wir hier einen Preis abräumen. Da waren viele Aufgaben dabei, in die man schon Grips stecken muss, weil sie offen gestellt waren“, betonte Holger Hennes, Weierhöfer Mathe-Lehrer. Seine Schüler Matilda, Kay, Otto und Flo hatten Spaß an der Kniffelei. Mit dem einfachen Unterrichtswissen sei zwar eine Lösung machbar – aber mehrere Mathe-Bereiche müssten in einer Aufgabe kombiniert werden. „Man muss außenherum denken. Wir haben auch einige Punkte verschenkt, weil wir die Form nicht eingehalten, zum Beispiel auf die Rückseite geschrieben haben“, so Matilda. „Ein paar Mal gab es beim Lösen Streitereien. Durch Diskussionen haben wir die beigelegt“, packte Kay grinsend aus. Sieger bei den „Zehnern“ wurde das Hohenstaufen-Gymnasium Kaiserslautern, gefolgt von den Gymnasien Birkenfeld und Idar-Oberstein. Die beiden letzteren landeten auch bei den 11. Klassen – mit dem Reichswald-Gymnasium Ramstein – auf dem Silberrang. Der Sonderpreis für die beste Realschulklasse ging nach Rockenhausen. Lehrer Frieß war der einzige Sieger vom Donnersberg: „Ich bin natürlich mächtig stolz auf den Kurs. Die wollen Mathe machen.“ Wer’s kann ...

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