Donnersbergkreis Der König der Wälder kommt zum Schluss

Im Werkraum entsteht der Wald-und-Wild-Adventskalender gemeinsam mit Renate Bickmann vom Landesjagdverband.
Im Werkraum entsteht der Wald-und-Wild-Adventskalender gemeinsam mit Renate Bickmann vom Landesjagdverband.

«ROCKENHAUSEN.» So viel sei schon mal verraten: Das Türchen vom 24. Dezember ist dem Rothirsch, dem „König der Wälder“, vorbehalten. Passender kann der Höhepunkt eines Adventskalenders rund um Wald und Wild ja auch nicht aussehen. Diesen ganz besonderen Kalender gestalten die Schüler der Förderklasse der Rockenhausener Schule am Donnersberg gemeinsam mit der Kreisgruppe Donnersberg des Landesjagdverbands.

„Hallo Renate“, gellt es ihr vielstimmig entgegen, als Renate Bickmann den Kunst-Werk-Saal der Schule betritt. Zwei Mädchen und acht Jungs der Klasse M 2 freuen sich riesig über die Besucherin. Die Obfrau für Öffentlichkeitsarbeit der Kreisgruppe Donnersberg des Landesjagdverbands hat den Anstoß für das Adventskalenderprojekt gegeben. In Anlehnung an ihre Lehrstunde mit der rollenden „Erlebnisschule Wald und Wild“, bei der die Kinder anhand von Präparaten die tierischen Bewohner der heimischen Wälder und Felder kennenlernen durften, sollen nun hinter den Türchen des Adventskalenders Hase, Reh, Fuchs, Dachs, Wildente, aber auch Igel, Eichhörnchen, Feldhamster und Co. grüßen. Nun sitzen die kleinen Künstler um den großen Tisch und werkeln emsig unter der einfühlsamen Anleitung ihrer Klassenlehrerin Petra Krebs und ihres Kollegen Max Krampe, „dem lustigsten Lehrer auf der ganzen Welt“, wie der elfjährige Jonathan aus Gaugrehweiler verrät. Der neunjährige Leon aus Alsenz und sein zehnjähriger Namensvetter aus Niedermoschel perforieren auf einem Kartonbogen die Umrisse von vorgezeichneten Tannen mit der Prickelnadel, Joanna aus Eisenberg, acht Jahre alt, schneidet mit der Schere goldene Sterne aus, und Jonathan klebt winzige Weihnachtskugeln und Kerzchen auf bereits aus dem Karton gelöste Tännchen. Sie sollen später das Deckblatt im Format DIN A3 zieren, am Rand umgeben von Spuren ausgewählter Tiere. Auf einem zweiten Blatt werden in den Fensterchen die dazugehörigen Tiersteckbriefe zu lesen sein. Auch die übrigen Kunst-Werker sind nicht untätig, und so leistet jeder Schüler begeistert einen Beitrag zum Gelingen des gemeinsamen Projekts. Träger der seit 1999 bestehenden Förderschule ist der Donnersbergkreis. Angeboten werden hier die vier Förderschwerpunkte „Lernen“, „ganzheitliche Entwicklung“, „motorische Entwicklung“ und „Sprache“. In der Klasse M 2 befinden sich Schüler des 3., 4. und 5. Jahrgangs mit Schwächen in der ganzheitlichen Entwicklung, darunter auch ein Autist. Die Betreuer würden, so erklärt Petra Krebs, für jedes Kind ein individuelles Förderangebot erarbeiten. Um festzustellen, ob Kinder förderungsbedürftig seien, würden ihre Kollegen in die vorgelagerten Schulen oder Kindergärten gehen und dort Tests durchführen sowie Gespräche mit Lehrern und Eltern führen. Die dann abgegebenen Empfehlungen seien allerdings nicht bindend. „Letztlich liegt die Entscheidung bei den Eltern, ob ihr Kind in eine Regel- oder eine Förderschule kommt“, sagt Krebs. Als besonders bereichernd bezeichnet sie die Zusammenarbeit mit Renate Bickmann. „Viele Kinder könnten heute Wald und Feld so ja nicht mehr erleben, sie kennen die Natur nur noch aus dem Fernsehen.“ Bickmann, die aus Winnweiler kommt und schon seit dem Jahr 2000 Schulpatin ist, lässt sich immer wieder neue Aktionen im Freien einfallen – zur Begeisterung der Schüler. Dazu gehören zum Beispiel das Ostereiersuchen, die rollende „Erlebnisschule Wald und Wild“, Spaziergänge im Jagdrevier mit Naturbeobachtung und Früchtesammeln. „Dabei habe ich sogar schon mal ein richtiges Reh gesehen“, erinnert sich die achtjährige Joanna mit leuchtenden Augen, bevor sie sich wieder ihren goldenen Sternen widmet. Adventskalender In unserem diesjährigen Adventskalender stellen wir genau solche jeden Tag vor. Besondere Bastelideen, überraschende Varianten oder solche mit langer (Familien)Tradition. Kennen Sie auch einen besonderen Adventskalender? Dann schreiben Sie uns doch eine Mail an reddonn@rheinpfalz.de

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