Donnersbergkreis Der Rückbau läuft
Die ersten Gebäude auf dem früheren Pfaff-Gelände sind abgerissen. Der Abriss verläuft anders, als man sich ihn gemeinhin vorstellt. Der Abriss ist eher ein Rückbau und wird mit großem Aufwand betrieben.
Das Gelände, auf dem der Abriss der ersten Gebäude auf dem früheren Pfaff-Gelände vonstatten geht, ist eingezäunt. Zwei Hektar ist die Fläche groß, auf der gearbeitet wird. Sie liegt im Westen, zum Bahndamm hin. Bekannt geworden ist sie als Optionsfläche der Stadtwerke Kaiserslautern (SWK). Sie ist es immer noch, auch wenn sich die Stadtwerke mittlerweile für die Karcherstraße als Standort ihrer neuen Firmenzentrale entschieden haben. Es ist Arbeit mit gesundheitsgefährdenden Stoffen, die das Abbruchunternehmen Witera aus Bürstadt im Auftrag der Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft (PEG) hier seit Anfang November leistet. Darauf weist auch der vor dem Neuen Verwaltungsgebäude eingerichtete sogenannte Schwarz-Weiß-Bereich hin, der verhindern soll, dass gesundheitsgefährdende Stoffe von den Arbeitern nach außen getragen werden. 340 Riesensäcke lagern auf einer großen Fläche zum Bahndamm hin. Hierin sind bereits die gefährlichen Abfälle aus dem Showroom gesammelt, in dem einst die neuesten Nähmaschinen der Firma Pfaff Kunden aus aller Welt vorgestellt worden waren. Die Schadstoffkonzentration der Abfälle liegt über einem bestimmten Niveau. Die Big Bags warten auf ihre Entsorgung. Der Showroom präsentiert sich nunmehr entkernt. Der 1953 errichtete, etwa 380 Quadratmeter große Teil des Showrooms, der mit dem Werkseingang und dem Neuen Verwaltungsgebäude unter Denkmalschutz gestellt wurde, wird erhalten, der 1966 angebaute, etwa 420 Quadratmeter große Teil abgerissen. Der Abrissantrag ist gestellt; die Genehmigung liegt vor, wie der Geschäftsführer der Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft, Stefan Kremer, auf der Baustelle informiert. Einige Gebäude wurden auf dem Areal bereits abgerissen. Zurückgeblieben sind Abfallhaufen, fein nach Stoffen sortiert. Abgerissen wurden die Gebäude 71, 72,73 und 66. Es waren relativ kleine Gebäude. Es zeigte sich dabei, wie Kremer berichtet, dass weniger recyclingfähiges Material gewonnen werden konnte als ursprünglich gedacht. Ein Hinweis für ihn darauf, wie einfach die Gebäude gebaut wurden. Der Abriss verläuft anders, als man ihn sich gemeinhin vorstellt. Die Gebäude werden regelrecht auseinandergenommen. Der Abriss ist eher ein Rückbau, ein selektiver Rückbau. Erst werden die Schadstoffe beseitigt, dann werden die Wertstoffe entfernt, schließlich wird die mineralische Substanz, wie Beton, Bims, Ziegel oder Glas, liquidiert. Hinter dem Abriss der Gebäude steht ein großer Aufwand, auch ein Sicherheitsaufwand. Die Arbeiter gehen mit Vollschutz zu Werke, dort wo an schadstoffhaltigen Materialien Hand angelegt wird, etwa Asbest freigesetzt werden kann. Eine Unterdruckanlage ist in Betrieb, die sicherstellen soll, dass schadstoffbelasteter Staub nicht nach außen in die Umwelt gelangen kann. Nach den Worten des Geschäftsführers der PEG deutet es sich an, dass der Rückbau der ersten Gebäude im Frühjahr fertig wird und damit früher als zunächst angenommen. Was an Gebäuden im zweiten, dann folgenden Bauabschnitt zurückgebaut werden soll, steht bereits fest. Es sind die Gebäude 46 (Entwicklung), 63 (Schreinerei) und 22 (alte Schmiede). Die Verwertung der Materialien, überwiegend Metall, erfolgt durch die Abbruchfirma. | rdz