Donnersbergkreis „Die Egos hinten anstellen“

Mehr als nur Motivator an der Seitenlinie: „Ich bin jemand, der möchte so ein Traineramt auch gewissenhaft ausüben, und ich nehm
Mehr als nur Motivator an der Seitenlinie: »Ich bin jemand, der möchte so ein Traineramt auch gewissenhaft ausüben, und ich nehme die Dinge auch mit in den Schlaf«, sagt Karl Gabelmann.

«ROCKENHAUSEN.»Der erste Auftritt ist gelungen: Karl Gabelmann und Felix Horn haben den Fußball-Bezirksligisten FV Rockenhausen am Sonntag zum Sieg geführt. Das Interimstrainerduo feierte beim 3:1-Heimsieg gegen den FC Queidersbach einen Start nach Maß. Der 65-jährige Gabelmann sprach mit Reiner Bohlander über das Erfolgsrezept der Coaches.

Herr Gabelmann, erstes Spiel als Trainer, erster Sieg. Was haben Sie gemacht?

Die vergangene Woche ging ja vorbei wie im Flug. Erst kam die Nachricht, dass Manuel Schohl nicht mehr als Spielertrainer weitermacht. Dann hatte ich Gespräche mit dem Sportvorstand Thorsten Trost. Es war eine vertrackte Situation, so auf die Schnelle bekommt man in dieser Phase der Saison keinen neuen Trainer. Deshalb habe ich zugesagt, dass ich für zwei Spiele aushelfe. Am Donnerstag gab es Gespräche mit den Spielern, Felix Horn hat das Training geleitet, ich war mit auf dem Platz. Dann musste das Team für Queidersbach eingestellt werden. Was wir gemacht haben? Wir hatten eine Sitzung, bei der bis auf ein, zwei Leute, die eine Entschuldigung hatten, die ganze Mannschaft an Bord war. Und in dieser Sitzung wurde speziell auf die Tatsache eingegangen, dass die Spieler endlich als Team auftreten müssen. Das haben sie bis auf eine Phase von 25 schwachen Minuten, die aber in den Griff zu bekommen war, auch hervorragend gemacht. Teamgeist hat also in der Vergangenheit gefehlt? Ich sage es mal so: Wenn man das Ziel hat, etwas Großes zu erreichen, dann müssen die Spieler ihre Egos auch mal hinten anstellen. Das schien mir in der jüngsten Vergangenheit nicht so zu sein. Momentan hat der FVR als Sechster acht Punkte Rückstand auf den Zweitplatzierten SG Oberarnbach/Bann? Ist der Aufstieg noch möglich? Wir haben ein Spiel weniger als der aktuelle Zweite. Möglich ist noch alles. Schauen wir mal, wie es sich in den nächsten Wochen entwickelt. Das hört sich so an, als ob Sie nach dem abschließenden Spiel am Sonntag beim aktuellen Tabellenführer SV Hermersberg weiter an der Seitenlinie stehen. Werden Sie das Team auch nach der Winterpause trainieren? Hmm, es gibt ein Problem. Und das ist meine Gesundheit. Wissen Sie, wenn ich das mache, dann ist das für mich nicht nur das Training und das Spiel am Wochenende. Nein, da gehören Gegnerbeobachtung dazu, die Platzkontrolle. Ich bin jemand, der möchte so ein Traineramt auch gewissenhaft ausüben, und ich nehme die Dinge auch mit in den Schlaf. Außerdem: Ich habe vor Kurzem eine Einladung für die Seniorenweihnachtsfeier erhalten. Zum ersten Mal. Da macht man sich dann schon seine Gedanken. Wer könnte das Team trainieren? Ich finde, dass Felix Horn das gut macht. Klar, er sagt auch: So möchte er seine erste Trainerstation nicht unbedingt anfangen. Aber er ist ein Guter. Felix Horn ist ja eine wichtige Stütze in der Abwehr, jetzt ist er verletzt. Wäre er als Spielertrainer ideal? Klar, er ist ein wichtiger Akteur, aber das Team hat auch ohne einen Spieler Felix Horn im Hinspiel den SV Hermersberg mit 3:0 geschlagen.

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