Donnersbergkreis Die Wege trennen sich

Erst im Sommer hatte Sportvorstand Thorsten Trost (rechts) mit Manuel Schohl einen Nachfolger für Manuel Weber präsentiert. Nun
Erst im Sommer hatte Sportvorstand Thorsten Trost (rechts) mit Manuel Schohl einen Nachfolger für Manuel Weber präsentiert. Nun muss sich der Verein nach einem neuen Trainer umschauen.

«Rockenhausen.» „Es lief nicht alles so, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte Manuel Schohl gestern im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Zum Saisonbeginn hatte der 33-jährige Erfenbacher das Bezirksliga-Team des FV Rockenhausen von Manuel Weber übernommen. Seit Dienstag gehen der Spielertrainer und der FVR wieder getrennte Wege. Man habe sich im Guten getrennt, betonen Schohl und Sportvorstand Thorsten Trost.

Neun Siege, zwei Unentschieden, sechs Niederlagen: So liest sich die bisherige Saison des Bezirksligisten aus Rockenhausen. 29 Zähler aus 17 Spielen bedeuten aktuell Rang sieben – für einige im FVR-Umfeld ist das nicht genug. Das bekam auch Spielertrainer Manuel Schohl zu hören. „Es gab viele Leute, die sich da einbringen wollten“, sagte der 33-Jährige gestern auf Nachfrage. „Die Erwartungen des Vereins waren andere als das, was bisher heraussprang.“ Als sehr wechselhaft lassen sich die Leistungen der Rockenhausener Elf in den vergangenen Wochen bezeichnen, zuletzt unterlag der FVR 1:5 bei der SG Eppenbrunn. Dass der Verein die Feiern zum 100-jährigen Vereinsbestehen im kommenden Jahr gerne mit dem Aufstieg in die Landesliga verknüpfen würde, ist kein Geheimnis. Ein Ziel, das derzeit schwer erreichbar scheint. „Wir wussten ja um die Qualität der Mannschaft“, sagte Schohl. „Ich habe aber von Anfang an gesagt: So etwas kann man einfach nicht planen. Die Erfahrung habe ich schon in Mackenbach gemacht.“ Dass die Mannschaft bislang keine konstanten Leistungen gebracht hat, habe auch damit zu tun, dass die Trainingsbeteiligung nicht besonders hoch, der Kader recht dünn sei. Hinzu kam die Verletzung von Leistungsträger Felix Horn. „Die Gesamtsituation lässt uns dort stehen, wo wir jetzt stehen. Vielleicht sind die hohen Ziele nicht zu erreichen“, so Schohl. Die sportliche Situation habe auch bei ihm persönlich zu Unzufriedenheit geführt, die er mit in sein Privatleben getragen habe. Für ihn sei das ein wesentlicher Grund für seine Entscheidung gewesen, einen Schlussstrich zu ziehen, erklärte Schohl – übrigens auch als Spieler. Sowohl mit FVR-Sportvorstand Thorsten Trost als auch später mit der Mannschaft habe er am Dienstag dazu gute Gespräche geführt. „Wir haben null Probleme miteinander“, betonte auch Thorsten Trost, der seinen Spielertrainer nur ungern habe gehen lassen. Dennoch könne er die Entscheidung nachvollziehen und akzeptieren. „Das Umfeld in Rockenhausen ist schwer“, gab Trost zu. „Da gibt es viele, die noch in alten Zeiten schwelgen – ähnlich wie beim FCK.“ Das sei auch immer wieder an Schohl herangetragen worden. Vielleicht habe auch das Ziel, das Jubiläum mit einem Aufstieg zu verknüpfen, Trainer und Mannschaft unter Druck gesetzt. Die Saison, so der Sportvorstand, sei schon seit dem Herbstfestspiel nicht optimal gelaufen. Mit den Niederlagen gegen vermeintlich schwächere Gegner sei der Mannschaft Selbstvertrauen abhanden gekommen. „Man muss auch sagen, dass der Zug nicht so drin war, gemessen an den Zielen, die die Mannschaft hat“, räumte Trost ein. Schon vor drei Wochen, erzählte Trost, habe man sich zusammengesetzt, darüber gesprochen, wie es weitergehe, falls das Ziel Aufstiegsplatz zur Winterpause nicht erreichbar sei. „Da ging es aber um Fragen wie: Woran hängt’s? Reicht der Kader nicht aus? Müssen wir uns eventuell in der Pause nach Verstärkungen umsehen? Da hatte ich den Eindruck, dass Manuel topmotiviert ist.“ Zu einer Nachfolge konnte Trost noch nichts sagen. Zunächst müsse der Verein Gespräche führen. Zumindest für die kommenden zwei Spiele bis zur Winterpause soll es eine schnelle Lösung geben. Dabei schloss der Sportvorstand auch nicht aus, dass ein vereinsinternes Gespann vorerst die Führung der Mannschaft übernimmt.

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