Winnweiler E-Auto oder Verbrennungsmotor: Debatte um neues Fahrzeug für Feuerwehr

Intensive Debatten gab es im Winnweilerer Verbandsgemeinderat, ob das neue Feuerwehr-Fahrzeug elektrisch betrieben werden soll.
Intensive Debatten gab es im Winnweilerer Verbandsgemeinderat, ob das neue Feuerwehr-Fahrzeug elektrisch betrieben werden soll.

Die Winnweilerer Stützpunkt-Feuerwehr bekommt vorerst keinen neuen Kommandowagen. Nach einer kontrovers geführten Debatte hat der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung entschieden, zunächst nach alternativen Antriebsarten und Finanzierungsmöglichkeiten für ein solches Fahrzeug Ausschau zu halten.

Grund für die Suche nach einem neuen Kommandowagen: Das derzeitige Fahrzeug ist für diesen Einsatzzweck eigentlich nicht geeignet, wie die Verbandsgemeinde wiederholt leidvoll erfahren musste. Es war geleast, nachträglich zum Feuerwehrfahrzeug umgerüstet worden und hatte zuletzt 8000 Euro Reparaturkosten verursacht, die – so die Hoffnung bei der VG – als Kulanz behandelt werden, wie Bürgermeister Rudolf Jacob (CDU) informierte.

Leasing-Modell keine Option

Weiterhin sagte er, das Leasing-Modell habe sich aus verschiedenen Gründen nicht bewährt. Zum einen sei die Wirtschaftlichkeit nicht erfüllt worden, zum andern habe das Fahrzeug qualitative Defizite aufgewiesen. Er schlug deshalb vor, einen Audi Q5 als Kommandofahrzeug für die Feuerwehr zu kaufen. Dieser sei aktuell – noch vor einer Preisanpassung des Automobilkonzerns – für knapp 53.000 Euro zu haben.

Die Verwaltung habe außerdem bereits im Vorfeld intensiv und ergebnisoffen geprüft, ob es sinnvoll sei, für die Feuerwehr ein elektrobetriebenes Fahrzeug anzuschaffen. Denn in zahlreichen vorangegangenen Sitzungen sei diese Forderung in den Beratungen beim Kauf von Feuerwehrfahrzeugen immer wieder auf den Tisch gekommen.

E-Fahrzeuge: Keine Rabatte für Behörden

Das Ergebnis der Prüfung war den Ratsmitgliedern bereits im Vorfeld mit den Sitzungsvorlagen zugegangen: Ein mit Verbrennungsmotor angetriebenes Fahrzeug habe sich als wirtschaftlicher und mit Blick auf die bei Einsätzen herrschenden Rahmenbedingungen auch als deutlich besser herausgestellt. Außerdem gewährten die Hersteller von E-Fahrzeugen bis dato für Behörden noch keine Rabatte. Hinzu komme, dass das Land Kommandofahrzeuge generell mit 12.000 Euro bezuschusse, wenn diese die aktuell gültigen DIN-Normen einhielten. Jacob hatte zudem angeführt, dass der Wagen wohl für bis zu 15 Jahre eine Nutzungssicherheit böte.

All diese Argumente fielen jedoch vorwiegend bei den Vertretern sowohl der SPD als auch von Bündnis 90/Die Grünen nicht auf fruchtbaren Boden. Rund eine Stunde lang trugen diese wiederholt die Gründe vor, die in ihren Augen für den Kauf eines E-Autos, zumindest aber eines Hybrid-Fahrzeugs sowie gegen die lange Nutzungsdauer des Kommandowagens sprächen. So müssten nach ihrem Dafürhalten beispielsweise Fahrzeuge eventuell schneller ausgetauscht werden, um auf dem Stand der Technik zu bleiben.

Diskussion um Nachrüstung

Dass nach Jacobs Ansicht mit dem von der VG ausgesuchten Wagen alle technischen Anforderungen für die Feuerwehr bereits erfüllt wären, ließen die Ratsmitglieder von Grünen und SPD nicht gelten: Sie vertraten die Auffassung, eine Nachrüstung lasse sich ebenso leicht realisieren wie die direkte Ausstattung des Fahrzeugs durch den Hersteller. Konkret ging es dabei vor allem um den Einbau einer Zusatzbatterie und der Signalanlage, die ein solches Fahrzeug in jedem Fall benötigt.

Auch VG-Wehrleiter Christian Füllert, der sich aus seiner Einsatzerfahrung heraus für ein mit Verbrennungsmotor betriebenes Fahrzeug positioniert hatte, konnte die Ratsmehrheit letztendlich nicht von dem Verwaltungsvorschlag überzeugen: Dieser wurde am Ende der intensiven Debatte abgelehnt.

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