Donnersbergkreis Ein Fest zieht durch die Straße

Regen war gestern. Pünktlich zum Herbstfestumzug zeigte sich die Sonne am Himmel über Rockenhausen. Und das Wetter hielt, zur Belohnung für die Teilnehmer mit ihren originellen Motiven und der begeisterten Menschen, die die Rockenhausener Innenstadt bevölkerten.

Da ging ein Aufschrei durch die Menge, als Andrea Geelhaar mit ihrer NSU-Quickly vorbeizischte. In historischer Schwesterntracht gekleidet zeigte sie, wie Ambulante Versorgung anno 1950 funktionierte. Die ökumenische Sozialstation stellte sowohl die historische als auch die aktuelle Versorgung dar. 1940 war es das Miele Fahrrad, mit dem die Schwester zu den Patienten fuhr, 1950 die Isetta. Die heutige Versorgung demonstrierte Sozialstation-Chef Rüdiger Spieler höchstpersönlich. Im Krankenbett gelegen, betreut von aufreizend gekleideten jungen Krankenschwestern, fühlte er sich sichtlich wohl. Auch der Rockenhausener Stadtteil Marienthal hatte sich nicht lumpen lassen. Durch die Rheinpfalz-Berichterstattung angeregt, hatten sich die Maiedähler eigens aus Hamburg einen Kiosk in Form eines Leuchtturms organisiert. Stolz präsentierten sie ihr Motto „Marienthal – Leuchtturm der Nordpfalz“. Und eine große Abordnung hatte die Gemeinde Mannweiler-Cölln zum Herbstfestumzug geschickt. Das Alte-Herren-Team des Vfl erinnerte mit einem Motivwagen an den in der JVA Landsberg einsitzenden Uli Hoeneß. Passen dazu wurden Schmalzbrote verteilt. Das Motto „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ schaffte die Verbindung zur großen Dschungel-Tanzgruppe, deren Mitglieder unter anderem als Zebras, Tiger und Giraffen verkleidet waren und direkt folgten. Danach gab es noch Werbung für den Cöllner Wein: „Cöllner Rewesaft weckt in dir die Lebenskraft.“ Begleitet wurde der Wagen der „Weinmajestät Elizabeth“ von den drei Becker-Mädels alias „Hamburger Auslese“ und „Delwer Auslese“. Wie in den vergangenen Jahren beteiligte sich auch eine Gruppe aus dem Hefersweilerer Ortsteil Berzweiler. Sie stellte das „Dinner for 5 oder den 60. Geburtstag“ dar. Mit Masken der politischen Weltprominenz verkleidet war es eine Anspielung auf den runden Geburtstag von Kanzlerin Merkel. Ein originelles „Holzmobil“ hatte die Kerwejugend aus Jakobsweiler gebaut. Es war aus Baumstämmen „zusammengezimmert“ und hatte beim Herbstfest seinen ersten Einsatz. Die Kerweborsch aus Katzenbach hatten ein aktuelles Thema aufgegriffen. Das Motto „Heit se Dah kann mer ke Sache mer mache, ohne dass uns Facebook, Google un Co dun iwwerwache“ zielte auf die zunehmende globale Überwachung. Passend dazu „filmten“ die Katzenbacher mit einer überdimensionalen Kamera aus Kanalrohren die Zuschauer. Ganz spontan hatte sich eine Gruppe um den Katzenbacher Ortsbürgermeister Volker Köhler entschlossen am Umzug teilzunehmen. Über Nacht hatten sie 300 Brötchen backen lassen, damit sie gleichviele Bratwürste verteilen konnten. „Mer helfe iwwerall“ - die Männer vom DRK Finkenbach fuhren Ihre Puppe „Susi Sorglos“ durch die Straßen und verwiesen darauf, dass sie die aktuelle Diskussion um die Gebietsreform kalt lässt - die Finkenbacher „stellen die Verbindung her“, sie helfen VG übergreifend. Neben den Musikkapellen, die den Umzug begleiteten, waren viele Fußgruppen der Schulen und Kindergärten unterwegs. Die Kindertagesstätte Regenbogen teilte Traubensaft aus. Die Schule am Donnersberg hatte das Motto Circus. Der Protestantische Kindergarten vertrat die Meinung „Wenn uns die Sonne missfällt, reisen wir um die Welt“. Die Kinder der Anne-Frank-Grundschule traten als Forscher auf. Die Realschule Plus machte Werbung für die Theater AG. Der Förderverein der Imsweilerer Paula-Best Grundschule freute sich, dass jetzt „Alles unter einem Dach“ ist. Bunt ging es zu bei den teilnehmenden Showtanzgruppen, unter anderem den Gruppen Stardust und Sunlight sowie den flotten Sambatänzerinnen aus Gaugrehweiler. (aldl)

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