Donnersbergkreis Erlebnistag: Bockenheim ist dabei

Erlebnis ohne Autofahrer: Wenn am Sonntag, 27. August, 10 bis 18 Uhr, der Erlebnistag Deutsche Weinstraße unter dem Motto „Wilde
Erlebnis ohne Autofahrer: Wenn am Sonntag, 27. August, 10 bis 18 Uhr, der Erlebnistag Deutsche Weinstraße unter dem Motto »Wilde Pfalz« gefeiert wird, soll erstmals das Teilstück der Bundesstraße 271 zwischen Asselheim und Bockenheim (unser Foto) gesperrt werden.
Die Ausgangslage: Bockenheim fühlt sich abgehängt

Bockenheim hat sich in den vergangenen Jahren abgehängt gefühlt, weil das Straßen-Stück zwischen Asselheim und Bockenheim am Erlebnistag Deutsche Weinstraße nicht für den Autoverkehr gesperrt war. Das führte zu heftiger Kritik. In der Gemeinde führte man die zurückgehenden Besucherzahlen am Erlebnistag, auf den auch die Bockenheimer Kerwe fällt, darauf zurück, dass die Bundesstraße 271 (Weinstraße) weiterhin von Autos befahren werden durfte. Der Bockenheimer Kultur- und Verkehrsverein argumentierte, dass die touristisch beworbene Weinstraße zwar von Schweigen bis Bockenheim reiche, Bockenheim aber nicht in die für Autos und Motorräder gesperrten Bereiche des Erlebnistages integriert sei. Beschlüsse der Touristiker und der Kreisverwaltung In einer gemeinsamen Besprechung haben Mitarbeiter der Kreisverwaltung Bad Dürkheim und Vertreter der betroffenen Kommunen jetzt beschlossen, dass die Straße zwischen Bockenheim und Asselheim am Sonntag, 27. August, gesperrt werden soll. Bereits im Oktober hatte der Verein „Leiningerland – Das Tor zur Pfalz“ die Sperrung des Teilstückes am nördlichen Weinstraßenzipfel beschlossen (wir berichteten). Dem Tourismusverein gehören die Verbandsgemeinden Grünstadt-Land und Hettenleidelheim sowie die Stadt Grünstadt an. Vereinsvorsitzender Gerhard Laubersheimer macht allerdings keinen Hehl daraus, dass er über die Entscheidung, die Strecke für Autos zu sperren, „nicht so glücklich“ sei. Der Aufwand und die weiträumigen Umleitungen samt Beschilderung stünden in keinem Verhältnis zum Erfolg, sagt Laubersheimer, der in der Stadtverwaltung Grünstadt Chef des Ordnungsamtes ist. Aber: „Wir leben in einer Demokratie und die deutliche Mehrheit war für diese Sperrung.“ Laubersheimer verweist darauf, dass parallel zur Weinstraße, also auch entlang des betroffenen Straßenstückes, der von Mandelbäumen eingerahmte Weinwanderweg verläuft, der von Radfahrern, Wanderern und vom Messebähnel gefahrlos benutzt werden könne: „Bockenheim, das immer am Erlebnistag seine Kerwe feiert, konnte dadurch bislang mit Kraftfahrzeugen von der Autobahn und Grünstadt schnell erreicht werden, was nach der neuen Regelung nur noch über weiträumige Umleitungen möglich ist“, erinnert Laubersheimer und fügt an: „Ob dadurch viel mehr Besucher kommen, bezweifle ich.“ Zudem kämen auf Bockenheim oder die Verbandsgemeinde Grünstadt-Land Kosten zu. Laubersheimer rechnet vor, dass die Umleitungen für den Weinstraßen-Erlebnistag die Stadt Grünstadt jedes Jahr „zwischen 5000 und 8000 Euro“ kosten. Verbandsgemeindeverwaltung rechnet Kosten aus Die Verbandsgemeinde Grünstadt-Land muss nun ermitteln, wie groß der Aufwand ist, die Umleitungen zu beschildern. Und sie muss die Sperrung bei der Kreisverwaltung beantragen. Karl-Peter Grimm, Ordnungsamtsleiter bei der Verbandsgemeindeverwaltung, sagt: „Wir ermitteln den kompletten Aufwand und müssen die Kostenfrage zwischen den einzelnen Parteien, sprich den Mitmachenden, klären.“ Nach einer Vorplanung der Kreisverwaltung beginnt die Sperrung Bockenheim-Asselheim auf der B 271 ab Einmündung zur Landesstraße 453 in Richtung Obersülzen und erstreckt sich, einschließlich der Ortsdurchfahrt Bockenheim, bis zur Einmündung der Landesstraße 450 in Richtung Kindenheim. Gesperrt wird zwischen 9 und 20 Uhr. Freude in Neustadt und Bockenheim Detlev Janik (Neustadt), Geschäftsführer der Gebietsweinwerbung Pfalzwein, die diesen „Erlebnistag Deutsche Weinstraße“ mit den Kommunen ausrichtet, freut sich über die Sperrung: „Ich finde es schön, dass dieser sehr attraktive Abschnitt von Asselheim bis Bockenheim auch noch gesperrt ist und hoffe, das wird von den Gästen angenommen.“ Aus dem Bockenheimer Rathaus heißt es von Ortsbürgermeister Kurt Janson (parteilos) und Ortsbeigeordnetem Wieland Benß (FWG), dass sich der Kultur- und Verkehrsverein um ein Programm auf dem gesperrten Weinstraßen-Teilstück bemühe. Einig waren sich die Gemeinde und der Kultur- und Verkehrsverein im Vorfeld, dass auch Obrigheim mit ins Boot geholt werden sollte. Volker Griebel, Vorsitzender des Kultur- und Verkehrsverein, sagte, es stimme ihn positiv, dass die Sperrung endlich erreicht sei. Für Bockenheim könne das bedeuten, dass künftig mehr Besucher aus der angrenzenden Verbandsgemeinde Monsheim, dem Wonnegau, aus der Region Alzey und dem sogar aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet anreisen, und den Erlebnistag dann ab Bockenheim genießen könnten.

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