Donnersbergkreis Fünf Kitas unter einem Dach

Fleißige kleine Helfer: In Würzweiler haben Klein und Groß bei der Neugestaltung des Außengeländes der Kindertagesstätte mit ang
Fleißige kleine Helfer: In Würzweiler haben Klein und Groß bei der Neugestaltung des Außengeländes der Kindertagesstätte mit angepackt.

Es ist sozusagen ein Denken über die Wände der jeweiligen Kindertagesstätte hinaus. Und es sind Dinge, die nun möglich sind, welche vorher eine Verwaltung gar nicht leisten konnte. Wenn Michael Cullmann, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rockenhausen, über die Vorzüge der „VG-Kita ROK“ spricht, dann kann er noch einiges mehr aufzählen. Ein Beispiel habe sich ganz aktuell gezeigt: In der Kindertagesstätte in Würzweiler werden derzeit 41 Kinder betreut – ein Kind mehr, als eigentlich vorgesehen. Eine Bedarfsanalyse hat ergeben, dass sich an der Situation bis 2021 nichts ändern wird. In Würzweiler werden also mehr Plätze benötigt, als in der aktuellen Betriebserlaubnis bereitgestellt werden können, berichtet Claudia Manz-Knoll, die Gesamtleiterin der „VG-Kita ROK“. „Wir kommen mit den Plätzen nicht hin“, ergänzt Sabine Bold, Geschäftsbereichsleiterin Bürgerservice und Sicherheit der Verbandsgemeindeverwaltung. Ein neuer Standort Was tun? Die Kindertagesstätte ausbauen wäre nur schwer möglich, sagt Cullmann. Dann kam der Bürgertreff in Sankt Alban ins Spiel (wir berichteten). Für den Bürgermeister ein idealer Standort. Angedacht ist, zwei weitere Gruppen in Sankt Alban zu schaffen. Dort würde dann ein eigener Standort der „VG-Kita ROK“ entstehen. Zunächst muss bis Mitte April ein Förderantrag gestellt werden, Planungsunterlagen werden derzeit erstellt. Die Kosten schätzt Cullmann auf einen Betrag von unter 600.000 Euro, wovon die erwarteten Zuschüsse noch abzurechnen sind. Ein Neubau würde deutlich teurer werden, so der Bürgermeister. Und es muss ein System entwickelt werden. Welche Kinder gehen künftig nach Sankt Alban? Das soll alles mit der Leitung in Würzweiler besprochen werden. Dort soll die Kita zweigruppig bleiben. „Ziel ist es, attraktiv für die Eltern zu sein“, sagt der Bürgermeister. Das gelte auch bei dem Punkt Öffnungszeiten der Kitas. Denkbar sei beispielsweise, dass einer dieser beiden Standorte künftig schon früher geöffnet habe. Fünf Standorte – viele Themen Alles Punkte, bei der eine pädagogische Koordinatorin gefragt sei. Wie auch bei vielen anderen Dingen. In Seelen, Würzweiler, Bisterschied, Dielkirchen und Gundersweiler gibt es Kindertagesstätten, die in der Trägerschaft der Verbandsgemeinde Rockenhausen sind. Alle mit eigenen Schwerpunkten und unterschiedlichen Themen. Seit der Gründung der „VG-Kita ROK“ vor anderthalb Jahren sind dies Standorte – mit einer übergeordneten Leitung und dazu jeweils Standortleitungen. Michael Cullmann will gar nicht verhehlen, dass es da anfangs Bedenken gab. Auch innerhalb der Verbandsgemeindeverwaltung. „Ich höre nichts Negatives“, bilanziert der Bürgermeister nun. Auch Sabine Bold betont, dass die Bedenken schnell verschwunden seien. „Weder eine Sabine Bold noch ein Michael Cullmann konnte in der Vergangenheit Probleme aus pädagogischer Sicht lösen“, sagt der Bürgermeister. Mit Claudia Manz-Knoll habe man hier eine erfahrene Expertin, die zuvor lange Jahre Leiterin des Kindergartens Gundersweiler war. „Für uns ist das eine Bereicherung auf allen Ebenen – von Antragsstellungen bis hin zu Dienstplänen“, sagt Bold. Dieses neue Konzept sei zudem ganz wichtig, um die Kindertagesstätten qualitativ weiterzuentwickeln sowie die kleineren Einrichtungen zu stärken. „Zusammen ein starkes Team“ lautet der Leitsatz der „VG-Kita ROK“. Der ist Claudia Manz-Knoll auch heute noch wichtig, wie sie betont. Teil der Teams Deswegen sei ihr auch die Nähe zu den Einrichtungen wichtig. „Im Grunde stehe ich täglich mit jedem Standort in Verbindung“, sagt die Leiterin. Und nicht nur das: „Ich gehe auch in die Teams rein, arbeite mit.“ Denn bei über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Standorten gebe es natürlich auch mal Diskussionen und Probleme, weiß Cullmann. Nicht zu vergessen so mancher Elternwille. Froh ist Claudia Manz-Knoll, dass derzeit alle Soll-Stellen besetzt sind. „In Zeiten von Fachkräftemangel ist das eher selten.“ Zudem gibt es einen Aushilfspool. Dass sich was tut, dass Themen wie Qualitätsmanagement oder auch ein pädagogisches Rahmenkonzept für alle Standorte Früchte tragen, merke man auch daran, dass Eltern aus anderen Einzugsbereichen Interesse bekunden, Kinder in der VG-Kita anzumelden, berichtet Cullmann. „Unsere Kitas sind alle relativ modern oder haben viel Bewegungsmöglichkeiten“, so der Bürgermeister. „Die VG-Kita ROK stellt die erste Arbeitsgruppe im Donnersbergkreis, die zur Qualitätsoffensive in Kooperation mit der Hochschule Koblenz mit dem so genannten Qid-Programm arbeitet“, sagt Cullmann. Volles Haus in Gundersweiler Wobei das Thema Platz in Gundersweiler derzeit relativ ist. Dort hat die Verbandsgemeinde eine Ausnahmegenehmigung erhalten, um die eigentliche Betriebserlaubnis von 65 auf 70 Kinder zu erhöhen – bis Sommer 2019. „Eigentlich sind wir dort am Maximum unserer Möglichkeiten“, berichtet die Gesamtleiterin. Wie Cullmann ergänzt, sei auch dort eine Erweiterung schwierig. „Es gibt Überlegungen, eine Lösung an einem anderen Ort in unserem Einzugsbereich zu finden. Mehr kann man dazu aber noch nicht sagen.“ Sicher ein weiteres Thema für die Leiterin der „VG-Kita ROK“. Langweilig wird es Claudia Manz-Knoll also auf keinen Fall. Das mindert aber nicht die Freude an ihrer neuen Stelle, auch wenn sie sehr gerne den Gundersweilerer Kindergarten geleitet habe. „Die VG-Kita ROK war eine Idee, die mich total inspiriert hat“, sagt sie. Und für die sie noch einige Ideen hat. Eine davon ist ein großer Kindertag am 15. August im Stadion Obermühle in Rockenhausen.

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