Waldgrehweiler Haushalt: Rat drückt Unmut über System aus

Im Waldgrehweilerer Haushalt ist für dieses und für kommendes Jahr ein Überschuss veranschlagt.
Im Waldgrehweilerer Haushalt ist für dieses und für kommendes Jahr ein Überschuss veranschlagt.

Ein Plus von rund 21.000 Euro in diesem, von etwa 4500 Euro im kommenden Jahr: Das sind die nackten Zahlen im Waldgrehweilerer Doppelhaushalt für 2021 und 2022. Dem Gemeinderat, der die Planung einstimmig beschlossen hat, ging es aber zunächst um Grundsätzliches.

Denn ihr Votum hatten die Ortsvertreter unter Vorbehalt gestellt. Bemängelt wurde, dass das 87-seitige Zahlenwerk für Laien und ehrenamtliche Räte kaum zu verstehen und Vieles nur sehr schwer nachzuvollziehen sei. Ortsbürgermeister Helmut Brand sieht daher den Haushaltsgrundsatz von „Wahrheit und Klarheit“ als nicht mehr gegeben an. Der Rat war sich einig, dass das vor Jahren eingeführte doppische Haushaltssystem inklusive Darstellung des Haushalts nicht zufriedenstellend sei. Man habe aber seitens der Gemeinde keinen Einfluss darauf und könne lediglich auf diesen Missstand hinweisen.

Im Ergebnishaushalt für 2021 stehen Erträgen von 391.656 Euro Aufwendungen von 370.727 gegenüber. Das ergibt ein Plus von 20.929 Euro. Für 2022 sind Erträge von 386.482 Euro und Ausgaben von 382.011 Euro veranschlagt, das ergibt ein Plus von 4471 Euro. Der Finanzhaushalt schließt 2021 rechnerisch mit einem Minus von 76.197 Euro, 2022 mit einem Defizit von 44.756 Euro ab.

Kredite zur Finanzierung von Investitionen und Förderungsmaßnahmen sind nicht vorgesehen. Die Hebesätze der Grundsteuern A und B betragen 400 Prozent, bei der Gewerbesteuer 365 Prozent. Für den ersten Hund werden 60 Euro, für den zweiten 72 Euro und jeden weiteren 96 Euro jährlich fällig. Für die Unterhaltung der Wirtschaftswege werden Beiträge von 36 Euro (mit Jagdpachtanteil) beziehungsweise 18 Euro (ohne Jagdpachtanteil) pro Hektar erhoben. Mit dem Zuwachs aus dem Ergebnishaushalt steigt das Eigenkapital bis Ende 2022 auf 1,054 Millionen Euro.

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