Donnersbergkreis Junges ASV-Team zahlt beim 0:8 ordentlich Lehrgeld

«WINNWEILER.» Autsch, das war eine schallende Ohrfeige. Fußball-Landesligist ASV Winnweiler hat am Samstagabend sein Heimspiel vor 80 Zuschauern gegen den VfR Baumholder deutlich mit 0:8 (0:5) verloren. Das Team von Trainer Jürgen Giehl, das nach dem Abstieg aus der Verbandsliga in der vergangenen Saison einen Umbruch vollzieht, findet sich nun in der Abstiegszone wieder.

Die Schlappe gegen Baumholder war die dritte Heimniederlage in Folge für den ASV. Weil Stammkeeper Robin Assel an der Universität beschäftigt war, stand am Samstag Torwarttrainer Gerd Hanauer zwischen den Pfosten. „Wir haben mit Jan-Lukas Erdmann noch einen jungen Schlussmann, der ja auch schon im Verbandspokal gespielt hat. Doch der Junge braucht noch. Deshalb ist die Idee in der Woche vor der Partie gewesen, es einmal mit mir im Tor zu versuchen“, erzählte Routinier Hanauer nach dem Schlusspfiff. Doch auch der 53-Jährige war an diesem Nachmittag machtlos. Der achte Baumholder Treffer, ein direkter Freistoß aus 20 Metern von Patrick Clos in den Winkel, war typisch. Hier die in weißen Trikots mit einer großen Passgenauigkeit aufspielenden Fußballchirurgen aus Baumholder. Dort die zwar bemühten, aber letztlich doch hilflosen ASV-Spieler. „Das Problem ist“, befand Hanauer, „dass unsere Mannschaft, die aus vielen jungen und neuen Leuten besteht, die sich erst noch finden müssen, derzeit auf fast perfekt eingespielte Gegner trifft. Baumholder wird in dieser Saison auf jeden Fall um die vorderen Platzierungen mitmischen. Gegen die hatten wir ja keine einzige Torchancen. Leider haben die ersten beiden schnellen Gegentreffer dem Gegner auch voll in die Karten gespielt.“ Bereits nach sechs Spielminuten musste Hanauer den Ball aus dem eigenen Netz holen. Niklas Alles traf nach einem Eckball zum 0:1 (6.). Kurz darauf erhöhte Robin Soos auf 2:0 (12.). Allerdings war der Treffer doch arg abseitsverdächtig. Winnweiler versuchte viel, doch Baumholder beeindruckte mit guten Kombinationen und fand immer wieder die Schnittstelle in der ASV-Abwehr. So auch in der 28. Minute, als Soos erneut frei auf das von Hanauer gehütete Tor zulaufen konnte und zum 0:3 abschloss. „Das vierte Tor für Baumholder ist irregulär gewesen, ich bin beim Eckball festgehalten worden“, befand Hanauer. Doch der Schiedsrichter Johannes Gartner ließ weiter spielen. Elias Hühn wollte den Ball wegschlagen und schoss ihn aber ins eigene Tor - 0:4 (39.). Vor der Pause sorgte Moritz Höh noch für das 0:5. Nach dem Seitenwechsel wirkte Winnweiler verbessert, auf jeden Fall ballsicherer. Doch echte Torchancen erspielte sich der ASV auch in der zweiten Hälfte nicht. Anders Baumholder. Gleich mit der ersten Offensivaktionen ging es über die rechte Seite. Eine scharfe Hereingabe in den den ASV-Strafraum verwertete Soos zum 0:6 (52.). Die Verteidigung der Platzherren? Nicht vorhanden. Nachdem Felix Kinder per Kopfball im Anschluss an einen Eckball zum 0:7 (55.) traf, sah es nach einem zweistelligen Ergebnis aus. Doch die ASV-Spieler hielten dagegen. Vor allem die beiden eingewechselten Christian Günther und Srdjan Svic, die in der 65. Minute ins Spiel kamen, machten Winnweiler stabiler. Und eins durfte man auch festhalten: Die unterlegenen ASV-Spieler machten trotz des Rückstandes weiter bis zum Schluss, ließen die Köpfe nicht hängen. So gelang Baumholder nur noch das Freistoßtor durch Clos zum 0:8-Endstand. „In der nächsten Woche ist Robin Assel wieder da“, wirkte Torwarttrainer Gerd Hanauer nach Abpfiff doch etwas erleichtert. So spielten sie ASV Winnweiler: Hanauer - Bleckmann, Pfannenstein (46. Weis), Hühn, Jan Giehl (65. Savic)- Tim Giehl, Steigerwaldt, Vollmer, Kilian (65. Günther), Hertel - Jito.

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