Donnersbergkreis Kaiserwetter sorgt für Besucheransturm
Die ersten Besucher kamen bereits um kurz nach acht Uhr – da hatte die Mehrzahl der Aussteller ihre Stände noch gar nicht aufgebaut. Um 10.30 Uhr waren dann alle Parkplätze entlang der B 420 in Obermoschel ausgebucht. Kaiserwetter hat am Sonntag der kleinsten pfälzischen Stadt beim Herbstmarkt einen wahren Besucheransturm beschert.
Stadtbürgermeister Holger Weirich lobte am Nachmittag die nach seinen Worten hervorragende Parkdisziplin der Gäste, die auch durch eine gute Beschilderung und mit Hilfe einer Ampelanlage erleichtert worden sei. Landsbergstraße und Wilhelmstraße samt „Unnergass“ waren statt wie sonst am Nach- bereits am Vormittag proppenvoll, der Besucherstrom hielt ohne Unterbrechung bis zum Abend an. Am Marktplatz waren Sitz- wie Stehplätze Mangelware, Andrang herrschte unter anderem beim Weingut Andreas Schmidt, der neben seinen üblichen guten Tropfen auch Federweißen anbot. Lange Warteschlangen bildeten sich auch an den Essensständen, beispielsweise bei der Metzgerei Gauch oder den Fisch- beziehungsweise Wildspezialitäten von Frank Mohrhard und den Jagdfreunden Obermoschel. Für musikalische Unterhaltung sorgten am Marktplatz die Jagdhornbläser Appeltal. War der Herbstmarkt in der Vergangenheit auch bei schlechterem Wetter gut besucht, so dürften in diesem Jahr neue Spitzenwerte erreicht worden sein. Scharenweise nutzten die Gäste das herrliche Wetter zum Flanieren und Shoppen. Neben den geöffneten Geschäften waren auch mehr Standbetreiber, Flohmarkthändler und Gewerbetreibende als in den Vorjahren präsent. Veranstalter des Marktes war der Obermoscheler Gewerbeverein „Obermoschel Aktiv“, dessen Vorsitzender Peter Schlösser im Vorfeld ganze Arbeit geleistet hat. So informierten unter anderem die Sitterser Heizungsbaufirma Markus Brand über die neusten Heiztechniken und der Schönborner Ofenbauer Jürgen Kitzka über den Bau von Kachelöfen, Herden und Kaminen, während die Firma Michael Köhler aus Finkenbach-Gersweiler moderne Kunstschmiedearbeiten präsentierte. Naturbürsten aller Art gab es bei der Bisterschieder Firma Uta Minatel, Honig bei der Imkerei Schultz aus Finkenbach-Gersweiler. Weitere Betriebe waren im Stadtgebiet vertreten. Schössler sprach am späten Nachmittag von einem „bombastischen Spitzensonntag“ und dankte allen Mitgliedern des Gewerbevereins, die sich bei der Vorbereitung und Durchführung eingebracht und ihn bei seiner Arbeit unterstützt hätten. Ab dem Modehaus Wolf boten entlang der Wilhelm- und Landsbergstraße bis zum Schuh-Palast sowie in der „Unnergass“ jede Menge „fliegender Händler“ und Flohmarktbeschicker ihre Waren feil: Kleider, CDs, Bücher, Hüte, altes Porzellan, alte Spiegel; Kürbisse, Nüsse, Schallplatten, Gehäkeltes, Gestricktes, und, und, und. Der aus Niedermoschel stammende und jetzt in Reiffelbach wohnende Ernst Spangenberger war erstmals mit einem Kakteenstand dabei. Der Hobbyzüchter war gekommen, weil hier kein Standgeld fällig wird und so schönes Wetter war. Manche Aussteller wechselten sogar die Straßenseite, um etwas Schatten zu bekommen – auch das wohl ein Novum. Auf dem Parkplatz der Metzgerei Gauch war für die kleinsten Besucher eine Hüpfburg aufgebaut, direkt nebenan verwöhnte der Kindergarten Regenbogen aus Obermoschel mit frisch gebackenen Waffeln und mit selbst gemachter Marmelade. Dicht umlagert war der Stand des „Schnorres“-Biers, über reges Interesse an ihren Vorführungen freuten sich auch die Sportler der Kick-Box-Kampfschule von Dirk Hilgert. Die asiatische Küche war ebenso vertreten wie die Moschelland-Baumschule mit Säften, Äpfeln und anderen herbstlichen Produkten. Leckere Muffins verkaufte der Förderverein der Landsberg-Grundschule, derweil „Seiler“ Dietmar Hemden altes handwerkliches Geschick bewies. Allerhand los war auch bei den Modellbaufreunden Obermoschel, die im Außenbereich bewirteten, während Alleinunterhalter Wolfgang Bayer für Stimmung sorgte. Hochzufrieden mit seinen fleißigen Helfern und der Resonanz zeigte sich Vereinsvorsitzender Jochen Hubrich. Sehr gut besucht war auch das Radiomuseum, so Isolde und Hermann Nagel, während sich nach eigenen Angaben der Andrang im Obergeschoss bei der Bilderausstellung von Richard Walter doch in Grenzen hielt. Ob die dorthin führende Treppe schuld war? Kleine Präsente gab’s vom Team der Sparkasse Donnersberg, das sich in leuchtend roten Shirts präsentierte. Etwas abseits vom Trubel, aber strategisch günstig auf dem Weg zu den Parkplätzen gelegen, bot die Bäckerei Martin Lahm in der Friedrichstraße Kaffee und Kuchen an. Auch im Restaurant „Weinbrück“ waren die Außenplätze mit tollem Blick zur Moschellandsburg heiß begehrt. Wer dem Treiben entfliehen wollte, konnte dies bei einer Kutschfahrt des Niedermoscheler Reit- und Fahrbetriebs Bühler. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Obermoschel sorgten kompetent für die Sicherheit und den guten Verkehrsfluss.