Donnersbergkreis Laufen auf den Spuren einer Heiligen
Das Interesse und die Faszination am Leben und Wirken Hildegards von Bingen ist auch heute unvermindert groß, und dies nutzt das Naheland nun touristisch mit einem Pilgerwanderweg. Unter der Schirmherrschaft von Bettina Dickes, Landrätin des Kreises Bad Kreuznach, wird am Donnerstag, 10. Mai, die Pilgersaison auf dem Hildegard-von-Bingen-Wanderweg offiziell eröffnet
, Äbtissin, Dichterin, Theologin, Kirchenlehrerin, Prophetin, Natur- und Heilkundlerin, ist eine der berühmtesten Persönlichkeiten des Mittelalters. Sie erlangte Ruhm durch ihre Visionen, die sie in ihren drei Werken „Liber Scivias“, „Liber Vitae Meritorum“ und „Liber Divinorum Operum“ veröffentlichte und die auch heute noch Wirkung erzielen. Sie lebte damals ihrer Zeit voraus. Geboren ist sie 1098, verstorben am 17. September 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen. Papst Benedikt XVI. sprach sie am 7. Oktober 2012 heilig Interessierte können nun in zehn Etappen die verschiedenen Lebensstationen von Hildegard von Bingen erwandern: Der am 9. September 2017 eingeweihte und 137 Kilometer lange Hildegard-von-Bingen-Pilgerwanderweg verbindet von Idar-Oberstein bis nach Bingen-Eibingen die Wirkungsstätten der Universalgelehrten. Ausgeschildert ist der neue Pilgerweg mit dem stilisierten Abbild einer Nonne auf weißem Grund. Initiiert haben den Pilgerwanderweg die heutige Landrätin des Kreises Bad Kreuznach, Bettina Dickes, sowie Annette Esser, die zudem ein Pilgerbuch über Hildegard von Bingen geschrieben hat. In Idar-Oberstein beginnt der Pilgerweg, der zum Teil über bereits vorhandene Premiumwanderwege führt. Erster Höhepunkt nach dem Start ist die Gemeinde Niederhosenbach bei Herrstein. Hier lag der Familiensitz und mögliche Geburtsort Hildegards von Bingen. Nächstes Ziel ist die Felkekurstadt Bad Sobernheim mit dem rheinland-pfälzischen Freilichtmuseum. Hier und in Monzingen startet am Sonntag, 10 Uhr , der Naheland-Wandersommer, der ein zentrales Teilstück des Hildegard-Pilgerweges in den Fokus nimmt. In Bad Sobernheim gibt es zudem am Sonntag, 14 Uhr, eine familien-freundliche Tour im Kräutergärten des Freilichtmuseum s, um die Verbindung zu Hildegard aufzuzeigen, die zu damaliger Zeit Kenntnisse über die Heilwirkung von Kräutern besaß. Von Bad Sobernheim ist es nicht mehr weit zur magischen Atmosphäre der Klosterruine Disibodenberg. Weiter geht es durch das Rebenmeer des Weinlandes Nahe mit Blicken in den Hunsrück bis nach Bingen am Rhein. Hier zeugt noch der Rupertsberger Gewölbekeller von der letzten Wirkungsstätte Hildegards. Rund 30 zweisprachige Informationstafeln sind aufgestellt, zudem ungefähr die gleiche Anzahl Meditationstafeln, die Hildegard von Bingens visionäre Bilder aus ihrem Hauptwerk zeigen. Ein Pilgerpass zum Abstempeln an den verschiedenen Stationen ist auch erhältlich. Die Naheland-Touristik bietet in der Zeit von Donnerstag, 10. Mai, bis Sonntag, 7. Oktober, Pilgerwandertage auf allen zehn Etappen an.