Donnersbergkreis Liebe auf den zweiten Blick

„Den hätte ich auch eingestellt“, sagte Rüdiger Spieler (links) am Freitagabend über Norbert Pasternack, seinen Nachfolger als L
»Den hätte ich auch eingestellt«, sagte Rüdiger Spieler (links) am Freitagabend über Norbert Pasternack, seinen Nachfolger als Leiter der ökumenischen Sozialstation in Rockenhausen.

Wenn sich die Mitarbeiter bei der Verabschiedung ihres Chefs für seine stete Wertschätzung, sein offenes Ohr sowie für die Möglichkeit bedanken, Dinge selbst zu gestalten, und ihn einladen wiederzukommen, dann ist das schon etwas Besonderes. Sie unterstrichen mit ihren Beiträgen, dass man in einem solchen Betrieb, unter solcher Führung gern arbeitet. Diese warmherzige Stimmung war während des Abends stets spürbar. Der Landesdiakonie-Pfarrer Albrecht Bähr spielte bei seinem Grußwort mit dem Namen des Geehrten, lobte seine „brillanten, modernen und zukunftsoffenen Spielzüge“ und stellte ihn als Spielführer vor, „der gut mit anderen zusammenspielte und so seine Mannschaft zu hohen Leistungen führte.“ Michael Cullmann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rockenhausen, würdigte nicht nur die Leistungen des in Ruhestand Gehenden, sondern nutzte die Gelegenheit, auch die Mitarbeiter der Sozialstation in seinen Dank einzuschließen. Dafür erntete er viel Beifall, auch von den Angesprochenen. „Echter Standortvorteil“ Stadtbürgermeister Karl-Heinz Seebald ging auf die lange Geschichte der Sozialstation ein und dass Spieler genau zur richtigen Zeit das Know-how wirtschaftlichen Denkens in den Aufbau der Sozialstation als mittelständiges Unternehmen einbrachte. Dies, ohne dass dabei die Menschlichkeit, das Miteinander und die Zuneigung verloren gingen. „Diese Sozialstation ist heute dank Spieler wirtschaftlich, personell sowie organisatorisch gut aufgestellt. Das ist für Rockenhausen ein echter Standortvorteil.“ Michael Vettermann bedankte sich für die gute Zusammenarbeit im Organisationsteam der Rockenhauser Gesundheitsmesse und bat Spieler darum, auch künftig als konstruktiver Kritiker dieser Veranstaltung zur Verfügung zu stehen. Tanja Gaß als Beauftragte der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel, die den Lebensweg Spielers skizzierte, und Michael Ruther als Kreisbeigeordneter ergänzten den Kreis der Grußredner. Aushängeschild und Motor In seiner Laudatio vermittelte der ehemalige Dekan Christian Rust, der auch gekonnt durch die Veranstaltung führte, dass der Verwaltungsrat Spieler 1996 für ein Jahr auf Probe eingestellt hatte ohne wirklich eine längere Dauer zu erwarten. „Liebe auf den ersten Blick endet häufig mit Enttäuschung. Hier aber war es Liebe auf den zweiten Blick. Die war von Dauer, kreativ, fruchtbar und zukunftsorientiert. Spielers Fähigkeit, Entwicklungen zuzulassen, die Menschen mitzunehmen und gleichzeitig immer wieder in die wirtschaftliche Real-Welt zurückzuholen, bildete die Basis für dieses lebendige Unternehmen, in dem jeder für jeden arbeitet. Rüdiger Spieler war zugleich das Aushängeschild nach außen wie der Motor im inneren.“ „Stark und flexibel“ Als Spieler dann selbst das Wort ergriff, stellte er kurz seinen beruflichen Werdegang dar. Auch er konnte sich zu Beginn seines Wirkens in Rockenhausen ein längeres Engagement nicht vorstellen. Doch dann lernte er seine neue Aufgabe lieben. Anders als er es aus der Realwirtschaft gewohnt war, ließ ihn sein damaliger Chef, Dekan Molitor, wirken, wie er es für richtig hielt und zogen die Mitarbeiter mit, wie er es vorher nie gekannt hatte. „Es ist einfach genial, wie sich die Mitarbeiterinnen gegenseitig unterstützen. Auch bei uns schlagen die Grippewellen zu, aber das Mit- und Füreinander fängt das auf. Das macht uns so stark und flexibel.“ Da war sie wieder, die Wertschätzung, die seinen Führungsstil prägte und Grundlage seiner Erfolge war. Die Ziele des Nachfolgers Sein Nachfolger Norbert Pasternack, den Spieler mit den Worten vorstellte „Den hätte ich auch eingestellt!“, stammt aus Göllheim und hat eine Karriere in der Krankenkasse hinter sich. Er scheint das Geheimnis des Erfolgs der Sozialstation bereits verstanden zu haben: „Ich komme hier in eine Sozialstation, die gut aufgestellt ist. Der Slogan ,von Mensch zu Mensch’ wird hier gelebt. Das möchte ich als Markenkern weiter ausbauen. Die dauerhafte Zufriedenheit der Mitarbeiter ist die Grundlage, um zufriedene Kunden zu haben. Deshalb ist es mir wichtig, Mitarbeiter zu binden und neue zu gewinnen.“

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