Donnersbergkreis Mini-La-Ola am Spielfeldrand

Die Grundschüler aus Kerzenheim (in den grünen Trikots) mussten im ersten Spiel des Tages gegen die Zellertaler Spieler ran.
Die Grundschüler aus Kerzenheim (in den grünen Trikots) mussten im ersten Spiel des Tages gegen die Zellertaler Spieler ran.

«Kerzenheim.» „Kerzenheim vor, noch ein Tor!“ Die einheimischen Grundschülerinnen ließen gestern Vormittag am Rand des Kerzenheimer Fußballplatzes keinen Zweifel aufkommen, wer ihre Favoriten im Vorrundenturnier „Jugend trainiert für Olympia“ der Grundschulen sind. Sechs Mannschaften kickten gut zwei Stunden lang ums Weiterkommen. Am Ende jubelten die Teams aus Eisenberg und Göllheim.

„Ooooooh!“ Die La Ola geht um auf dem Fußballplatz der TSG Kerzenheim. Zugegeben, es ist eine sehr kleine La Ola, aber die Grundschul-Mädchen aus dem Ort wissen, wie man Mitschüler so richtig anfeuert. Gerade hat einer „ihrer“ Kicker die Einheimischen gegen Ramsen mit 1:0 in Führung gebracht – der Siegtreffer. Wenig später machen es sich die Kerzenheimer am Spielfeldrand bequem. Ausruhen und Kräfte sammeln. „Ich bin froh, dass wir ein Spiel gewonnen haben. Ich hoffe, dass wir noch gegen Marnheim gewinnen“, sagt Phil. Sechs Grundschulteams aus Ramsen, Eisenberg, Kerzenheim, Göllheim, Zellertal und Marnheim inklusive Betreuern tummeln sich an diesem Tag auf dem Platz. Viele der Nachwuchskicker spielen auch im Verein, aber nicht alle, erzählen die Jungen aus Marnheim. Wie bei den meisten kleineren Grundschulen besteht ihre Mannschaft aus Dritt- und Viertklässlern. Im Zellertaler Team ist sogar ein Erstklässler dabei, sagt Holger Weil, Trainer der TSG Zellertal. Zum Weiterkommen hat es für seine Mannschaft heute nicht gereicht. Trotzdem: „Für die Kinder ist so ein Turnier etwas Besonderes“, findet Weil. Die Pausen zwischen den Partien verbringen alle anders: Manche ruhen sich aus, andere kicken am Spielfeldrand eifrig weiter. Die Kinder der Grundschule Eisenberg haben sich gerade um eine Bierbank versammelt und knabbern an Apfelstückchen. Probleme, genügend gute Spieler in der vierten Klasse zu finden, habe es hier nicht gegeben, erklärt Sportlehrerin Simone Horr – im Gegenteil. „Wir sind vierzügig“, sagt sie. Allerdings könne sie bei sechs Feldspielern und einem Torhüter maximal 13 Spieler mitnehmen. „Da gibt es auch mal Tränen, wenn man jemandem absagen muss“, sagt Horr, die seit den Osterferien mehrmals pro Woche mit den Kindern trainiert hat. Das zahlt sich aus: Ein Spiel vor Schluss liegt die Mannschaft vorne – punktgleich mit den Göllheimern. Fünf Spiele, jeweils zwölf Minuten lang, muss heute jede Mannschaft hinter sich bringen. Bei bestem Wetter ziemlich schweißtreibend für die Spieler – und die Schiedsrichter Hans-Jürgen Steuerwald und Hans Griebe. „Es läuft wunderbar, alles ganz fair“, lobt Griebe die jungen Kicker. Tatsächlich geht es freundschaftlich zu. Und das, obwohl es hier doch um etwas geht: Nur die beiden Erstplatzierten schaffen es in die nächste Runde. Das ist auch den Göllheimer Jungs klar, die gerade dem letzten Spiel entgegenfiebern. „Wir freuen uns auf das nächste Turnier, wenn wir weiterkommen“, sagt Callum. Noch wissen die Jungs nicht, dass sie auch ihr letztes Spiel gegen Ramsen gewinnen werden und mit Turniersieger Eisenberg in die nächste Runde einziehen werden. Eins ist Callum aber schon klar: „Wir halten zusammen!“ Und auch Mitschüler Max hat einen Erfolgsfaktor ausgemacht: „Ich bin froh, dass wir so einen guten Torwart haben“, sagt er und klopft Torhüter Fynn Ole anerkennend auf die Schulter. Tabelle 1. Eisenberg, 2. Göllheim, 3. Kerzenheim, 4. Ramsen, 5. Marnheim, 6. Zellertal.

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