Donnersbergkreis Neuer Verein für Kultur

«KAISERSLAUTERN.»Die Lautrer Kunstszene darf sich über einen neuen Verein freuen. „Kunst-Raum Westpfalz Kaiserslautern“ heißt er und soll künftig zeitgenössische Kunst in Stadt und Region fördern. Am Donnerstag fand die offizielle Gründungsversammlung im Restaurant Spinnrädl statt. Birgit Weindl fungiert als Vorsitzende, der bekannte Kaiserslauterer Fotograf Thomas Brenner ist ihr Stellvertreter. Marco Creutz ist Schriftführer, weiter werden Stefanie Schneider, Street-Art-Künstler Carl Kenz und Innenarchitektin Katrin Orschiedt als Beisitzer im Vorstand tätig sein.

Viele sind zur Gründungsversammlung erschienen, die in knapp einer Stunde abgearbeitet war. Was jedoch so schnell beschlossen wurde, hatte eine knapp einjährige Vorlaufzeit – mit sehr viel Ermutigung von Außen. Eine der vier Initiatoren, Birgit Weindl, Kunstbeauftragte der evangelischen Kirche der Pfalz, gab einen kurzen Rückblick, wie es überhaupt zu der Idee kam, einen Kunstverein zu gründen. Durch ihre Arbeit, bei der sie mit vielen Künstlern in Kontakt trete, sei es ihr ein Herzensanliegen, „einen Ort, einen Raum für nicht etablierte Künstler zu schaffen, in dem sie etwas zeigen können. Da ist die Institution Kirche manchmal auch etwas eng gefasst. Deshalb wollte ich all das, was ich an Ressourcen und Erfahrungen angesammelt habe, in die Stadt einbringen, in der ich seit über 20 Jahren wohne“. Der Verein soll zeitgenössische und junge Kunst von bisher unbekannten Künstlern in Stadt und Region fördern. „Im Grunde knüpft er an das Bestehende an, greift vielleicht bestimmte Sachen auch auf, ist aber als eine Ergänzung zum bestehenden Angebot gedacht, ohne in Konkurrenz zu allem, was es schon gibt, zu treten. Und ich denke, dafür gibt es in der Stadt auf jeden Fall noch Raum“, so Weindl. Ziel sei es, auch Künstler aus der umliegenden Region in die Stadt zu holen. Einen festen Vereinsraum wird es allerdings nicht geben. Es habe zwar einige Optionen gegeben, unter anderem auf dem Pfaff-Gelände, die jedoch mit „unglaublichen bürokratischen Hindernissen“ verbunden waren, so Weindl. Das gab den Initiatoren allerdings die Möglichkeit, ihr Vereinskonzept „zu erweitern“. Denn statt eines festen Raums sollen verschiedene Räumlichkeiten der Stadt für Kunstveranstaltungen gesucht werden. Dabei können auch die Künstler selbst – je nach Verfügbarkeit – aussuchen, welche Räumlichkeiten in der Stadt sie für ihre Kunst nutzen möchten. „Wir sind dadurch offen und frei, was einerseits natürlich mehr Arbeit ist, andererseits aber auch sehr interessant, eventuell untypische Locations für verschiedene Kunstformen zu öffnen“, meint Birgit Weindl. Darum drehte sich auch der Paragraph 2 des knapp vierseitigen Satzungsentwurfs. So sei der Zweck des Vereins, die Belebung des Ausstellungsangebotes in Lautern und Umgebung zu fördern, das „Aneignen und Gestalten von (ungewohnten) Orten für die Kunst in der Region“ zu unterstützen, ein „freies, nicht-kommerzielles Ausstellungs- und Kulturforum mit hohem qualitativen Anspruch“ sowie „kommunikative Plattformen innerhalb der Kunstszene“ zu schaffen. Diskussionsbedarf gab es über den Vereinsnamen. Dabei stand der eigentlich zu Beginn schon fest: „Kunst-Raum Westpfalz – mit Sitz in Kaiserslautern“. Für einige ging bei dieser Bezeichnung jedoch der städtische Bezug unter. Nach dem gut einstündigen formalen Teil gab es einen kleinen Ausblick in zukünftige Projekte, darunter eine Beteiligung am Kultursommer Rheinland-Pfalz 2019.

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