Donnersbergkreis „Nicht zu rechtfertigender Schlag“

„Der Rat hat nicht das geringste Verständnis für Überlegungen, den Standort Innere Medizin in Rockenhausen zugunsten des Standortes Kirchheimbolanden aufzugeben.“ So heißt es in einer gemeinsamen Resolution des VG-Rates Alsenz-Obermoschel. Nachdem zwei Fassungen – eine der CDU und eine der SPD – zur Abstimmung vorgelegen hatten, einigte sich der Rat auf eine Kombination beider Schriftstücke. Demnach sei „zur Stärkung unseres ländlichen Raumes [...] die Sicherung einer Notfallversorgung am Standort Rockenhausen unabdingbar. Damit wäre auch der Erhalt der Inneren Abteilung gesichert.“

In dem Schreiben appelliert der Rat „an Landrat, Geschäftsführung des Westpfalz-Klinikums, die Aufsichtsräte und den Kreistag, den Standort Rockenhausen mit seinem Einzugsgebiet mitten im ländlichen Raum, nachhaltig und dauerhaft als wohnortnahes und qualitativ hochwertiges Krankenhaus zu erhalten“. Die Versorgung im westlichen Donnersbergkreis dürfe mittel- und langfristig nicht schlechter sein als in anderen Teilen des Versorgungsgebietes des Westpfalz-Klinikums. Die Raumordnung postuliere die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Bereichen. „Für den Bereich Gesundheit bedeutet dies, deutlich formuliert: im Krankheits- oder Notfall gleiche Überlebenschancen für jeden Menschen in jeder Kommune.“ Dies müsse auch für den Raum Alsenz-Rockenhausen gelten. Entfalle der Status eines Akutkrankenhauses in Rockenhausen, wäre dies „ein nicht zu rechtfertigender Schlag gegen die Menschen an der Alsenzschiene“. Rockenhausen sei als Mittelzentrum gut und schnell zu erreichen und erfülle derzeit im westlichen Donnersbergkreis und darüber hinaus wichtigste Funktionen im Gesundheitsbereich. Genannt wird hier neben Pfalzklinikum, Zoar, den Sozialstationen sowie Haus- und Fachärzten auch das Westpfalz-Klinikum. Die Akutversorgung sei „unabdingbar für Orte mit einem hohen Anteil älterer Menschen, für Notfälle in den großen Firmen der Region und die auf Innere Medizin angewiesenen Einrichtungen wie Pfalzklinikum und Zoar“, heißt es in dem Schreiben. Der Krankenhaus-Standort Rockenhausen sei von herausragender Bedeutung. Mit dem derzeit diskutierten Standortwechsel der Inneren Abteilung (wir berichteten mehrfach) würde sich, so die VG-Ratsmitglieder, „die medizinische Versorgung in diesem Teil des Kreises entscheidend verschlechtern.“ Schließlich würde der Standortwechsel auch andere Bereiche – Kardiologie, Gastroenterologie und Pulmologie – betreffen. Hier aber komme es „meist auf eine schnelle Versorgung der Patienten an, jede Minute zusätzliche Fahrzeit bedeutet lebensgefährliche Risiken“. Dass wirtschaftliche Gründe für die Aufgabe der Inneren in Rockenhausen angeführt werden, sei „widersinnig“. Das Krankenhaus Rockenhausen schreibe in allen Abteilungen schwarze Zahlen, zudem gehe es in erster Linie um Menschen, erst in zweiter Linie um Bilanzen. Auch der Wegfall zahlreicher qualifizierter Arbeitsplätze, der mit dem Abzug der Inneren verbunden wäre, wird in der Resolution kritisiert. Weil die Ansiedlung neuer, größerer Industriebetriebe angesichts der topografischen Lage in der Region nicht einfach sei, gelte es umso mehr, vorhandene Arbeitsplätze zu erhalten. Mit der Resolution fordert der Rat auch Mandatsträger in Kreis-, Land- und Bundestag auf, „sich aktiv und vehement für den Gesundheitsstandort Rockenhausen einzusetzen“, zuständige Stellen dürften sich nicht der Verantwortung entziehen. Die Westpfalz-Klinikum GmbH sei mit der Übernahme der Klinik Verpflichtungen eingegangen. Dazu zähle die Schwerpunktbildung der Inneren Medizin in Rockenhausen als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung. Diese müsse beibehalten werden.

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