Donnersbergkreis Rekordergebnis trotz tückischem Schnitt
Einiges zu hören – besser gesagt zu lesen – bekommen haben wir von den RHEINPFALZ-Lesern nach unserem vergangenen Luftbild-Rätsel: „Wohl um gravierende Erkennungsmerkmale auszuschließen“, schreibt Bernd Karg aus Albisheim, hätten wir bei der Aufnahme unseres Fotografen Thomas Stepan „den Großteil des Ortes“ (Alina Müller, Einselthum) einfach abgeschnitten. Herbert Willig aus Kirchheimbolanden nimmt sogar an, wir hätten bestimmte Punkte „bewusst weg gelassen“ und Elisabeth Göhring (Albisheim) vermisst „den gesamten rechts-pfrimmigen, neueren Dorfteil“, sodass der Ort „hier sozusagen nur halb so groß wiedergegeben ist“. Trotz dieser Tücken haben 45 Einsender die Lösung gewusst: Dreisen.
Zunächst einmal: Die – natürlich nur augenzwinkernden – Vorwürfe unserer Teilnehmer, wir hätten das Foto absichtlich manipuliert, werden wir weder bestätigen noch dementieren. Gerne kommen wir aber der Forderung von Elisabeth Göhring nach, „der Gerechtigkeit halber bei der Auflösung zu erwähnen“, dass Dreisen in Wahrheit viel größer ist – „insbesondere, da der Bahnhof damit auch fehlt“, so die Albisheimerin. Diesen Bereich samt Raiffeisenbaumarkt und -turm sowie Düngelager haben auch etliche weitere Rätselfreunde vermisst. Umso erstaunlicher, dass so viele Leser die Gemeinde erkannt haben – 45 bedeuten den bisherigen Rekord, seit wir den Wettbewerb vor rund drei Jahren auf den östlichen Donnersbergkreis ausgedehnt haben. Einfach war Dreisen jedoch nicht zu erkennen – auch darin waren sich die meisten einig. Peter Weszkalnys aus Göllheim haben beispielsweise die Perspektive der Aufnahme und die von oben nicht zu erkennenden Steigungen – etwa den Höhenunterschied zwischen Bäckerei Schmidt und Kirche – zu schaffen gemacht. Auf die Sprünge geholfen haben ihm der zu „vermutende“ Donnersberg im Hintergrund sowie die Autobahn beziehungsweise die zu erahnende Auffahrt der Autobahn 63. Daneben sind eine ganze Reihe weiterer markante Punkte genannt worden. Allen voran gilt das für die in der linken oberen Bildhälfte am Sportplatz gelegene Dorfgemeinschaftshalle, die „meine Frau sofort erkannte, noch ehe ich mich an den Dorfstraßen orientierte“, teilt Herbert Willig mit. Das „hell leuchtende“ (Bernd Karg), noch nicht lange sanierte Gebäude war für viele Teilnehmer der entscheidende Hinweis. Auf dem zweiten Platz folgte der „charakteristische Kirchturm mit seiner speziellen Dachkonstruktion“ (Elisabeth Göhring) und „umgeben von Bäumen“ (Aline Müller). Stets eine wichtige Erkennungshilfe bei unserem Wettbewerb sind Straßen – sowohl die durch den jeweiligen Ort führenden als auch die überregionalen Verkehrswege in der Umgebung. So war es auch in diesem Fall: „Das harmonisch geschwungene Band der A 63“ und „das kreuzungsfreie Straßenbauwerk B 47/ehemalige B 40 am Ortsausgang Richtung Marnheim“ sind des öfteren als wesentliche Merkmale genannt worden. Daneben hat’s noch mehrere einzelne Nennungen gegeben: Das mit einer ungewöhnlich geformten Fotovoltaikanlage versehene Hausdach am unteren Bildrand hat Aline Müller angeführt, die nahe gelegenen Mühlwiesen hat Michael Heppes entdeckt. Und Horst Eicher aus Göllheim ist auf ein Gebäude aufmerksam geworden, in dem mit Sicherheit schon viele Nordpfälzer das eine oder andere Mal gefeiert haben: die früher in der Dreisener Kaiserstraße unter dem Namen „Baccara“ firmierende Discothek.