Donnersbergkreis Schockanruf: Opfer schöpft erst bei Geldübergabe Verdacht

Bei Schockanrufen versuchen die Täter, den Verstand ihrer Opfer außer Kraft zu setzen.
Bei Schockanrufen versuchen die Täter, den Verstand ihrer Opfer außer Kraft zu setzen.

Ein Ehepaar aus dem westlichen Donnersbergkreis wurde am Mittwochnachmittag beinahe Opfer eines gemeinen Schockanrufs, wie die Polizei berichtet. Demnach erhielt der 68-jährige Mann um die Mittagszeit einen Anruf von einer weiblichen Person, die sich als seine Tochter ausgab. Diese teilte ihm mit, dass sie einen schlimmen Unfall gehabt habe. Im weiteren Gespräch mit einer anderen Person wurde ihm dann vorgetäuscht, seine Tochter habe in Tübingen einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und müsse nun bei der Staatsanwaltschaft eine Kaution hinterlegen.

Bankmitarbeiterin warnt noch vor Betrugsmasche

Da die Tochter tatsächlich in Tübingen wohnt, hielt der Mann das Gespräch für echt. Er fuhr zu seiner Hausbank und hob einen größeren Bargeldbetrag ab – obwohl ihn dort die Bankmitarbeiterin auf eine etwaige Betrugsmasche hinwies.

Während er zum vereinbarten Übergabeort nach Hockenheim fuhr, wurde das Telefonat dauerhaft vom Anrufer gehalten. Erst unmittelbar vor der Übergabe von Bargeld und Schmuck schöpfte er Verdacht, so dass er die Wertgegenstände dann doch nicht aushändigte. Der Abholer flüchtete daraufhin zu Fuß vom Übergabeort. Die Bankmitarbeiterin hatte zwischenzeitlich schon die Polizei verständigt.

Bei der Schockanruf-Masche wollen die Telefonbetrüger den Verstand der Opfer sozusagen außer Kraft setzen und diese dadurch zu unüberlegtem Handeln verleiten. Den Opfern wird vorgetäuscht, dass sich eine geliebte Person in Gefahr befinde und dringend finanzielle Hilfe brauche. Damit die Opfer nicht lange überlegen können, wird zumeist eine recht kurzfristige Geldübergabe angestrebt.

Der Leiter der Polizeiinspektion Kirchheimbolanden, Werner Schneider, gibt Tipps, wie man sich schützen kann.

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