Donnersbergkreis Sportverein in der Sackgasse?
Bereits zum zweiten Mal ist beim Sportverein Heiligenmoschel die Neubesetzung des Vorstands gescheitert. Nach wie vor fehlt die Bereitschaft von Mitgliedern, Verantwortung zu übernehmen. Der kommissarische Vorstand will bei einer Informationsveranstaltung am Freitagabend den Ernst der Lage vor Augen führen.
Der im Jahr 1950 gegründete Verein hatte für Februar zur Generalversammlung mit Neuwahlen eingeladen. Für die Posten fanden sich keine Kandidaten. Anfang März wurde bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein erneuter Anlauf genommen, auch diesmal fehlte die erhoffte Bereitschaft, so erster Vorsitzender Christian Kehrt. „Alle bisherigen Vorstandsmitglieder sind zunächst geschlossen im Amt verblieben und führen den Verein derzeit weiter“, sagt Kehrt. Damit sei das Überleben des Sportvereins zunächst gesichert. Doch alle Funktionsträger hätten in den beiden Versammlungen auch deutlich gemacht, dass die kommissarische Führung lediglich bis Mai andauern werde. Dem Verein gehören derzeit 340 Mitglieder an. Fußballerisch besteht eine Spielgemeinschaft mit dem Sportverein Niederkirchen. Es gilt, eine Sportanlage zu unterhalten. Vielfältig ist das Angebot im Breitensport. Dort gibt es neben Hatha Yoga und Funktionsgymnastik auch eine Rückenschule für Frauen und Wirbelsäulengymnastik für Männer sowie Rope Skipping, Zumba und Seniorengymnastik. Großer Beliebtheit erfreut sich der Moschel-Lauf, der Heiligenmoschel über die Landesgrenzen hinaus bekanntgemacht hat. Enttäuscht zeigt sich der bisherige Vorstand über das geringe Interesse der Mitglieder an den Versammlungen und damit an der Zukunft des Sportvereins. Deshalb will er am Freitag deutlich machen, was geschieht, wenn sich kein neuer Vorstand findet. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen und auch Lösungsvorschläge für den künftigen Vereinsbetrieb zu äußern. Ein Verein könne ohne Vorstand nicht bestehen, aber es müsse auch deutlich werden, dass nicht alle Aufgaben von den Vorstandsmitgliedern alleine zu bewältigen sind. Da viele Mitglieder Versammlungen mieden, in denen es um die Besetzung von Vorstandsämtern geht, will der Sportverein mit der Info-Veranstaltung einen anderen Weg gehen. Mitglieder können hier ihre Ideen einbringen, ohne befürchten zu müssen, gleich für ein Amt vorgeschlagen zu werden. Christian Kehrt wird nach zehn Jahren im Vorstand, zuletzt als erster Vorsitzender, aus persönlichen Gründen für ein Amt nicht mehr zur Verfügung stehen. Beruflich sei er sehr eingespannt, es fehle die erforderliche Zeit, um ein solches Amt zu führen. (llw)