Kirchheimbolanden Theater-AG probt: Im neuen Stück geht es nach Schottland

Das gesamte Ensemble.
Das gesamte Ensemble.

Die Theater-AG des Nordpfalzgymnasiums ist dabei, das „Vermächtnis von Glenloch Manor“ einzuüben. Was dabei alles zu bedenken ist, erzählt Spielleiter Markus Bock.

Am Nordpfalzgymnasium wird derzeit fleißig für die Aufführung eines neuen Theaterstücks geprobt. Nach dem Boulevardtheater-Klassiker „Das Haus in Montevideo“ im vergangenen Herbst fiel die Wahl der Theater AG in diesem Jahr auf ein Stück, das in einem schottischen Herrenhaus spielt. Was es mit dem „Vermächtnis von Glenloch Manor“ auf sich hat, erfährt das Publikum am 2. und 3. November. Und auch, wie hier der englische Prinz Harry ins Spiel kommt.

Was tun mit einem verlassenen Herrenhaus in Schottland, für das sich die Erbin nicht interessiert? Und das zu allem Übel auch noch überhaupt keine erwähnenswerte Geschichte hat. Renoviert werden müsste ebenfalls, aber dafür ist kein Geld da. Wie also das Anwesen loswerden? So kommt man in Glenloch Manor auf die Idee, den örtlichen Tourismusverein ins Boot zu holen. Als dann tatsächlich zwei Touristengruppen auftauchen, entwickeln sich unerwartete Wendungen. Es entspinnt sich eine viel größere Geschichte als vermutet – und ein Geheimnis wird gelüftet.

Zwei Ensemblemitglieder gingen, zwei neue kamen

Elf Rollen hat der Leiter der Theater AG in diesem Jahr für das neue Stück besetzen können. Damit sei auch das Maximum erreicht, erzählt Markus Bock bei den ganztägigen Proben in der NPG-Aula. „Es würden bei der AG gerne noch mehr mitmachen, aber das ist dann schwierig zu handhaben“, ergänzt er. Die Besetzung von „Glenloch Manor“ sei fast identisch mit der vom vergangenen Jahr. „Zwei Teilnehmer mussten ins Abi und sind dieses Jahr nicht mehr dabei, dafür sind zwei Neue hinzugekommen“, sagt Bock. In der AG sind Schüler und Schülerinnen der neunten bis 13. Jahrgangsstufe engagiert.

Die Zwillingsschwestern Sarah (l.) und Leah Hancock als Doro und Thea Fleming.
Die Zwillingsschwestern Sarah (l.) und Leah Hancock als Doro und Thea Fleming.

Rege beteiligt seien auch wieder der Kunst-Leistungskurs sowie die Technik-AG, die für die entsprechende Beschallung sowie das Bühnenbild sorgen. Was die Kostümausstattung betrifft, sei man froh, dass es einen Faschingsversand gebe, scherzt Bock. Für den Part des „George Bomble“, der im Stück eine Doppelrolle als Schotte und Hausmeister besetzt, sei man so an das entsprechende Schottenkostüm gekommen. Für die restlichen Requisiten sei man vom Lehrerkollegium tatkräftig unterstützt worden.

Im Internet nur Irish Folk und Dudelsack-Musik

Als deutlich schwieriger erwies sich indes die Suche nach verfügbarer schottischer Musik. Jeweils zu Beginn und Ende einer Szene gebe es Musik- und Videoeinspielungen, erläutert Bock. „Im Internet haben wir nur irische Musik gefunden. Wer schottisch sucht, bekommt nur Dudelsäcke angezeigt“, erklärt er achselzuckend. Schließlich sei man auf die bekannte schottische Band „Runrig“ gestoßen. Deren Musik sei rockiger: „Ursprünglich hatten wir eher historisch gedacht, aber so ist es auch schwungvoller“, berichtet er zufrieden. Gut 20 Musikstücke werden im Laufe der gut zweistündigen Aufführung angespielt.

Was die Besetzung der beiden Hauptrollen angeht, blickt Bock mit leichtem Wehmut auf seine Akteurinnen Sarah und Leah Hancock. Die Zwillinge waren seit der siebten Klasse in der AG in jedem Jahr im Ensemble und machen im kommenden Frühjahr Abitur. Somit sehe man die beiden auf der Bühne des NPG nicht wieder. Im „Vermächtnis von Glenloch Manor“ habe man die Hauptrolle für die Schwestern in zwei Charaktere aufgesplittet.

Viele eigene Ideen eingebracht

Seine Theater AG habe auch in diesem Jahr wieder viele eigene Ideen entwickelt, berichtet Bock stolz. Im Januar haben die Proben begonnen. In einer ersten Intensivphase, unter anderem bei einem Aufenthalt in der Jugendherberge in Wolfstein, wurden Ideen zur Bühnenbildgestaltung entwickelt und mit die Besetzung der Rollen besprochen. Abweichend vom Original-Skript wollte man „dem Stück aber auch etwas eigenes aufdrücken“, erklärt Bock. So kamen eine Handpuppe und zwei Stabpuppen ins sprichwörtliche Spiel. „Zwei Charaktere haben wir unter Großmasken gesetzt. Das ist ein neuer Schauspielansatz, man muss dann anders spielen. Und für das Auge bietet das etwas Neues“, erklärt er.

Penelope Harth (mit Maske), Thomas Schornick und Leah Hancock.
Penelope Harth (mit Maske), Thomas Schornick und Leah Hancock.

Dass Darsteller Thomas Schornick in seiner Doppelrolle in zwei Zeitebenen als Schotte und Hausmeister letzteren Part auf Pfälzisch spricht, sei ebenfalls aus dem Kreis der AG-Teilnehmenden gekommen. Die Erwähnung von Prinz Harry im Stück sei hingegen seine Schuld, erzählt Markus Bock augenzwinkernd.

Ausdrücklich möchte Bock darauf hinweisen, dass die Aufführungen öffentlich sind – nicht nur für Schüler und Angehörige. „Die Aufführungen sind für alle, jeder Theaterinteressierte ist eingeladen.“ Termine sind am 2. und 3. November, jeweils um 19.30 Uhr, in der Aula des Nordpfalzgymnasiums.

Die Besetzung:

Miss Courtney: Meva-Sena Ciftci, Doro und Thea Fleming: Sarah und Leah Hancock, Jane (Handpuppe): Mirja Schindler, George Bomble: Thomas Schornick, Mr. und Mrs. Payne: Nina Fiedler und Josephine Palm, Mr. Flopson (Maske): Penelope Harth, Archibald McBride (Stabpuppe): Mara Lutz, Rose Argyl (Stabpuppe): Kara Zimmermann.

x