Donnersbergkreis Trump, Putin und jede Menge Trauzeugen

Die „Hinnerberger“ machten sich die Ehe für alle zum Thema – mit prominenten Ehepartnern. Ihr Motto: „Die Ehe für alle – dass is
Die »Hinnerberger« machten sich die Ehe für alle zum Thema – mit prominenten Ehepartnern. Ihr Motto: »Die Ehe für alle – dass iss jo allerhand, zum Glück simmer am Hinnerberch tolerant.«

Petrus meinte es am Freitag und Samstag wirklich nicht gut mit den Betreibern und Besuchern der Obermoscheler Kerwe, dennoch war die Resonanz an beiden Abenden ausgezeichnet. Am Sonntag wurden bei strahlendem Sonnenschein alle entschädigt: Die gute Stimmung bei der Aufstellung des Kerweumzugs in der Moltkestraße übertrug sich schnell auch auf die zahlreichen Gäste am Straßenrand. Schließlich hatte der Umzug einiges zu bieten.

Den Umzug, abgesichert durch die Freiwillige Feuerwehr Obermoschel unter Leitung ihres Wehrführers Christian Übel, führte Kerwekönigin Ronja Hühner im schwarzen 230er Mercedes-Cabrio an, das Tatjana Schmidt steuerte. Drei Musikgruppen – die Musikvereine aus Odernheim, Odenbach und Hallgarten – sorgten für musikalische Farbtupfer im Umzugsreigen, an dem sich die Kerwegemeinschaft aus Vereinen und privaten Helfern, die seit Jahren das Kerwegeschehen organisiert, mit einer „Umzugsbar“ beteiligte. Das Motto: „Die Kerwegemeinschaft ist da mit der Musikbar“. Der Obermoscheler Karnevalverein hatte, angeführt von Sitzungspräsident Peter Kluge, mit den Showtanzgruppen und dem Elferrat eine sehr große Fußgruppe mitgebracht. Auch die Stadt Obermoschel fehlte nicht: Geschmückt mit Fahnen und Wappen wurde der „städtische VW-Bus“ zweckentfremdet. Stadtchef Weirich, Beigeordnete und einige Ratsmitglieder schenkten an die Zaungäste Wein aus. Von mehreren Umzugsteilnehmern gab es auch Süßigkeiten, die die kleinsten Besucher eifrig einsammelten. Die „Hinnerberger“, seit Jahrzehnten Garant für gute Umzugsbeiträge, glossierten mit ihrem Wagen „die Ehe für alle – dass iss jo allerhand, zum Glück simmer am Hinnerberch tolerant“ und hatten hochkarätige politische Prominenz an Bord, die es galt, während des Umzugs zu verheiraten: Unter anderem US-Präsident Trump und Putin waren dabei. Stolz präsentierte die SG Nordpfalz einige Akteure ihrer Meistermannschaft auf dem Umzugswagen, der von einem 170 PS starken John Deere mit Fahrer Benjamin Christmann am Steuer gezogen wurde. Unter dem Motto „Im Himmel ist der Teufel los“ zog Familie Imschweiler im Bollerwagen ihr „Teufelsche und Engelsche“ durch die Stadt. Die „Niedermoscheler „Kerweborsch“, kurz „NKB“, machten mit ihrem Express und lauter Musik Werbung für ihre Kerwe vom 8. bis 11. September. „De Alte fehlt in diesem Johr de Schwung, drum sin mer Junge als Kerweborsch inngesprung“, lautete der Spruch der Moscheler Kerweborsch. Zur Kerwe „wiederauferstanden“ war Sänger Chris Roberts (Denis Remdt) mit dem Lied „Du kannst nicht immer 17 sein“, würdevoll begleitet von Lukas Degen, Sebastian Steller und Klaus Niebergall. Mit mehreren Weltmeistern verwies das Kick-Box-Kampfsportstudio Dirk Hilgert auf einige sportliche Glanzleistungen. Originell die Idee der Unkenbacher „Hackerfreunde“, die sich erstmals in Obermoschel präsentierten: Mit dem Nachbau eines rund 15 Quadratmeter großen Tischkickers begeisterten sie mit gekonnten Spielzügen die städtischen Zuschauer. Die „Betreuer“ Brand/Weißmüller und Wenz achteten beim „betreuten Trinken“ sehr streng darauf, dass ihre Fans alle nüchtern am Kerweplatz ankamen, so war ihr Umzugsbeitrag als „Jugendschutzmaßnahme“ zu deuten. Am Kerweplatz begrüßte Kerwekönigin Ronja mit Stadtbürgermeister Holger Weirich und Andreas Schmidt von der Kerwegemeinschaft ihre „Untertanen“, bevor das einheimische Duo „Factotum“ musikalisch unterhielt. Bereits am Freitagabend hatte die Partyband „Sergeant“, unterbrochen von Auftritten der Showtanzgruppen aus Feilbingert, Norheim und den beiden Showtanzgruppen des Obermoscheler Karnevalvereins, nach dem Fassbieranstich die Kerwe gerockt. Der gute Besuch trotz Dauerregens war wohl auch den Auftritten der jungen Tänzerinnen mit zu verdanken. Mit gleich drei Kerwespielen – es gab Siege für die SG Nordpfalz II und III sowie ein Remis für die „Erste“ – stand der Samstagnachmittag ganz im Zeichen des Fußballs. Bis in die frühen Morgenstunden sorgte die Band „The Greyhorns“ am Samstag für Betrieb. Am Dienstag, seit Jahren besucherstärkster Tag der Obermoscheler Kerwe, lockte nochmals „Factotum“-Musik sowie ein Höhenfeuerwerk, auch finanziert durch eine Spendensammlung in den Haushalten. Andreas Schmidt dankte allen freiwilligen Helfern, ohne die die Organisation der fünf Kerwetage unmöglich sei.

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