Donnersbergkreis Vom Kellerbrand zur Wasserschlacht

Das Üben mit Feuerwehrtechnik war ein Aspekt des Berufsfeuerwehrtages, der jedoch durch viele aktuelle Einsätze der Wehr etwas d
Das Üben mit Feuerwehrtechnik war ein Aspekt des Berufsfeuerwehrtages, der jedoch durch viele aktuelle Einsätze der Wehr etwas durcheinandergewirbelt wurde.

Eines haben die 21 Kinder der Jugendfeuerwehren in der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel anlässlich ihres diesjährigen Berufsfeuerwehrtages gelernt: Bei der Feuerwehr muss man jederzeit mit allem rechnen. Und so verlief der Tag wegen einiger Einsätze anders als eigentlich vorgesehen.

Eigentlich hatten die Organisatoren alles genau durchgeplant, doch – wie so oft bei den Rettern – kam alles ganz anders als geplant. Laut „Regiebuch“ sollten die Kleinen nach der Begrüßung, dem gemeinsamen Frühstück und der Fahrzeugeinweisung am Samstag ihre Tagesschicht im Gerätehaus der Stützpunktwehr Obermoschel in der Bahnhofstraße beziehen und je nach Alarm verschiedene Einsatzszenarien wie einen Chemieunfall, Fehlalarm, Flächenbrand und eine Personensuche abarbeiten. Die Schicht begann für die Jugendretter mit einem gemeldeten Kellerbrand im nahegelegenen Weingut Wolf und Guth. Dichter Rauch drang aus dem Kellereingang hervor, die Lage war unklar und eine Person vermisst. Gerade als sich die Floriansjünger einen Weg durch die starke Rauchentwicklung im Keller gebahnt und mit der Rettung der Person begonnen hatten, musste die Einsatztaktik, wie so oft in der Realität, umgeschwenkt werden. Ein undichter Gefahrgutbehälter wurde entdeckt, die Situation brenzlig und Verstärkung durch die Kameraden des Gefahrstoffzuges nötig. Doch so weit kam es nicht. Schier zeitgleich piepten die Funkmeldeempfänger einiger der zwölf Betreuer laut auf: „Traktorbrand in Gaugrehweiler“ lautete das Alarmstichwort (siehe „Aktuell“). Einige mussten schnell weg, andere blieben zurück, um die Jugendlichen zu betreuen, die mit großen Augen dem mit Blaulicht und Martinshorn davonbrausenden Tanklöschfahrzeug hinterher schauten. Nach getaner Arbeit wartete eine Stärkung: Mittagessen mit Fleischwurst und Brötchen. Ein lautes Geräusch war zu hören, die Blicke gingen gen Himmel, wiederum Martinshorn: Ein ADAC-Rettungshubschrauber ging wegen eines medizinischen Notfalls auf der Moschellandsburg zur Landung über. Für große Kinderaugen sorgte Hermann Jung aus Kirchheimbolanden mit Brandschutzvorführungen. Die Nachwuchsretter waren überrascht, wie schnell große Stichflammen entstehen, die große Schäden verursachen können. Laut Planung sollte in der Folge eine Verkehrsunfallübung durch die Feuerwehr Finkenbach-Gersweiler das Vorgehen bei Unfällen erläutern. Was dann folgte, hätte keiner erahnt: Gerade erst aus dem Appeltal zurückgekehrt und nach dem Einsatz bei den extremen Sommertemperaturen wieder einigermaßen akklimatisiert, wurden die aktiven Feuerwehrmänner erneut alarmiert, die Piepser schrillten auf, Durchsage: „Schwerer Verkehrsunfall, Person klemmt, Münsterappel Richtung Niederhausen.“ Und wieder eilten die Einsatzfahrzeuge mit Sonderrechten Richtung Appeltal (siehe Artikel unten). Als „Notprogramm“ wurden die Kinder mit Spielen und einer Wasserschlacht animiert – sicher angenehmer, als mit dicker Schutzkleidung in der prallen Sonne Einsätze abzuarbeiten. Nach dem gemeinsamen Grillabend folgte die Verabschiedung der Kleinen. Auch wenn die Tagesplanung völlig über den Haufen geworfen wurde, war das Ergebnis eindeutig und nicht selten der Spruch des kleinen Drachen „Grisu“ zu hören: „Ich will Feuerwehrmann werden!“ Doch für die Großen war der Tag noch lange nicht zu Ende, er sollte sich noch zu einem wahren Berufsfeuerwehrtag entpuppen. Kurz nachdem das Feuerwehrhaus wieder aufgeräumt war und man sich einfach nur noch auf die kühle Dusche zuhause freute, erklangen im Funk zum dritten mal die Worte „Kaiser mit Alarm“ und die Leitstelle Kaiserslautern gab die Anforderung der Kollegen aus Bad Kreuznach weiter, die die Obermoscheler mit ihren wasserführenden Fahrzeugen zu einem größeren Flächenbrand in Feilbingert zur Unterstützung riefen. Um Mitternacht war schließlich Einsatzende, und nach einem langen Tag kehrte wieder Ruhe in die Bahnhofstraße ein.

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