Donnersbergkreis Was ist in Zukunft zu tun?

Der Masterplan 2025 der Westpfalz-Klinikum GmbH mit Sitz in Kaiserslautern und die darin vorgesehene, vom Kreistag inzwischen gebilligte Verlagerung der internistischen Abteilung vom Krankenhaus Rockenhausen nach Kirchheimbolanden, ist immer noch ein Thema, das die Menschen im Kreis beschäftigt. Zu einer Podiumsdiskussion mit dem Thema „Perspektiven der medizinischen Versorgung der Region Rockenhausen – Was ist zu tun?“, zu der die Donnersberger CDU in der vergangenen Woche eingeladen hatte, kamen rund 35 Zuhörer.

Der große Saal im Hotel-Restaurant Pfälzer Hof in Rockenhausen war sehr gut gefüllt. Die CDU-Kreisvorsitzende Simone Huth-Haage und der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes Rockenhausen, Christian Rupp, hatten die Podiumsdiskussion organisiert. „Die Diskussion um die Zukunft der medizinischen Versorgung der Bevölkerung in und um Rockenhausen wird aktuell sehr emotional geführt. Deshalb haben wir Experten geholt, die die Bürger genau über die Sachlage informieren und sagen können, was in Zukunft getan werden kann. Wir brauchen in dieser emotional stark aufgeladenen Debatte einfach Sachlichkeit“, erklärte Simone Huth-Haage. Auf dem Podium standen Landrat Rainer Guth, der Mediziner Christoph Gensch, der im rheinland-pfälzischen Landtag in Mainz Mitglied des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und Demografie ist, Peter Förster, der Geschäftsführer der Westpfalz-Klinikum GmbH, Rudolf Jacob, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Kreistag Donnersberg, sowie der Gesundheitsökonom Elmar Koeller aus Stetten dem interessierten Publikum Rede und Antwort. Landrat Guth machte in seinem Rückblick auf die Ereignisse der vergangenen Wochen noch einmal klar, dass das Thema Neustrukturierung der Westpfalz-Klinikum GmbH schon vor seiner Amtszeit hätte diskutiert werden müssen. Er erklärte, dass der Entschluss im Kreistag auch von Mitgliedern aller Fraktionen mitgetragen wurde und wandte sich gegen „das Ost-West-Denken hier im Kreis“. Guth befand: „Wir müssen das endlich zur Seite legen.“ Nur zusammen als Einheit sei der Donnersbergkreis stark, gab sich Guth kämpferisch und bemerkte, dass man nun in Zukunft nach neuen Modellen intensiv Ausschau halten müsse, um die medizinische Versorgung in der Region zu verbessern. Ein Modellbeispiel lieferte Gesundheitsökonom Elmar Köller, der betonte, dass Institutionen wie beispielsweise das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Donnersberg eine Möglichkeit sein können, um die medizinische Versorgung einer ländlichen Region zukunftssicher zu machen. In einem MVZ könnten hoch spezialisierte Ärzte sich gegenseitig ergänzen. Wenn es Orthopäden, Internisten und Chirurgen an einem Ort gebe, wäre da ideal. „Es ist aber wichtig, dass man genau schaut, was in der Region gebraucht wird“, so Köller. Dazu gehörten auch die notwendige Infrastruktur und die Fähigkeit, als Kreis jungen Medizinern etwas bieten zu können. Rudolf Jacob, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Winnweiler und Vorsitzender der CDU-Fraktion, erzählte, dass es in der Vergangenheit in seinem Beritt solche Überlegungen schon gab, ein MVZ zu installieren. „Aber das ist dann damals einfach daran gescheitert, dass sich die bereits niedergelassenen Ärzte stark dagegen gesträubt haben“, sagte er. Peter Förster, der Geschäftsführer der Westpfalz-Klinikum GmbH, sagte, dass es schon seit einigen Jahren klar gewesen sei, dass es Veränderungen geben müsse. Er betonte, dass bei akuten Notfällen der Erkrankten immer noch zum Krankenhaus in Rockenhausen gehen könne, auch wenn dort keine Notfallaufnahme mehr sein werde. „In der zukünftigen Geriatrie in Rockenhausen arbeiten ausgebildete Internisten, dort sind Sie im Notfall gut aufgehoben“, sagte er, Förster machte aber auch klar, dass in Zukunft der Erkrankte bei nicht lebensbedrohlichen Angelegenheiten zuerst bei der ärztlichen Bereitschaftsdienstzentrale anfragen solle. Dort werde man dann an eine Klinik in der Umgebung verwiesen. CDU-Medizinpolitiker Christoph Gensch verwies auf das Beispiel aus seiner Heimatstadt Zweibrücken. Dort wurde ein Krankenhaus ganz geschlossen. „So etwas beschäftigt die Leute, klar.“

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