Donnersbergkreis Wenn Maria und Josef auf Grenzschutzbeamte treffen ...

Engagiert und mit großer Leidenschaft bei der Sache: die Laiendarsteller, die in Niedermoschel und in Hochstätten ein Krippenspi
Engagiert und mit großer Leidenschaft bei der Sache: die Laiendarsteller, die in Niedermoschel und in Hochstätten ein Krippenspiel für Erwachsene aufführten.

„Was ihr dem Geringsten meiner Geschwister angetan habt, das habt ihr mir angetan!“ Mit diesem Ausspruch aus dem Matthäus-Evangelium – volltönend dargebracht von einem ehrwürdigen Priester – endete das diesjährige Krippenspiel für Erwachsene, das nunmehr zum dritten Mal von engagierten Laien in Niedermoschel und auch in Hochstätten dargestellt wurde.

Erzählt wurde die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus. Hierbei wurden Figuren wie Josef und Maria, Herodes und sein Sohn Archelaos mit modernen Gestalten, wie beispielsweise zwei Grenzschutzbeamten, dem ehrwürdigen Priester mit seinen Schriftrollen oder auch drei Königinnen (als Sterndeuter aus dem Morgenland) verknüpft. Maria und Josef waren im Stall zu Bethlehem mit ihrem neugeborenen Sohn, Jesus, als die drei Königinnen bei ihnen vorbei kamen. Zuvor hatten sie sich bei Herodes erkundigt, wo denn der neue jüdische König sei. Zunächst befragte Herodes den Priester, aus welchem Ort der Messias kommen soll. Daraufhin las der Priester dem König aus seinen alten Schriftrollen vor – und das sogar in hebräischer Sprache. Herodes schickte die drei Damen dann nach Bethlehem, trug ihnen aber auch auf, ihm die Adresse des Messias mitzuteilen. Er schmiedete mit Archelaos, seinem Sohn, einen Plan: Wenn er die Adresse hat, werde es keinen neuen König geben – höchstens eine Bestattungsfeier. Das boshafte Gelächter dieser beiden Herren fuhr den zahlreichen Zuschauern in der Niedermoscheler und auch in der Hochstättener Kirche doch ein wenig in die Knochen. Aber ein Engel erschien den drei Königinnen im Schlaf, ebenso Josef. Dieser Engel warnte vor den bösen Plänen des Herodes. Daraufhin nahmen Maria und Josef ihren Sohn und zogen nach Ägypten, in Sicherheit. Auf dem Weg dorthin mussten sie aber an zwei recht resoluten Grenzschutzbeamten vorbei. Diese weigerten sich zunächst, die Fremden ins Land zu lassen, weil sie Furcht vor Racheakten hatten und auch vor Einschränkungen für sie selbst. „Habt doch Erbarmen, wir wollen doch nur eine sichere Zukunft für unser Kind“, betonte Maria. „Asyl, bitte gewährt uns Schutz“, lautete Josefs Bitte. Da konnten die Beamten dann doch nicht widerstehen und ließen die drei Fremden ins Land. Auch hatten sie das Kind – ebenso wie vor ihnen die drei Königinnen – zart berührt und ein wunderbarer Friede war über sie gekommen. Dass mit Jesus Christus die Liebe, die Hoffnung, der Glaube und vor allen Dingen der Frieden in die Welt kam, ist die zentrale Aussage dieser Weihnachtsgeschichte. Es gelang den zehn Mitwirkenden mit großer Spielfreude, diese Geschichte von Flucht und Vertreibung eindrucksvoll darzustellen. Die vielen Wochen der Proben – in teils recht kalten Kirchen – haben sich gelohnt. Im Laufe dieser Proben hat sich das Spiel auch entwickelt, jeder hatte mal eine Idee oder einen Vorschlag, wie man das eine oder das andere darstellen oder sagen könnte. Nach dem Krippenspiel beteten die Mitwirkenden Worte des Gesangbuch-Liedes: „Damit aus Fremden Freunde werden.“ Der Gottesdienst in Niedermoschel, der mit einem meditativen Adventsgang begann, und auch der Gottesdienst in Hochstätten wurden an der Orgel von Gabriele Mergenthaler begleitet. Zwischen den Szenen gab es passende Musikstücke, unter anderem das Wiegenlied von Johann Ernst Eberlin, Offertorium von G. Young oder Pastorale Concerto Grosse von A. Corelli. Also auch musikalisch eine Bandbreite von alt zu modern.

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