Donnersbergkreis Zellertal und die Verfolger patzen

«Winnweiler.» Wenn die gesamte Elite patzt: In der Frauen-Oberliga Südwest hat die monatelang unantastbare TSG Zellertal ein schmerzhaftes 6:8 verdauen müssen, keiner der Verfolger konnte den Fauxpas aber ausnutzen. Besonders nicht der TTC Winnweiler. Zum Schwarzärgern: Mit einem Sieg am Samstag hätte sich ihm, aus dem Nichts heraus, die Chance auf die Meisterschaft geboten. Was bleibt, ist der Griff nach Silber. Der TSG reicht trotz Pleite ein Zweier für den ganz großen Coup.

ASG Altenkirchen – TSG Zellertal 8:6.

Die guten Tage von Sabrina Scherrer waren in den vergangenen Monate rar gesät. Die Bilanz in der Rückrunde war mager, im Kopf schien die Marnheimerin in einer anderen Welt. Dass sie ihre Qualitäten irgendwo konserviert hat, ließ sie jetzt aufblitzen – mit drei souveränen Einzelsiegen gegen die besten Westerwald-Kräfte. „Der Boden war megaglatt, das hat mich am Anfang genervt, und ich dachte, das läuft ja gut“, resümierte Scherrer den Sonntag. „Es hat in den Einzeln aber viel funktioniert. Die Rückhand kam, ich hab’ mit Übersicht gespielt, das Gefühl war gut.“ Herschel, Schumacher, Schuh: Scherrer holte sie alle. Und es reichte nicht für einen Zellertaler Sieg! Das zweite 6:8 in Folge. Glücklich, dass jene, die der TSG im Nacken hängen, genauso schwächelten, Winnweiler und Heidesheim verloren. Somit kann sich die TSG bei drei Restpartien mit zwei Punkten begnügen, um Erster zu werden. „Wir haben unser Spiel nicht durchgezogen. Ich hatte gedacht, wir gewinnen das“, so Scherrer, die sich sicher ist: „Wir werden Meister!“ Ihr Glanztag ändert nichts daran, dass nach der Saison Ende ist. Sie brauche eine Auszeit. „Vielleicht sieht es in zwei Jahren ja wieder anders aus“, sagt sie. Zum Ausklang der Titel? Vorsprung eingebüßt hat die TSG nicht… Punkte TSG: Diefenbach/Ghoul, Scherrer 3, Diefenbach, Ermel. TTC Winnweiler – TTC Germersheim 5:8. „Jeder“, entschuldigte Tanja Schultz, „hat mal einen schlechten Tag.“ Sie und Katharina Dinges hatten keinen, fünf Punkte aus den Einzeln sind eine bärenstarke Ausbeute. Für Marcella Franck und Angela Radetz aber lief es trist, sie hatten Pech. Zum Teil unglücklich und hauchdünn verloren sie alle Einzel gegen einen „unangenehmen“ TTC, so Schultz. „Germersheim liegt uns überhaupt nicht. Wenn schon beide Doppel weggehen, dann läuft das nicht so. Dann ist da ein bisschen mehr Druck“, erklärte Winnweilers Routinier. Mit zwölf Minuspunkten hat der TTC weiter gute Chancen auf den „Vize“-Titel. Stolpern darf er jetzt aber nicht mehr. Keine einfache Sache, weiß Schultz, es wartet die TSG Kaiserslautern II. Grotesk: Von zehn Oberliga-Klubs können sechs realistisch betrachtet Zweiter werden. Der Winnweilerer 8:2-Erfolg am Sonntagmorgen gegen Schlusslicht TSV Gau-Odernheim II war reine Formsache. Punkte TTC gegen Germersheim: Dinges 3, Schultz 2 Punkte TTC gegen Gau-Odernheim II: Radetz/Schultz, Dinges/Franck, Dinges, Radetz, Schultz 2, Franck 2.

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