Frankenthal Burkhardt als Aushilfstorwart

Berlin/Osternienburg. Mit vier Punkten ist Feldhockey-Zweitligist TG Frankenthal von seiner letzten Auswärtsfahrt für diese Saison zurückgekommen. Die Pfälzer holten am Samstag ein 3:3 beim künftigen Erstligisten TuS Lichterfelde und bezwangen gestern Absteiger Osternienburger HC 2:1. Beide Male stand Feldspieler Jakob Burkhardt im Tor.

Fast, aber eben nur fast, hätte die TG Frankenthal dem TuS Lichterfelde zu Beginn des letzten Saisonwochenendes in die Suppe gespuckt. Der TuS, der bereits als Aufsteiger in die Erste Bundesliga feststand, lag gegen die Turngemeinde dreimal zurück, schaffte aber jedes Mal den Ausgleich. Johannes Gans hatte in der 20. Minute den Torreigen eröffnet, Felix Polomski acht Minuten später durch eine Strafecke ausgeglichen. Und da lag am Samstag auch die Krux. Während die Gastgeber bei drei Kurzen Ecken zweimal trafen, blieb die TG bei drei Versuchen erfolglos. Dass die Pfälzer trotzdem eine Siegchance hatten, lag in der zweiten Halbzeit vor allem an Paul Zettler. Der 19 Jahre alte Stürmer brachte seine Farben mit 2:1 (53.) und 3:2 (65.) in Führung. Allein, der TuS hatte auf beide Treffer eine Antwort. Allerdings habe sich die Truppe nach dem 3:2 nicht sehr geschickt angestellt, meinte Can Yurtseven. „Wir haben auf das 4:2 gespielt, statt das Ergebnis über die Zeit zu bringen.“ Yurtseven, der bei der TG an der Seitenlinie das Sagen hat, befand, dass seine Truppe ein gutes Spiel gemacht habe. „Wir haben immerhin gegen den Aufsteiger gespielt. Wir hatten noch weitere klare Chancen und haben den TuS vor große Probleme gestellt.“ Hervorgetan hätten sich vor allem Kapitän Timo Schmietenknop, der gute Bälle hinten raus gespielt habe, und Sven Becker, der im Mittelfeld die Fäden zog. Und auch für Jakob Burkhardt fanden die Verantwortlichen der TG am Samstag lobende Worte. Was nicht etwa daran lag, dass der 19-Jährige eine überragende Zweikampfquote hatte oder als Vorbereiter glänzte. Burkhardt musste am Wochenende im Tor aushelfen. Jonathan Metzler stand nicht zur Verfügung, und Oliver Scharfenberger war doch noch nicht zu 100 Prozent fit und gar nicht erst mit in den Zug nach Berlin gestiegen. So stand Burkhardt zwischen den Pfosten. „Und er hat seine Sache sehr gut gemacht“, meinte TG-Manager Andreas Behm. Can Yurtseven bewertete die Leistung des Feldspielers im Tor gar als „sensationell“. Auch gestern hielt Burkhardt. Und er hielt seinen Kasten sogar fast sauber. Beim 2:1 (1:0)-Sieg beim schon lange als Absteiger feststehenden Osternienburger HC kassierte Burkhardt erst kurz vor dem Ende das Gegentor. „Jakob hat gestern noch stärker gehalten als am Samstag. Das war echt gut. Ein talentierter Mann“, meinte Can Yurtseven. Also ist Burkhardt eine Alternative als dritter Torwart für die kommende Runde, falls er umschult? „Das wird dann auf jeden Fall eng für die beiden anderen“, meinte Yurtseven mit einem Augenzwinkern. Lauritz Fuchs hatte die Turngemeinde kurz vor der Halbzeitpause mit 1:0 in Führung gebracht. Johannes Gans erzielte mit seinem 23. Saisontreffer das 2:0 (40.). Auch gegen das Team aus Sachsen-Anhalt wollte es nicht mit den Strafecken klappen. Null Tore bei sieben Versuchen lautet die magere Bilanz. Damit ließen die Pfälzer an diesem Wochenende insgesamt zehn Kurze Ecken ungenutzt. „Es war kein gutes Spiel von uns. Mental und spielerisch waren wir nicht auf der Höhe“, meinte Can Yurtseven gestern. Trotzdem habe sich die TG wieder etliche Chancen erarbeitet, diese aber nicht verwertet. „Und dann ist das Spiel eben so dahingeplätschert.“ Auf der anderen Seite sei Osternienburg noch mal heiß gewesen, noch einen Punkt zu holen. Die Turngemeinde belegt damit in der Abschlusstabelle der Südgruppe der Zweiten Bundesliga den dritten Platz hinter dem TuS Lichterfelde und dem Münchner SC. In 18 Saisonspielen sammelten die Pfälzer 32 Punkte (56:37 Tore). Mit den angepeilten 25 Toren wurde es für TG-Angreifer Johannes Gans nichts mehr. Die 23 Saisontreffer bedeuten aber, dass der 18-Jährige die Torjägerkanone der Zweiten Feldhockey-Bundesliga holt. „Johannes hat sich das verdient“, befand Yurtseven. Gans muss sich die Ehre aber mit Alexander Vogel vom Düsseldorfer HC, dem Zweiten der Nordgruppe, teilen. Vogel traf gestern ebenfalls einmal. Beim 1:0-Sieg des DHC schoss er das Siegtor von der Siebenmeterlinie aus. In einer ersten Bilanz betonte Yurtseven, dass die TG das beste Team der Rückrunde war. „Die Mannschaft hat sich als homogenes Kollektiv präsentiert und sich stetig gesteigert.“

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