Frankenthal Digital-Pakt: Stadt und Land hoffen auf weiteres Geld aus Berlin

Von den 660.000 Euro, die Bildungsministerin Stefanie Hubig – hier mit (von links) OB Martin Hebich, Ulrich Link (ISB) und Dezer
Von den 660.000 Euro, die Bildungsministerin Stefanie Hubig – hier mit (von links) OB Martin Hebich, Ulrich Link (ISB) und Dezernent Bernd Leidig – zusagte, sollen Server und weitere Endgeräte für Schulen gekauft werden.

Vom einzelnen Schüler-IPad bis zum WLAN-Ausbau: In die Digitalisierung an Frankenthaler Schulen sind in den zurückliegenden Jahren bereits rund 4,6 Millionen Euro geflossen. Reichen wird das allerdings bei Weitem nicht.

Ausbau der Netzwerk- und WLAN-Strukturen an allen 19 Frankenthaler Schulen, 660 IPads und Laptops zur Ausleihe an Lehrer, weitere 221 Endgeräte für Schüler, Umstellung auf zentrale Verwaltung und fortlaufenden Support der digitalen Infrastruktur: Die Bilanz dessen, wofür Fördergelder aus dem Digital-Pakt eingesetzt wurden, kann sich sehen lassen. Und doch hinken Bildungseinrichtungen teils hinterher, Eltern und Lehrer wünschen sich noch mehr Tempo. „Wir sprechen heute nicht mehr darüber, ob wir die Digitalisierung an Schulen vorantreiben, sondern wie schnell“, sagte auch Stefanie Hubig am Montagmorgen in Frankenthal.

Im Gepäck hatte die Bildungsministerin und SPD-Politikerin eine Förderzusage über rund 660.000 Euro Zuschuss aus dem Digital-Pakt Schule. Der Betrag stammt aus dem Bundeshaushalt, ausgezahlt wird er über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB). Dazu kommt ein Eigenanteil der Stadt. Es ist die zweite Tranche eines Gesamtbetrages von rund 3,1 Millionen Euro für die 19 Schulen in Frankenthal. Damit soll die Anschaffung von Servern und weiteren digitalen Endgeräten an 18 Schulen finanziert werden. Die Integrierte Gesamtschule Robert Schuman (IGS) ist laut Stadt nach ihrer Renovierung bereits entsprechend ausgestattet.

Stadt: Verfahren vereinfachen

„Ohne weitere Unterstützung werden die Herausforderungen nicht zu stemmen sein“, betonte Dezernent Bernd Leidig (SPD) und auch Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) stellte klar: Die Mittel aus dem Digital-Pakt 1, der bis Ende 2024 läuft, reichten „bei Weitem nicht aus“, die Bildungsziele vor Ort zu finanzieren. Man hoffe, dass bei dem im Koalitionsvertrag der Bundesregierung angekündigten Digital-Pakt 2 die Förderverfahren vereinfacht und die Mittel schneller für die Beschaffung digitaler Lehr- und Lernmittel eingesetzt werden können, so Hebich.

Und auch Hubig hob die Bedeutung einer Fortsetzung der Bundesförderung hervor. Weil es aus Berlin noch keine Zusage gibt, den Digital-Pakt bis 2030 zu verlängern, mehrt sich in den Bundesländern die Sorge, dass das Programm beendet werden könnte. Neben der Ausstattung müsse der Unterricht selbst den modernen Anforderungen gerecht werden, sagte Hubig. Ein digitales Kompetenzzentrum berate Schulen beim Aufbau der Infrastruktur ebenso wie bei Fragen der digitalen Lehre und des digitalen Lernens. Die Ministerin verwies in diesem Zusammenhang auf ein Bildungsportal des Landes, das zum neuen Schuljahr für Schüler, Eltern und Lehrer alle Angebote in diesem Bereich bündeln soll. Dazu gehöre auch ein – im Gegensatz zu dem US-Programm Whatsapp – datenschutzkonformer Messengerdienst.

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