Frankenthal Edeka Stiegler: Abendspaziergang gewährt spannende Einblicke
Zusammen mit seinem Bruder Benjamin betreibt Sven Stiegler sieben Edeka-Lebensmittelmärkte in der Region. Der nächste öffnet schon bald in Freinsheim und sobald der Umbau der ehemaligen Real-Filiale in Mutterstadt fertig ist, werden es sogar neun Supermärkte sein. Die überwiegend älteren Gäste des Abendspaziergangs zeigten sich begeistert von den fast zwei Stunden dauernden Ausführungen, die Sven Stiegler mit einem Rückblick auf die Geschichte des Feierabendhauses begann. Das hätte man gern erhalten, statisch sei das alte Gebäude für ein solches Geschäft aber nicht mehr fit genug gewesen, erzählt Stiegler. Mit dem Relief an der Stelle des früheren Eingangs erinnere man an die Geschichte des abgerissenen Festhauses.
Seit 2015 besteht der Edeka am Foltzring, später übernahmen die Brüder in Frankenthal auch den Markt am Jakobsplatz. Wie sich beim Rundgang zeigt, ist das Geschäft übersichtlich gestaltet. Die Einrichtung soll eine gewisse Gediegenheit ausstrahlen. Die Verkaufsfläche beträgt rund 1860 Quadratmeter, die Gesamtfläche inklusive Parkplatz gut 9000, erläutert der Chef. Um 50 Quadratmeter soll nun der Eingangsbereich vergrößert werden, die Baugenehmigung stehe aber noch aus. Rund 80 festangestellte Mitarbeiter und acht Aushilfen sorgten dafür, dass der Laden läuft.
320 regionale Lieferanten
An der Bäckereitheke erfahren die Gäste, dass Brot und andere Backwaren in eigener Regie vertrieben werden. Dafür gebe es regionale Zulieferer wie die Mörscher Bäckerei Franck. Konditorwaren kämen inzwischen auch aus der eigenen Produktion in Speyer. Einmal wöchentlich stehe ein Verkaufswagen der Brotpuristen aus Speyer auf dem Gelände. Insgesamt habe man 320 regionale Lieferanten.
Spannend ist der Bereich hinter den Leergutautomaten. Dort werden die Einwegplastikflaschen direkt geschreddert, die anderen Flaschen müssen sorgfältig einsortiert werden. Das erfordert laut Stiegler fast eine Ganztagskraft, was nicht nur Jutta Kisling vom City- und Stadtmarketingverein erstaunt. Viele wussten auch nicht, dass Edeka genossenschaftlich organisiert ist. Unter den Teilnehmern des Abendspaziergangs sind Ursula und Jürgen Roos. Die beiden wohnen ganz in der Nähe und sind Stammkunden. Sie freuen sich, etwas über die Hintergründe des Marktes zu erfahren.
Sven Stiegler, der von seiner Frau Sarah begleitet wird, beantwortet geduldig alle Fragen und berichtet, dass der Warenbestand im Foltzring mit rund 40.000 Artikeln einen Wert von gut 700.000 Euro hat. Wichtig sei es ihm und seinem Bruder, dass in allen Geschäften sowohl die günstigen Edeka-Eigenmarken als auch hochpreisige Artikel vorhanden sind. Die Philosophie des Hauses laute, jeder Kunde sei gleich wichtig. Und die Grundnahrungsmittel der Eigenmarke seien nicht teurer als die der Discounter Aldi oder Lidl. Neben der Qualität könne sich der Kunde auf die Frische der Produkte verlassen, nicht zuletzt an der Metzgerei-, Käse- und Fischtheke. Das führe dazu, dass ab und an abends auch mal ein Artikel nicht mehr vorhanden sei.
Über 100 Pfälzer Tropfen
Erfreulich finden es Ernst und Gisela Unrau, „dass es viel Stammpersonal gibt“. Sie loben besonders das umfangreiche Weinsortiment. Über 100 Pfälzer Tropfen und viele weitere Rebsäfte sind laut Stiegler vorrätig. Auf der Empore der Getränkeabteilung wird etwa einmal monatlich eine Weinprobe angeboten, manchmal auch ein Whiskytasting. Wer daran Interessiere habe, müsse einen Termin vereinbaren, berichtet Stiegler. Die Beindersheimerin Gertrud Schütz kauft nach eigener Aussage öfter hier ein. Sie schätze das „interessante Sortiment“ und findet es gut, „dass es sich hier noch um einen Familienbetrieb handelt“.