Frankenthal In ungewohnter Rolle

Gerolsheim. Es kommt selten vor, aber am Wochenende ist es wohl so weit: Die Kegler von Aufsteiger TuS Gerolsheim heute ab 13 Uhr in der Ersten DCU-Bundesliga beim PSV Franken Neustadt in der Favoritenrolle. Die Gerolsheimer hoffen, dass Spitzenspieler André Maul wieder zu seiner gewohnten Form zurückfindet. Einfach wird die Aufgabe so oder so nicht.

Die Vorzeichen sind klar: Die Gastgeber sind mit vier Punkten am Tabellenende und können sich schon mal mit der Zweiten Liga anfreunden. Anders sieht es beim TuS Gerolsheim aus. Die Pfälzer sind derzeit auf dem Relegationsrang neun. Zwölf Zähler stehen mittlerweile auf der Habenseite des TuS. Allerdings datiert der letzte Sieg der Gerolsheimer aus der Heimpartie gegen Aschaffenburg. Ein Sieg wäre immens wichtig, denn damit kämen die Gerolsheimer dem Ziel näher, den Verbleib in Liga eins ohne den Umweg Relegation zu schaffen. „Klar, vor der Saison hätten wir den Relegationsrang mit Kusshand genommen. Aber jetzt wollen wir natürlich mehr“, sagt TuS-Kapitän Christian Mattern. Heißt im Umkehrschluss aber auch, dass jetzt schon ein gewisser Druck da ist, auch aus der Mannschaft heraus, den Verbleib in der Ersten Bundesliga direkt zu schaffen. Der Mannschaftsführer weiß um die Gelegenheit, die sich dem Team bietet. „Das wäre einmalig. Der Klassenverbleib wird von Jahr zu Jahr schwerer.“ Mit 20 Zählern sei man relativ sicher durch, schätzt Mattern. Dafür müsste der TuS noch vier Partien gewinnen. Um vom Relegations- noch auf einen direkten Abstiegsplatz zu rutschen, dafür müsste schon sehr viel schief gehen. Immerhin beträgt der Abstand zu Mitaufsteiger Monsheim mittlerweile sechs Punkte. Zwei Siege stehen für den PSV Franken Neustadt in dieser Saison zu Buche – beides jeweils Heimsiege gegen die Mitaufsteiger Monsheim und Kuhardt. Einige andere Partien habe Neustadt nur knapp verloren. Dass diese Partien nicht gewonnen wurden, ist für TuS-Kapitän Christian Mattern aber auch ein Indiz, dass die Gastgeber nicht ganz so viel Qualität im Kader haben. Das Besondere an der Anlage in Franken sind laut Mattern die Kegel. Während nämlich der TuS und das Gros der anderen Vereine auch mittlerweile bauchige Kegel, fast wie auf einer Bowling-Bahn, auf den Bahnen stehen hat, verwendet Franken Neustadt noch dünne Kegel. Das führt dazu, dass 5500 Holz auf der Anlage als Mannschaftsergebnis schon gut seien, führt Mattern aus. „Man muss sich an die Anlage gewöhnen“, sagt Mattern. Aber der Auftritt der Truppe vergangene Saison in Friedberg habe gezeigt, dass Gerolsheim mit dieser Situation durchaus umzugehen wisse. André Maul hat nach eigenem Bekunden seine 913 Holz aus dem Heimspiel gegen Mörfelden abgehakt. „Das war mein schlechtestes Heimspiel, seit ich beim TuS bin“, bekennt er. „Zum Glück war das ein Spiel, in dem es nicht drauf an kam.“ Viel höher werde sein Resultat in Neustadt wohl nicht ausfallen. „930 wären dort ein Traum.“ Man müsse beim Einspielen die Bahn lesen. „Wie beim Putten beim Golf. Man muss den Lauf der Bahn in den Griff bekommen.“ Sowohl für Christian Mattern als auch André Maul wird es der erste Auftritt auf dieser Anlage sein. Maul wird mit dem Esten Markko Abel, der in dieser Runde erstmals auch auswärts für den TuS Gerolsheim zur Kugel greift, den Anfang für die Gäste machen. Danach gehen Christian Mattern und Roland Walther auf die Bahn. Den Schlusspunkt setzen Martin Rinnert und Dieter Staab. Als Ersatzspieler sitzen Alain Karsai und Jürgen Staab mit im Bus. Verzichten muss der TuS auf Scherespezialist Holger Mayer. |tc

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