Frankenthal Lebensmittelspenden an Tafel gehen drastisch zurück

Klaus Meister hat sich in seiner Zeit als Pfarrer in der Pfarrei Heilig Dreifaltigkeit immer wieder für die Tafel eingesetzt.
Klaus Meister hat sich in seiner Zeit als Pfarrer in der Pfarrei Heilig Dreifaltigkeit immer wieder für die Tafel eingesetzt.

Die Frankenthaler Tafel nach besten Kräften zu unterstützen, hat sich Pfarrer Klaus Meister seit längerer Zeit als Herzensanliegen auf seine Fahnen geschrieben. Der seit Mai im Ruhestand lebende katholische Geistliche bedachte die Einrichtung jetzt mit einem Geldbetrag von 1821 Euro.

Bei der Spende handelt es sich zum Teil um den Erlös der Kollekte anlässlich des Gottesdienstes am 5. Mai in St. Ludwig, bei dem Meister verabschiedet worden war. Außerdem hatte er ausdrücklich auf persönliche Geschenke verzichtet und stattdessen um Zuwendungen an die Tafel gebeten. „Das Geld soll ausschließlich für den Zukauf von Lebensmitteln verwendet werden“, betonte der Seelsorger, der während seiner aktiven Zeit die Anliegen der Tafel in den Gremien der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit immer wieder zur Sprache gebracht hat.

Er beließ es freilich nicht bei Worten, sondern rief im Herbst 2022 die Aktion „Kauf eines mehr“ in Frankenthal ins Leben. In den Kirchen St. Ludwig, St. Dreifaltigkeit und St. Jakobus stehen Sammelboxen bereit, in die haltbare Lebensmittel abgelegt werden können. Der Hausmeister holt sie einmal pro Woche ab und bringt sie zur Tafel. Bei dieser wichtigen caritativen Aufgabe wird er häufig von Pfarrer Meister tatkräftig unterstützt. Der Ruheständler wertete die Aktion gegenüber der RHEINPFALZ als sehr erfolgreich und deutete an, dass sich auch protestantische Gemeinden anschließen wollten.

Im Beisein von Pfarrer Leonard Katchekpele und Diakon Andreas Stellmann als Vertreter des Pastoralteams hat Klaus Meister den Spendenscheck am Mittwoch übergeben und sich von Heidi Stephan, der Leiterin der Tafel, über die aktuelle Situation ins Bild gesetzt. So erfuhren die Kirchenleute, dass gegenwärtig 57 Helferinnen und Helfer den Betrieb aufrechterhalten. 90 Prozent sind zwischen 55 und 75 Jahre alt. Für die unterschiedlichsten Aufgaben würden ständig Hilfskräfte benötigt, unterstrich Stephan und verwies auf eine flexible Zeiteinteilung, wobei eine Beschäftigung zwischen einigen Stunden und mehreren Tagen pro Woche möglich sei. Die Fahrer beispielsweise seien ab 7.45 Uhr unterwegs, für das Helferpersonal beginne der Dienst um 9 Uhr.

Mit genauen Kundenzahlen konnte Heidi Stephan nicht dienen, da die Listen infolge von An- und Abmeldungen derzeit bereinigt würden. Sorgen bereiten ihr die drastisch zurückgehenden Lebensmittelspenden. Waren es 2019 noch zwischen 2,5 und drei Tonnen täglich, so kommt heute nicht einmal mehr eine Tonne pro Tag zusammen. Die Konsequenz: Seit 1. Juni werden die Lebensmittel an die Kunden nur noch im vierzehntägigen Rhythmus verteilt, wobei der Anspruch nachgewiesen werden muss. Ausgabetage sind Montag, Mittwoch und Freitag, jeweils ab 12 Uhr.

Laut Diakon Stellmann kann die Tafel von kirchlicher Seite mit weiteren Spenden rechnen. Die Kollekten der ökumenischen Gottesdienste beim Parkfest in Mörsch sowie bei den Kerwen in Eppstein und Flomersheim kommen ebenfalls der Einrichtung zugute.

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