Frankenthal Narren sollen sicher feiern können

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Das Konzept von Polizei und Stadtverwaltung setzt auf Videoüberwachung, Körperkameras und konsequentes Einschreiten gegen Alkoholmissbrauch.

Man rechne beim „Höhepunkt der Fasnacht“ mit rund 35.000 Besuchern in der Stadt, sagte Beigeordneter Bernd Knöppel (CDU) beim Pressegespräch im Rathaus. Mit 76 Nummern sei der Frankenthaler Zug einer der größten im Land. Die Steigerung gegenüber 2016 (69 Zugnummern) sei sehr erfreulich. Umso wichtiger ist es aus Sicht der Verantwortlichen, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Die gemeinsame Planung werde jedes Jahr fortgeschrieben, sagte Thomas Jung, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Frankenthal. 2016 sei Frankenthal landesweit bei einigen Punkten Vorreiter gewesen. Die damals eingeführte Videoüberwachung auf dem Rathausplatz „hat sich bewährt“; deshalb werde sie beibehalten. Gute Erfahrungen habe die Polizei auch mit dem Einsatz von Kameras gemacht, die am Körper getragen werden (Bodycams): Nach Erfahrung Jungs hat er „eine deeskalierende Wirkung“. Bevor die Kamera laufe, werde das Gegenüber deutlich darauf hingewiesen, sagte der stellvertretende Inspektionsleiter. Dass der Rathausplatz ein „überwachter Bereich“ sei, werde mit Schildern gekennzeichnet, erklärte Bernd Schönhardt, Leiter des Bereichs Ordnung und Umwelt der Stadtverwaltung. Videoaufnahmen speichern werde man nur, soweit das Geschehen dazu Anlass gebe, erläuterte Alexander Koch, Sachbearbeiter im Bereich Einsatz und Verkehr der Polizei. Der Umzug beginnt um 14.11 Uhr in der Straße Am Kanal. Bereits ab 11.11 Uhr erwarten Schausteller und Vereine die Gäste zum „närrischen Treiben“ auf dem Rathausplatz und in der Fußgängerzone. Dabei gilt wieder das Verbot, Alkohol in die Festzone und an den Umzugsweg mitzubringen. Polizei und Ordnungsamt machen entsprechende Kontrollen. Um die Sicherheit zu erhöhen, werde es in der Festzone „keinen Glasausschank“, sondern nur Plastikbecher geben, sagte Beigeordneter Knöppel. Mit den Betreibern von Gaststätten führe man Gespräche. Insbesondere dort, wo es in Vorjahren alkoholbedingte Auseinandersetzungen gegeben habe, empfehle man, zusätzliches Personal für die Sicherheit einzusetzen. Entlang des Zugwegs darf nicht geparkt werden. Kontrollen werde es ab 10 Uhr geben, sagte Knöppel. Ab 12 Uhr müssten störende Fahrzeuge abgeschleppt werden. Das allgemeine Durchfahrtverbot für Lkw über 3,5 Tonnen, das für Frankenthal gilt, „ist aus unserer Sicht ausreichend“, sagte Thomas Jung für die Polizei. Bei Auffälligkeiten werde es Kontrollen geben; das gelte für alle Fahrzeugführer insbesondere auch mit Blick auf das Thema Alkohol. Der Umzugsweg werde mit Warnbaken markiert, sagte Bernd Knöppel. An einigen Stellen müsse man auch Straßensperren aufstellen. „Wir bitten Eltern, Kinder nicht darüber hinwegzuheben“, sagte der Beigeordnete. Große Umzugswagen würden von mindestens vier Ordnern begleitet. Alle Wagen würden vorher von einem technischen Sachverständigen abgenommen. Um die Sicherheit auf dem Bahnhofsgelände kümmert sich die Bundespolizei. Auch hier gebe es Absprachen zur Zusammenarbeit, sagte Jung. Zur Personalstärke wollte er noch nichts sagen. 2016 hatte die Polizei nach eigenen Angaben rund 100 Beamte im Einsatz. Auf der Seite der Stadt sind es dieses Mal laut Knöppel 31 Mitarbeiter. Für Flüchtlinge gibt es wieder Informationsveranstaltungen, in denen sie über das Thema Fasnacht informiert werden. Nach den bisherigen Erfahrungen sei dieser Personenkreis „sehr interessiert an dem Brauchtum“, das er bisher nicht gekannt habe, sagte Jung. Eine zentrale Anlaufstelle für Menschen, die Hilfe brauchen, wird wieder im Rathaus eingerichtet. Beim Rettungsdienst haben nach Angaben Knöppels die Johanniter die Federführung; beteiligt sind zudem das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Malteser Hilfsdienst. info Der Fasnachtsumzug nimmt folgenden Weg: Am Kanal, Foltzring, Europaring, Turnhallstraße, Speyerer Straße, Rathausplatz, Bahnhofstraße, Westliche Ringstraße, Max-Friedrich-Straße, Friedrich-Ebert-Straße, August-Bebel-Straße, Elisabethstraße, Carl-Theodor-Straße.

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