Frankenthal Partystimmung zum Abschluss

Gut gefüllt waren die Zuschauerreihen auch am letzten Abend des Festivals.
Gut gefüllt waren die Zuschauerreihen auch am letzten Abend des Festivals.

Das Open-Air-Kino-Festival in Frankenthal ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte. Rund 6800 Besucher strömten an den 13 Vorstellungsabenden in die Erkenbert-Ruine – 800 mehr als im vergangenen Jahr. Zum Abschluss sorgten am Dienstag die Welthits der schwedischen Popgruppe Abba bei den Cineasten noch einmal für ausgelassene Partystimmung.

Überall fröhliche Gesichter von Menschen aller Altersgruppen, die sich Stunden vor Beginn des Hauptfilms in die lange Warteschlange eingereiht hatten, um einen guten Platz in dem altehrwürdigen Gemäuer zu ergattern – eine grandiose Kulisse. „Ich fühle mich wie im Schlaraffenland.“ Eine gehörige Portion Euphorie schwang in dieser Feststellung von Gastgeber Christian Kaltenegger schon mit. Der Chef des Lux-Kino-Centers ließ sich von der locker-kommunikativen Atmosphäre anstecken und wirkte nach dem Stress der vergangenen Wochen sichtlich erleichtert. Bis zu 16 Stunden waren er und seine 20 Mitarbeiter fast täglich auf den Beinen. „Die Zufriedenheit der Gäste ist für uns der schönste Lohn“, sagte er im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Das Vertrauen der Besucher sei nahezu grenzenlos, fast 90 Prozent der Karten hätten im Vorverkauf abgesetzt werden können. Die Hälfte der Vorstellungen sei komplett ausverkauft gewesen – so auch am Abschlussabend mit „Mamma Mia – Here we go again.“ Wegen der großen Nachfrage lief das brandaktuelle Filmmusical auch parallel im Lux-Kino. „Wir hätten die Ruine locker zweimal füllen können“, war sich Kaltenegger sicher. Das hochsommerliche Wetter hat den Veranstaltern in diesem Jahr in die Karten gespielt. „An keinem Abend hatten wir Regen“, merkte Markus Burkhardt vom Hotel Cen-tral an. Zusammen mit seinem jungen Team sorgte er für eine professionelle und reibungslose Bewirtung der Gäste. Eher als Gag gedacht war am Dienstagabend bei mehr als 30 Grad im Schatten die Ankündigung von Christian Kaltenegger, dass bei Bedarf auch wärmende Fleece-Decken geordert werden könnten. Immerhin wehte in der Ruine – je weiter es auf Mitternacht zuging – bei sternenklarem Himmel ein angenehm laues Lüftchen. Nach den Höhepunkten des Open-Air-Kinos befragt, nannte Kaltenegger spontan den etwa halbstündigen Auftritt von Bülent Ceylan vor dem Film „Verpiss dich Schneewittchen“. Der Mannheimer Comedian habe sich von seiner sympathischsten Seite gezeigt und die Erkenbert-Ruine zum Beben gebracht. Eine begeistert aufgenommene Überraschung sei auch die Videobotschaft von Henning Baum, Hauptdarsteller im Film „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“, gewesen. Für Christian Kaltenegger der Beweis, dass Frankenthal in Filmkreisen inzwischen einen überregionalen Ruf genießt. Nicht von ungefähr reisen Besucher sogar aus Frankfurt an. Mit unverwüstlichen Evergreens – von „Waterloo“ bis „Dancing Queen“ und älter als ein Großteil der Besucher – heizte die Band „Abba for ever“ mit den Sängerinnen Christiane und Elfie dem Publikum mächtig ein. Und dann wurde der Blick auf die Großleinwand und die mit Spannung erwartete Fortsetzung von „Mamma Mia“ gelenkt – eine mit Rückblenden arbeitende Geschichte, der es weder an Sentimentalität und schönen Bildern, noch an zündender Musik fehlt. Mit „Super Trouper“ und freundlichem Applaus klang ein langer Kinoabend mit hohem Unterhaltungswert eine Viertelstunde nach Mitternacht aus.

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