Frankenthal Stadt hält an Tempo 30 im Foltzring fest

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NACHGEHAKT: Im Nord-Süd-Abschnitt des Foltzrings soll es dauerhaft bei Tempo 30 bleiben. Das hat die Stadtverwaltung auf Anfrage signalisiert. Die Polizei ist grundsätzlich damit einverstanden. Von der Bürgerinitiative Verkehrsberuhigung Foltzring kommt Kritik: Ihr reicht das nicht, um die Belastungen wirksam zu senken.

Im Januar ist der Abschnitt des Foltzrings zwischen Pilgerstraße und Europaring mit Tempo-30-Schildern bestückt worden. Die Stadtverwaltung reagierte damit auf eine Forderung der Bürgerinitiative (BI) Verkehrsberuhigung Foltzring (wir berichteten). Die Initiative beklagt die Verkehrsbelastung, fordert ein entschiedenes Eingreifen der Stadt und hat nach eigenen Angaben 300 Unterschriften gesammelt. Tempo 30 gelte „zunächst probeweise für sechs Monate“, erklärte die Verwaltung bei der Einführung. „Das können wir so weiterführen“, sagt jetzt auf Nachfrage Bürgermeister und Baudezernent Martin Hebich (CDU). Gründe, die gegen das vorher bereits im West-Ost-Abschnitt des Foltzrings eingeführte besondere Tempolimit sprechen, seien nicht erkennbar. Der Ausbau der Kreuzung an Foltzring, Nachtweideweg und Wallonenstraße und die neue Ampelanlage dort haben nach Einschätzung der Polizei die Sicherheit erhöht: „Wir hatten da früher einen Unfallschwerpunkt“, sagt auf Anfrage Alexander Koch, bei der Frankenthaler Inspektion zuständig für das Thema Verkehrssicherheit. Dieser Schwerpunkt sei „jetzt weg“. Beim Thema Tempo 30 gebe es aus Polizeisicht „keine signifikanten Verstöße“. Allerdings sei die Straße eigentlich „ein bisschen breit“ für so eine Regelung. „Sehr gut“ sei die Rad- und Verkehrsführung an der Kreuzung; in angrenzenden Bereichen sieht Koch noch Verbesserungsbedarf. Sprich: Die separaten Radspuren sollten weitergeführt werden. Die Bürgerinitiative Foltzring halte Tempo 30 in der gegenwärtigen Form für eine „suboptimale Teillösung“, teilt auf Anfrage BI-Sprecher Michael Joest mit. Außenstehende bekämen keine Informationen, warum man die Geschwindigkeit hier senken sollte – zum Beispiel wegen des Caritas-Altenheims und der Kindertagesstätte, die an der Straße liegen, kritisiert der Inhaber einer Praxis für Physiotherapie im Foltzring. Die Oberbürgermeister Theo Wieder (CDU) vorgelegten Unterschriftenlisten hätten sich auch auf die angrenzende, engere Pilgerstraße bezogen; dort gelte aber weiter Tempo 50. Nach dem Eindruck der Initiative wird Tempo 30, soweit es die Verkehrslage zulässt, „ignoriert“. Angesichts (noch) grüner Ampeln setzten Autofahrer sogar zu Spurts an. Diese Signalanlagen hätten eine „extreme Sog- und Beschleunigungswirkung“, erklärt Joest; Lärm- und Abgasbelastung nähmen damit zu. Nach den Vorstellungen der Initiative sollte Folgendes geschehen: •Tempo 30 müsste nicht nur im Foltzring, sondern auch in der Pilgerstraße eingeführt und kontrolliert werden. •Radfahrspuren sollten durchgängig markiert und abgefahrene Zebrastreifen „sichtbar wiederhergestellt“ werden. •An den Seitenstraßen ohne Ampeln sollten Rechts-vor-links-Regelungen eingeführt werden. •Auch an der Ampelanlage sollte in verkehrschwachen Zeiten nachts und früh morgens auf „gelbes Blinksignal“ umgeschaltet werden, und es sollte die Regel „Rechts vor links“ gelten. Zu Gesprächen mit der Stadt sei man bereit, um „zu einer effektiven Lösung zu kommen“, so BI-Sprecher Joest. (spi)

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