Grünstadt Derbyfieber bei den Damen

«Grünstadt.» Bereits in der ersten Runde des Fußball-Kreispokals der Frauen kommt es heute Abend zu einem Kracher: Um 19.30 Uhr empfängt die SG Kerzenheim/Grünstadt als Titelverteidiger auf heimischem Rasen in Grünstadt den SV Obersülzen II zum Pokalderby.

Titelverteidiger und dennoch klarer Außenseiter – so kurios dies auch klingt: Genau mit dieser Ausgangssituation geht die SG Kerzenheim/Grünstadt nach Meinung von Trainer Daniel Herstein in die erste Runde des Kreispokals. Ein offenes Geheimnis sei, dass bei den Gästen aus Obersülzen die eine oder andere Spielerin aus der Ersten Mannschaft auflaufen werde. „Dann spielen wir ganz schnell gegen eine Mannschaft mit Verbandsliga-Niveau“, so Herstein. Dennoch freut man sich bei der Spielgemeinschaft auf die Aufgabe, schließlich gibt es im Kader einige Spielerinnen mit Obersülzer Vergangenheit. Eine emotionale und vor allem hitzige Pokalbegegnung erwartet der Trainer aus diesem Grund. Die taktische Vorgabe ist klar: hinten sicher stehen und so lange wie möglich die Null halten. So hofft Herstein, am Ende vielleicht doch das Glück aufseiten der SG zu haben und per „Lucky-Punch“ zu gewinnen. Verzichten muss der Coach auf Lisa Meixner und Dorothee Mock. Ganz anders sieht die Trainerin des SV Obersülzen II, Yasmin Hechler, die Machtverhältnisse vor dem Pokalspiel. Denn den SVO II plagen Personalsorgen. Besonders das Torwartproblem wurmt die SVO-II-Trainerin: Sie kann nicht auf Eliane Dauth zurückgreifen. Für sie wird U-16-Torhüterin Laura Schmidt im Kasten stehen. „Es wird für uns ganz schwer, einen Kader zusammenzustellen, zudem gibt es im Pokal sowieso keine Favoritenrolle“, sagt Hechler. Die Gäste baten vergangene Woche sogar darum, die Partie auf den 25. Oktober zu verschieben. Für die SG Kerzenheim/Grünstadt sei dies so spontan aber nicht möglich gewesen. „Viele Spielerinnen haben sich extra frei genommen, wir hätten nicht garantieren können, dass wir am Nachholtermin eine Mannschaft zusammenkriegen“, rechtfertigt Herstein die Entscheidung seines Vereins. Gegenüber der RHEINPFALZ stellte Trainerin Yasmin Hechler klar, dass ihre Mannschaft nun auf jeden Fall antreten wird: „Im Notfall spielen wir auch zu zehnt.“ Als eigentliche Neuner-Mannschaft wäre es für den SV Obersülzen II so oder so eine Umstellung gewesen, mit elf Spielerinnen zu spielen. Vorfreude auf die Begegnung ist beim SV Obersülzen dennoch zu spüren: „Es ist immer wieder etwas Besonderes, gegen Grünstadt zu spielen. Bei einem Derby ist die Motivation natürlich noch einmal extra hoch.“

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