Kirchheim Die Bahnstrecke bleibt noch einen weiteren Monat gesperrt

 Die Bahn-Baustelle in Kirchheim: Hier fährt nächste Woche noch kein Zug. Man sieht deutlich, dass in Höhe des Bahnhofs eine rie
Die Bahn-Baustelle in Kirchheim: Hier fährt nächste Woche noch kein Zug. Man sieht deutlich, dass in Höhe des Bahnhofs eine riesige Gleis-Lücke klafft.

Die Bahn wird nicht fertig: Anders als zunächst angekündigt, wird die Bahnstrecke zwischen Grünstadt und Freinsheim nächste Woche nicht wieder geöffnet. Das Ende der Bauarbeiten verzögert sich um mehr als einen Monat.

Die Bauarbeiten am Kirchheimer Bahnhof werden nicht – wie von der Bahn angekündigt – bis zum 5. September fertig. Das hat der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr auf Anfrage bestätigt. Dadurch verlängert sich auch der Zugausfall auf der Bahnlinie zwischen Grünstadt und Freinsheim. Wie die Bahn auf ihrer Internetseite „Bauinfo.com“ veröffentlicht hat, werden als Ersatz bis zum 9. Oktober weiterhin Busse zwischen Grünstadt und Freinsheim fahren. Eigentlich hätte der Zugverkehr nach den Sommerferien am kommenden Montag wieder aufgenommen werden sollen.

Wurstmarkt-Sonderzüge haben sich erledigt

Mit der Verzögerung der Bauarbeiten werden dann auch die von der Bahn noch in der vergangenen Woche angekündigten Sonderzüge zum Bad Dürkheimer Wurstmarkt nicht fahren. Wie der Zweckverband mitteilt, will man deswegen am Montag mit der DB Regio Gespräche führen. Marcus Brill, Leiter Kultur und Tourismus bei der Stadt Bad Dürkheim, wusste von den Problemen der Bahn am Montag noch nichts. „Aber natürlich ist alles, was den Verkehr zum Wurstmarkt behindert, nicht gut“, sagte er auf Anfrage.

Die Strecke zwischen Freinsheim und Grünstadt ist seit 22. Juli gesperrt. Neben dem Umbau des Kirchheimer Bahnhofs in einen Kreuzungsbahnhof stand auch die Sanierung des 600 Meter langen Teilstücks am Herxheimer Bahndamm auf dem Plan. Hier wurde – wie zuvor bereits zwischen Bad Dürkheim und Freinsheim – der von Dachsen unterhöhlte Bahndamm mit einem Fräs-Misch-Injektionsverfahren saniert. Nach RHEINPFALZ-Informationen liegen die Arbeiten hier im Zeitplan, die Bahngleise werden bereits wieder ins Gleisbett eingebaut. In Kirchheim sieht es anders aus. Die Bahn hat RHEINPFALZ-Anfragen zu der Verzögerung der Baustelle am Montag allerdings nicht beantwortet.

Schneller in die Metropolen

Beim Kirchheimer Bahnhof handelt sich übrigens um einen Wieder-Umbau: Im Jahr 1873 war der Bahnhof mit zwei Schienensträngen eröffnet und vor einigen Jahrzehnten erst auf einen eingleisigen Haltepunkt reduziert worden. Letzteres hat sich jedoch als ungünstig erwiesen, da kein Begegnungsverkehr mehr stattfinden kann und eine Fahrt mit dem Zug dadurch länger dauert. Viel Zeit benötigt auch die Umsetzung des Konzepts, durch das der Öffentliche Personennahverkehr verbessert werden soll – unter anderem durch den Einsatz zusätzlicher Züge in der Hauptverkehrszeit.

Eines der Ziele des „Rheinland-Pfalz-Takt 2015“ ist eine durchgängige Verbindung von Monsheim bis Frankenthal, sodass man die Metropolregion Rhein-Neckar mit nur einmaligem Umsteigen erreichen kann. Zwischen Grünstadt und Frankenthal sollen alle 30 Minuten Züge unterwegs sein. Bislang ging das nicht, weil die Bahnen auf dem eingleisigen Abschnitt zwischen Grünstadt und Freinsheim nicht aneinander vorbeifahren können. Damit sie künftig eine Chance haben, sich zu begegnen, wird nun in Kirchheim der Kreuzungsbahnhof gebaut. Auf südlicher Seite werden dafür unter anderem ein 350 Meter langes Überholgleis und ein zweiter Bahnsteig gebaut. Der Umbau kostet knapp zwölf Millionen Euro. Anfang des Monats hieß es noch, dass die Bahn trotz langer Lieferzeiten mit einer planmäßigen Fertigstellung des Kreuzungsbahnhofs rechne.

Die Bahn-Baustelle bei Herxheim am Berg.
Die Bahn-Baustelle bei Herxheim am Berg.
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