RHEINPFALZ-Extratour Exklusiv-Einblicke für Leser: Neue Maschinen bei der Sausenheimer Wellpappe

Führt RHEINPFALZ-Leser durchs Unternehmen: Wellpappe-Prokurist Detlev Wessel.
Führt RHEINPFALZ-Leser durchs Unternehmen: Wellpappe-Prokurist Detlev Wessel.

Weil das Interesse an der RHEINPFALZ-Sommertour zur Wellpappe Sausenheim in den Ferien so groß war, hat die Firma am Dienstag erneut Einblicke hinter ihre Werksmauern gewährt. 20 Leser durften als erste Besucher brandneue Anlagen inspizieren.

Der Lärm in der Produktionshalle ist diesmal besonders stark. Das hänge mit einer Neuanschaffung zusammen, erklären Prokurist Detlev Wessel und der Technische Leiter Peter Köhler jeweils einer zehnköpfigen Gruppe RHEINPFALZ-Leser, die sie auf getrennten Wegen durch die Sausenheimer Wellpappenfabrik führen. Die 20 Personen sind die ersten Besucher, die einen Blick auf die jüngste millionenschwere Investition werfen können. Das Unternehmen hat einen Teil seiner 120 Meter langen Fertigungslinie ersetzt.

Dort entsteht das Verpackungsmaterial, das der 1937 in Pirmasens gegründeten Firma ihren Namen gibt. Der Austausch war mit großem Aufwand verbunden, denn es konnte währenddessen 14 Tage lang keine Wellpappe hergestellt werden. Die Firma musste sie in der Zeit zukaufen und die Bögen in einem extra für die Lagerung aufgebauten, 450 Quadratmeter großen Zelt aufbewahren. Seit wenigen Tagen sind die modernen Aggregate nun lautstark in Betrieb. „Sie werden noch eingehaust“, erklärt Wessel, dass sie bald einen Schallschutz erhalten.

Warum das noch nicht geschehen ist? Weil die korrekten Maße erst genommen werden konnten, nachdem die Maschinenelemente aufgebaut waren. Die neuen, computergesteuerten Teile sind erheblich leistungsfähiger, dabei aber energieeffizienter als ihre Vorgänger, die schon rund 20 Jahre alt waren und Verschleißmängel aufwiesen. „Bislang haben wir etwa 250 Meter Wellpappe pro Minute herstellen können, jetzt kommen wir auf ungefähr 350 Meter“, informiert der Prokurist. Maximale Maße: 2,5 mal 5,0 Meter.

Führt RHEINPFALZ-Leser durchs Unternehmen: Wellpappe-Prokurist Detlev Wessel.
Führt RHEINPFALZ-Leser durchs Unternehmen: Wellpappe-Prokurist Detlev Wessel.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.
RHEINPFALZ-Leser bei der Wellpappe Sausenheim.

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Für die Produktion braucht man mindestens drei Lagen Papier. Neun bis elf Lastwagen liefern täglich riesigen Rollen an – etwa 30.000 Tonnen verarbeitet die Fabrik pro Jahr. Recyclingpapier stammt aus Deutschland, Primärfaserpapier aus den USA, Schweden oder Afrika. „Die Beziehungen zu Russland und Belarus haben wir beendet“, berichtet Wessel. Und erläutert: Wellpappe setze sich aus zwei glatten und einer gewellten Bahn zusammen.

Letztere entsteht zwischen zwei großen Riffelwalzen, die wie Zahnräder ineinander greifen und den Papierbogen mit viel Druck und Hitze formen. Auf die Wellenspitzen wird Kleber aus pflanzlicher Stärke aufgetragen und dann das gewellte Papier zwischen Innen- und Außendecke gepresst. Weil der Kleister viel Wasser enthält, muss das Verpackungsmaterial bei 180 Grad getrocknet werden – was in einem anderen Bereich der Fertigungslinie passiert. Das Ganze könne auch mehrwellig produziert werden, in Sausenheim allerdings maximal als Doppelwelle.

Da aber unterschiedliche Papierarten und -stärken verwendet werden, entstehen rund 100 verschiedene Wellpappen – jeweils angepasst an die spätere Verwendung, etwa als Weinflaschenkarton oder als sichere Umverpackung für Gefahrgut. Für die Weiterverarbeitung der Wellpappe zu Kartons hat das Unternehmen, in dem seit Januar 2023 die Stora-Enso-Gruppe Mehrheitsgesellschafter ist, vor ein paar Monaten eine Maschine angeschafft. Automatisch stanzt, rillt und schlitzt sie. Außerdem druckt sie – nicht wie bisher nur in Schwarz, sondern in vier Farben.

„Verpackungen sind heute auch Marketinginstrument“, erläutert Wessel. Mit der Überladebrücke, in der die Ware von der Produktion ins Depot auf der anderen Straßenseite (oder umgekehrt) transportiert wird, habe die Fabrik in diesem Jahr knapp zehn Millionen Euro investiert, verrät der Prokurist und kündigt an, dass dort, wo derzeit das Zelt steht, eine neue Lagerhalle errichtet wird.

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