Grünstadt Gerechtes Unentschieden

«GRÜNSTADT.» Das 0:0 zwischen den Fußball-Landesligisten VfR Grünstadt und SV Gimbsheim entsprach zwar dem Spielverlauf, nutzt jedoch keinem der beiden Teams. Die Gäste unter ihrem Coach Ronny Schwind stellten sich als schwer bezwingbare Mannschaft vor, zeigten ihre Stärke in der Defensive und besaßen in Philip Wesner ihren überragenden Akteur.

Die Platzherren, die optimistisch in diese Begegnung gingen, waren zwar vor der Pause spielbestimmend, leisteten sich aber zu viele Abspielfehler. Das 4-1-4-1-System ging nicht auf, sondern kam den Rheinhessen entgegen, zumal Ali Aslan als Sturmspitze oft auf sich allein gestellt war. Man merkte, dass sich der 26-jährige Goalgetter bis zur Auswechslung gegen Michael Bechtel (58.) zwar redlich bemühte, doch das offensive Grünstadter Mittelfeld kam mit der konsequenten Gimbsheimer Mittelfeldreihe und der rigoros agierenden Gäste-Abwehr nicht zurecht. Alexander Dorn auf der linken Seite und Tobias Fath rechts versuchten immer wieder durchzubrechen, doch meistens war vorm Strafraum Schluss. Dies lag am überragenden Gimbsheimer Philip Wesner, der seine Abwehrreihe beispielhaft dirigierte. Im Zentrum, wo immer wieder VfR-Kapitän Nico Müller und Alexander Simon bei ihren Versuchen scheiterten, ließen die Rheinhessen den Platzherren wenig Platz. Dabei kann kein Mangel an Kampf oder Einsatz unterstellt werden, Grünstadt fand nur nicht zu einem geordneten Spiel. Allerdings: Auch auf Grünstadter Seite dominierte der von Uwe Rebholz ebenso gut organisierte Abwehrblock mit Timon Steck, Florian Frank und Marcel Czekalla, der über die ganze Spielzeit den Gästen nicht eine Chance ließ. Das spricht für eine starke Defensive, die keinen Treffer zuließ. Überragend dabei der Grünstadter „Sechser“ Tobias Hess, auffälligster Akteur in einer Begegnung, die für die 75 Zuschauer alles andere als interessant und spannend war. Lediglich bei zwei Standardsituationen wurde Gästekeeper Yannick Selzer ernsthaft geprüft. Beide Male waren es Freistöße unweit der Strafraumlinie, beide Male von Rebholz toll getreten. So lenkte der Gästetorwart in der 35. Minute mit Glanzparade über die Latte und wiederholte seine Tat in der 63. Minute gegen den gleichen Spieler. VfR-Keeper Enez Aslan verbrachte einen ruhigen Nachmittag, wurde nicht einmal ernsthaft geprüft. VfR-Coach Alexander Schott, der erstmals aus dem Vollen schöpfen konnte, brachte wie bereits erwähnt für Aslan zwar Bechtel, doch auch dieser konnte sich nicht energisch gegen die konzentriert spielende Gästeabwehr durchsetzen. Auch Neuzugang Hidayet Yildiz, der in der 76. Minute für Tobias Fath kam, stand mehr oder minder auf verlorenem Posten. Steven Bechtel, für Simon in der 78. Minute eingewechselt, ebenso. Schott hatte alles Mögliche versucht, doch es mangelte an der richtigen Einstellung. So blieb es beim gerechten 0:0. Der Unparteiische Julian Kuhn (Otterstadt) zeigte eine gute Leistung. „Ich glaube, dass dieses Ergebnis für beide Teams in Ordnung geht“, meinte Gimbsheims Schlussmann Selzer. VfR-Trainer Schott sprach von einem typischen 0:0 in einer Partie, in der auf beiden Seiten die Durchschlagskraft in der Offensive vermisst wurde. Schott: „Leider konnten wir nicht an die Leistungen vom letzten Wochenende beim 3:0-Sieg in Kandel anknüpfen. Da fehlten heute doch der unbändige Einsatzwillen und die Laufbereitschaft meiner Jungs.“ Letztlich sei das Unentschieden für beide Teams gerecht. In der Tabelle hat sich für Grünstadt nichts geändert. Durch das überraschende 1:1 des Zweiten, FC Basara Mainz, gegen Wormatia Worms II beträgt der Abstand zum Relegationsplatz für die Rasenspieler nach wie vor sieben Zähler. Grünstadt liegt auf dem sechsten Tabellenrang (26:22-Tore, 32 Punkte). So spielten sie Enez Aslan – Frank, Steck, Rebholz, Czekalla – Hess – Fath (76. Yildiz), Simon (78. Steven Bechtel), Müller, Dorn – Ali Aslan (58. Michael Bechtel).

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