Grünstadt Grünstadt II ist oben auf, SV Obersülzen steckt unten drin

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Grünstadt. Jubel auf der einen, Niedergeschlagenheit auf der anderen Seite. Der VfR Grünstadt II gewann am Samstagnachmittag das Derby in der Fußball A-Klasse gegen den SV Obersülzen mit 2:1 (0:0) und machte damit einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt. 110 Zuschauer sahen ein spannendes Spiel auf dem Rasen im Rudolf-Harbig-Stadion.

„Ein Punkt wäre durchaus drin gewesen“, sagte ein betrübter Stefan Neurohr. Der Spielertrainer des SV Obersülzen kaschierte seinen Ärger ganz gut. Sachlich analysierte der Routinier die 90 Minuten Abstiegskampf, die sich beide Teams geliefert hatten. Aber irgendwie war es dann doch zu spüren: Innerlich brodelte es im SVO-Coach. „In der ersten Halbzeit hatten wir unsere Chancen, klar Grünstadt auch, aber wir haben gut mitgespielt. Die Jungs waren mit Engagement dabei.“ Neurohr selbst brachte sein Team dann im zweiten Durchgang sogar mit 1:0 (60.) in Führung. Doch sieben Minuten später sah der Obersülzer Semih Seker die Rote Karte. Er hatte den Grünstadter Schlussmann Markus Zengerle attackiert. Zu heftig, befand Schiedsrichter Lalo Kamara und verwies den SVO-Akteur vom Feld (67.). Die Grünstadter machten in der Folge mit einem Mann viel Druck. Doch es dauerte bis zur 74. Minute. Dann erst nutzte Tobias Haffke die gefühlte zehnte hundertprozentige Torchance des VfR II zum 1:1. Obersülzen stemmte sich dagegen. Doch der Neurohr-Elf ging in der Schlussphase die Kraft flöten. In der 83. Minute war es dann so weit: Leon Lampert erzielte das längst überfällige 2:1 für die Platzherren. Wieder zog sich Schiedsrichter Lalo Kamara den Unmut des SVO zu. Dem Unparteiischen war nämlich ein klares Handspiel eines VfR-Akteurs in den Nähe der Mittellinie entgangen. Der Schiedsrichter ließ weiterspielen und dem VfR II gelang Sekunden später der Siegtreffer. „Die Rote Karte, die für mich und laut Grünstadter Aussagen auch keine war, hat das Spiel gekippt. Und dass dem 2:1 für den VfR II dann auch noch ein klares Handspiel vorausging, war noch bitterer“, ärgerte sich Stefan Neurohr, der klar machte: „Wir müssen nun weiterkämpfen. Der VfR Grünstadt II und der TSV Bockenheim, der am Freitag auch gewonnen hat, sind für uns nun außer Reichweite. Es wird wohl auf einen Zweikampf mit dem TSV Epstein herauslaufen.“ Auch bitter für den SVO: Florian Buch zog sich am Samstag einen Meniskuseinriss zu. „Ich habe noch einen 13-, 14-Mann-Kader. Aber da müssen wir durch“, betonte Neurohr. Unterdessen gab es beim VfR Grünstadt II großen Jubel. „Wie die Jungs das nach dem Rückstand noch gedreht haben, war klasse“, freute sich Coach Markus Weber und befand: „Nun haben wir einen wichtigen Schritt gemacht. Gegen Tabellenschlusslicht Schauernheim wollen wir am nächsten Wochenende nachlegen, das sollte dann für den Klassenerhalt reichen.“ Vor der Runde hatten zahlreiche Spieler die Zweite Grünstadter Mannschaft verlassen. Weber fand keine einfachen Voraussetzungen vor, als er das Team übernahm. Doch der Coach brachte das Team in sichere Gefilde in der A-Klasse. Für den VfR II ist der Klassenerhalt vergleichbar mit einem Titel. So spielten sie VfR Grünstadt II: Zengerle - Tietz (61. Bechtold), Hummel, Barbig, Haffke, Bechtel, Lampert, Ali, Hajra, Gillmann, Masekla (88. Stüber). SV Obersülzen: Meininger - Bölger, Maurer, Seker, Henz - Limpert, Balzke, Berck, Buch (50. Acheria) , Neurohr. Tore: 0:1 Neurohr (60.), 1:1 Haffke (74.), 2:1 Lampert (83.). Rote Karte: Seker (SV Obersülzen, 67.) wegen Foulspiels. Beste Spieler: Hajra, Lampert - Neurohr. Schiedsrichter: Kamaran. Zuschauer: 110.

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