Grünstadt Grünstadt: Mitarbeiter der Stadtverwaltung werden in interner Kommunikation weitergebildet

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Beim Neujahrsempfang hat Bürgermeister Klaus Wagner berichtet, dass der gegenseitige Respekt und die Wertschätzung in der Verwaltung gewachsen seien.

Als Joachim Meyer 1981 in der Stadtverwaltung seine Ausbildung begann, sei die Sicht auf das Verwaltungshandeln eine andere gewesen: „Früher haben die Abteilungen nebeneinander statt miteinander gearbeitet. Früher war man eher Einzelkämpfer“, sagt der 51-Jährige, der heute Büroleiter ist. Dies habe sich in den vergangenen Jahren geändert – auch weil junge Leute, die neu in die Verwaltung kämen, mit der alten Mentalität nicht viel anfangen könnten: „Die heutigen Kollegen ticken da anders“, sagt Meyer. Klaus Wagner (CDU) kam vor sieben Jahren als Nicht-Verwaltungsmann auf den Bürgermeistersessel und sagt rückblickend: „Meine Einschätzung war, dass die Kommunikation nach außen eher im schlechten Licht dastand.“ Auch in der Kommunikation innerhalb der Verwaltung habe er Verbesserungsbedarf gesehen, berichtet der 56-Jährige. Die erste Sorge habe jedoch den Finanzen gegolten und der Frage, wie man die Haushaltssituation verbessern könne: „Wir haben jede Zahl umgedreht.“ Parallel dazu sei begonnen worden, an der internen Kommunikation zu arbeiten: „Wenn Sie 50, 60 Leute haben und sie wollen was erreichen, sollte das Team passen“, findet Wagner. Die Idee: Ein Kernteam aus Bürgermeister, Beigeordneten, Abteilungsleitern und deren Stellvertretern sowie einige weitere Mitarbeiter (insgesamt erst 12, heute 14 Leute) treffen sich regelmäßig, um sowohl Vorschläge für den städtischen Haushalt zu erarbeiten, als auch das Image der Stadtverwaltung aufzupolieren. „Das Kernteam hat sich zwei-, dreimal im Jahr zusammengesetzt und dann hatten wir einmal im Jahr eine Klausurtagung mit einem Moderator“, berichtet Wagner. Aus diesen Zusammenkünften sei unter anderem eine Projektliste entstanden, auf der vermerkt sei, was für die Stadtentwicklung getan werden soll. Als Weiterbildungen für das Kernteam wurde beispielsweise ein eintägiger Workshop zum Thema „Die Informationsflut meistern – Professionelles Informations- und Wissensmanagement“ angeboten, zudem eine zweitägige Tagung im Oktober, bei der die Teilnehmer gewandert sind und miteinander ins Gespräch kamen. „Das war hochinteressant, es war richtig gut für das Teambuilding und die gegenseitige Wertschätzung“, berichtet Wagner über das Angebot des Trainers Erwin Schottler vom Donnersberg. Für diese beiden Angebote seien Referenten-Kosten in Höhe von zusammen 4000 Euro entstanden. Zu den Ausgaben sagt der Bürgermeister: „Keine Riesensummen, aber das erhöht die Effizienz im Haus.“ Büroleiter Meyer erkennt die Verbesserung in der Verwaltung durch die Programme: Heute tauschten sich die Mitarbeiter besser darüber aus, was in den einzelnen Abteilungen der Stadtverwaltung laufe: „Man kriegt mehr mit als das Eigene.“ Ein Beispiel, an dem das ganz konkret von Vorteil sei, benennt Stadtchef Wagner: „Die Bauabteilung baut irgendwas. Und die Finanzabteilung muss das zahlen. Da muss man miteinander sprechen.“ Das sei früher mitunter nicht so der Fall gewesen, heißt es. Um das Erreichte nicht verpuffen zu lassen, sollen auch für die Mitarbeiter punktuell Seminare angeboten werden, sagt Meyer. Bei einer Mitarbeiterversammlung seien die Kollegen schon informiert worden.

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