Grünstadt Grünstadts Partner mögen Le Pen nicht
In den französischen Partnergemeinden der Orte im Leiningerland und von Eisenberg liegt die rechtspopulistische Marine Le Pen (Front National) in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl in der Wählergunst vorn – Ausnahme ist der 15.000-Einwohner-Ort Carrières-sur-Seine, mit dem Grünstadt eine Partnerschaft pflegt.
GRÜNSTADT. Der Mitte-Links-Politiker Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen haben die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahl gewonnen. Der Ex-Wirtschaftsminister und die Chefin des rechtsextremen Front National kämpfen bei der Stichwahl am 7. Mai um den Einzug in den Elyséepalast. Macron hat etwa 24 Prozent der Stimmen bekommen haben, Le Pen 21,4 Prozent. In den Partnerorten der Gemeinden des Leiningerlandes und von Eisenberg hat Le Pen allerdings eine weitaus höhere Zustimmung erhalten als im Landesschnitt: In Crèvecoeur-le-Grand (Obrigheimer Partner) wählten sie 41,71 Prozent, in Grandvilliers (Bockenheim) bekam sie 38,18 Prozent der Stimmen, in Sanvignes-les-Mines (Eisenberg) 29,88 Prozent und in Blanzy (Hettenleidelheim) 28,56 Prozent. Lediglich in dem bei Paris liegenden Städtchen Carrières-sur-Seine, mit dem Grünstadt Beziehungen pflegt, steht die Rechtsanwältin mit 9,81 Prozent nicht an erster, sondern an vierter Stelle. 2691 Menschen (35,76 Prozent) votierten dort für den Liberalen Emmanuel Macron (En Marche!). Der ehemalige Wirtschaftsminister hat in den anderen vier Partnergemeinden deutlich schlechtere Karten. 22,41 Prozent der Bürger von Blanzy wollen ihn als Präsidenten sehen, jeder Fünfte in Sanvignes-les-Mines und Grandvilliers sowie 15,21 Prozent der Stimmberechtigten von Crèvecoeur-le-Grand. Die Wahlbeteiligung war überall hoch. Sie lag zwischen 82,89 Prozent in Carrières-sur-Seine und 71,99 Prozent in Grandvilliers. Die Ergebnisse im Einzelnen (aufgeführt sind die jeweils erfolgreichsten fünf der elf Präsidentschaftskandidaten): Carrières-sur-Seine (Grünstadt), Wahlbeteiligung 82,99 Prozent, davon gültige Stimmen 98,2 Prozent: 1. Emmanuel Macron (En Marche!): 35,76 Prozent, 2. Francois Fillon (Les Républicains): 25,26 Prozent, 3. Jean-Luc Mélenchon (Linkspartei LFI): 15,91 Prozent, 4. Marine Le Pen (Front National): 9,81 Prozent und 5. Benoit Hamon (Parti Socialiste): 6,66 Prozent; Grandvilliers (Bockenheim), Wahlbeteiligung 71,99 Prozent, davon gültige Stimmen 98 Prozent: 1. Marine Le Pen (Front National): 38,18 Prozent, 2. Emmanuel Macron (En Marche!): 19,38 Prozent, 3. Francois Fillon (Les Républicains): 18,04 Prozent, 4. Jean-Luc Mélenchon (Linkspartei LFI): 12,17 Prozent und 5. Nicolas Dupont-Aignan (Debout la France): 4,46 Prozent; Blanzy (Hettenleidelheim), Wahlbeteiligung 77,13 Prozent, davon gültige Stimmen 97,11 Prozent: 1. Marine Le Pen (Front National): 28,56 Prozent, 2. Emmanuel Macron (En Marche!): 22,41 Prozent, 3. Jean-Luc Mélenchon (Linkspartei LFI): 19,97 Prozent, 4. Francois Fillon (Les Républicains): 14,17 Prozent und 5. Benoit Hamon (Parti Socialiste): 5,85 Prozent; Crèvecoeur-le-Grand (Obrigheim), Wahlbeteiligung 78,24 Prozent, davon gültige Stimmen 95,17 Prozent: 1. Marine Le Pen (Front National): 41,71 Prozent, 2. Emmanuel Macron (En Marche!): 15,43 Prozent, 3. Francois Fillon (Les Républicains): 15,21 Prozent, 4. Jean-Luc Mélenchon (Linkspartei LFI): 14,01 Prozent und 5. Nicolas Dupont-Aignan (Debout la France): 5,73 Prozent; Sanvignes-les-Mines (Eisenberg), Wahlbeteiligung 73,75 Prozent, davon gültige Stimmen 96,74 Prozent: 1. Marine Le Pen (Front National): 29,88 Prozent, 2. Emmanuel Macron (En Marche!): 20,79 Prozent, Jean-Luc Mélenchon (Linkspartei LFI): 18,74 Prozent, 4. Francois Fillon (Les Républicains): 14,81 Prozent und 5. Benoit Hamon (Parti Socialiste): 6,06 Prozent. Zur Sache Wir haben den Bürgermeister des 3000-Einwohner-Ortes Grandvilliers befragt, wie er das Wahlergebnis von Marine Le Pen in seinem Ort einschätzt. Das Interview mit dem „Bockenheimer Partner“ lesen Sie auf der Seite „Unterhaardt“.