Grünstadt Grundstückspreis sorgt für Diskussionen

Die Umgehungsstraße und der im Internet-Immobilienmarkt veröffentlichte Grundstücksverkauf Auf dem Heyer standen nicht auf der Tagesordnung, waren aber die vorherrschenden Themen in der Ratsitzung am Montag.

Für heftige Diskussionen sorgte der im Immoscout veröffentlichte Grundstückverkauf Auf dem Heyer, den die Gemeinde zur Finanzierung des geplanten Mehrgenerationenplatzes anstrebt. Weil zu den im Rat beschlossenen 220 Euro pro Quadratmetern plötzlich der Betrag 163,18 Euro pro Quadratmeter auftauchte, hagelte es vor allem seitens der SPD und Hans-Jürgen Jakoby (CDU) heftige Kritik an Ortsbürgermeister Kurt Janson (parteilos). Janson argumentierte, dass in Gesprächen mit der VG-Fachabteilung und dem Bank- und Immobilien-Fachmann der Verkehrswert des insgesamt 2488 Quadratmeter großen Grundstückes – mit teils vielen Böschungen und nicht bebaubaren Flächen – niedriger eruiert worden sei. Der Wert läge zwischen 150 und 160 Euro, so Janson. Jürgen Schumacher (SPD) befürchtete, dass, im Hinblick auf das große Gelände in guter Lage, „mit dem Vermögen der Gemeinde nicht gerecht umgegangen“ werde. Schumacher möchte eine genaue Auflistung darüber, welche Fläche 220 Euro pro Quadratmeter – wie beschlossen – und welche „nur“ 163,18 Euro wert sei. Wenn sich an dem Verkaufspreis etwas ändere, müsse der Rat neu beraten, meinte Klaus Mattern (SPD). Hans-Jürgen Jacoby (CDU) bemängelte zudem, dass im Verkaufsangebot Hinweise auf die gute Infrastruktur von Bockenheim mit Grundschule, Kita, Ärzte, Apotheken und Bahnanbindung fehlten. Janson bat VG-Bauamtsleiter Erwin Fuchs, wieder die 220 Euro ins Gebot zu stellen. Mit diesem Preis werde das Grundstück noch schwieriger zu verkaufen sein, merkte Janson an. In der Einwohnerfragestunde, wurde nach dem geplanten Kleinkinderspielplatz Auf dem Heyer-Grundstück gefragt. Ein Bürger bemängelte, dass ein Konzept für die zum Verkauf stehende Grundstückfläche fehle. Die VG wurde beauftragt, eine neue Vorlage mit dem sogenannten „Mischpreis“ zu erstellen und dem Rat in der nächsten Sitzung (am Montag, 18. Juli, 19 Uhr) vorzulegen. Zum Thema Mehrgenerationenplatz schlug Gunther Bechtel (SPD) vor, eine Bürgerversammlung einzuberufen, um zu erfahren, wie viele Bürger sich beim Bau des Freizeitplatzes einbringen würden. Zur Umgehungsstraße kritisierten die SPD und der CDU-Mann Jakoby den Bürgermeister: Ihrer Meinung nach klopfe er nicht intensiv genug bei den übergeordneten Behörden an und informiere den Rat nicht. So habe es auch keine Info über den jüngst einstimmig beschlossenen „Brief nach Mainz“ gegeben. VG-Bauamtsleiter Erwin Fuchs empfahl dem Gemeinderat als effektivsten Schritt „und den einzig richtigen Weg“, sich – wie von Mainz empfohlen – mit einer Machbarkeitsstudie (Kosten-Nutzenanalyse, Raum- und Umweltverträglichkeit, Verkehrsbelastung, Prüfung West- und Ostvariante) zu beschäftigen. Die kostet allerdings um die 30.000 Euro, die die Gemeinde aus eigener Tasche zahlen müsste. Über den Landesbetrieb Speyer (LBM) wurden drei Angebote eingeholt. In der nächsten Ratsitzung soll die Umgehung weiter thematisiert werden. |gsp

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