Grünstadt Hoffen auf Nachschlag für die Neue Mitte

Tiefenthals Neue Mitte neben dem Dorfgemeinschaftshaus (rechts) nimmt langsam Form an. Das neue Gebäude wird drei Garagen beherb
Tiefenthals Neue Mitte neben dem Dorfgemeinschaftshaus (rechts) nimmt langsam Form an. Das neue Gebäude wird drei Garagen beherbergen und ein begehbares Flachdach haben, das als Begegnungsstätte genutzt werden kann. Zudem sind weitere Parkplätze geplant.

Die Kosten für die Gestaltung der Neuen Mitte in Tiefenthal sind gegenüber den ursprünglichen Ansätzen deutlich gestiegen. Deshalb hofft die Gemeinde jetzt nach einer Begehung mit Vertretern verschiedener Behörden, dass auch mehr Zuschüsse nach Tiefenthal fließen werden. Das sagte Ortsbürgermeister Edwin Gaub (CDU) in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend.

2017, als der Bau der Neuen Mitte beschlossen wurde, lagen die Kostenschätzungen bei 399.000 Euro. Von diesen Gesamtkosten wurden 357.000 Euro von den Behörden als förderfähig anerkannt, was zu einer Bezuschussung des Projekts mit 230.000 Euro führte. Mittlerweile musste die Gemeinde Aufträge für den Umbau rund um das Dorfgemeinschaftshaus im Wert von 478.000 Euro vergeben. Teilweise liegt das darin begründet, dass die Baupreise seit der Kostenschätzung enorm angezogen haben, in nur wenigen Gewerken die angesetzten Kosten eingehalten werden konnten. Hinzu kämen Mehrkosten, die nicht vorhergesehen werden konnten, wie Ortsbürgermeister Gaub dem Gemeinderat erläuterte. Unter anderem seien die Kosten für die Entsorgung des Bodenaushubs rund um das Gemeindehaus zu optimistisch gesehen worden. Es habe sich herausgestellt, dass eine andere Bodenklasse ausgebaggert wurde als erhofft. Mehrkosten habe zudem die Entsorgung der asbesthaltigen Bestandteile des Bauschutts, der beim Abriss der Gebäude angefallen ist, verursacht. „Nach einer Begehung und der detaillierten Bewertung der einzelnen Positionen gehen wir derzeit davon aus, dass wir etwa 35.000 Euro mehr Zuschüsse erwarten können“, so Gaub. Auch wenn dies zunächst erfreulich sei, müsse die Gemeinde doch die Mehrkosten aus eigener Tasche schultern. Zu diesen Kosten gehören auch rund 4000 Euro für die Fundamentarbeiten für das Kunstwerk, das der Bildhauer Robert Schad für die Neue Mitte geschaffen hat. Dieses soll am 30. Mai in Tiefenthal eintreffen und vom Metallbau-Unternehmen Werle in Eigenleistung aufgebaut werden. Im kausalen Zusammenhang mit den Mehrkosten am Gemeindehaus ist auch die Beschäftigung einer 450-Euro-Kraft als Gemeindediener in Tiefenthal gesehen worden. „Da wir deutlich mehr Geld für die Neue Mitte brauchen, kann ich derzeit nur schwer abschätzen, ob wir uns eine solche Kraft überhaupt leisten können“, so Gaub. Kosten würde die Gemeinde ein solcher Mitarbeiter maximal 7500 Euro im Jahr, rechnete Achim Helfrich (WG Tiefenthal) dem Gemeinderat vor. Er bemängelte, dass der Gemeinderat bislang aber überhaupt keine Entscheidung zur Einstellung einer 450-Euro-Kraft getroffen habe. „Wir können nur dann an anderen Stellen versuchen, Geld einzusparen, um einen Gemeindemitarbeiter zu finanzieren, wenn wir uns endlich einig werden, einen solchen Mitarbeiter auch einzustellen“, argumentierte Helfrich und fand dafür breite Unterstützung im Rat. Beschlossen wurde jetzt, einen Mitarbeiter zu suchen und einzustellen und ihn dann unter Vorbehalt der Finanzierbarkeit tatsächlich zu beschäftigen. Der Bedarf für den Einsatz eines solchen Helfers vor allem bei der Grünpflege wurde vom gesamten Gemeinderat gesehen.

x