Eisenberg KinderKulturKarawane: Was die berührendsten Szenen waren

Die Gruppe IYASA lieferte eine mitreißende Show.
Die Gruppe IYASA lieferte eine mitreißende Show.

Besuch aus Afrika: Bei der KinderKulturKarawane hat die Gruppe IYASA aus Simbabwe eine Woche lang in Eisenberg gastiert. Zum Abschluss zeigte sie eine mitreißende Show mit dem Titel „Rise up – breaking barriers beyond the future“ in der Jahnhalle.

Die Jahnhalle in Eisenberg war bis auf den letzten Platz voll besetzt. Gekommen waren nicht nur Schüler der Integrierten Gesamtschule Eisenberg, sondern auch Freunde, Eltern und die Gastfamilien, die den fünf afrikanischen Jugendlichen und den beiden begleitenden Erwachsenen für eine Woche ein Zuhause in Eisenberg gegeben hatten.

„Zunächst haben wir im Unterricht, beispielsweise in Kunst, Gesellschaftslehre und in Sport über verschiedene Themen rund um die KinderKulturKarawane gesprochen“, erzählt Gabriele Steurer, die als Hauptverantwortliche der IGS Eisenberg die Gruppe unter der Leitung von Innocent Dube betreut hat. In Workshops haben Kinder und Jugendliche aus den Klassen fünf, sechs, neun und aus der zehnten Klassenstufe teilgenommen. „Es gab gute Diskussionen im Unterricht zu den Botschaften, die IYASA, bestehend aus drei Mädels und zwei Jungs, in diesem Jahr mitgebracht haben“, so die Englischlehrerin und stellvertretende Direktorin der IGS.

Höhepunkt der Woche war die Aufführung in der Jahnhalle.

Gefahren von sozialen Medien

IYASA heißt übersetzt „Freiheit für junge Leute“ und das ist auch das Hauptthema, das die fünf Jugendlichen im Alter von 18 bis 20 Jahren mit ihrer Performance vermitteln wollten. In einer mitreißenden Show machten sie auf die Gefahren von digitalen Medien aufmerksam, zeigten aber auch, wie sie positiv genutzt werden können. „Wo bleibt die richtige Kommunikation, wenn alle nur noch in ihre Handys schauen?“ sowie „Handys sind wie eine Droge“ waren Botschaften der Künstler. Nach der Feststellung, dass nicht die sozialen Medien allein das Problem darstellten, sondern jeder Einzelne, weil er den Umgang damit selbst in der Hand habe, brachte einer der jungen Männer mit einem Moonwalk zum Lied „Bad“ von Michael Jackson den Saal zum Kochen.

Neben dem Umgang mit digitalen Medien kamen auch die alltäglichen Probleme von Schülern und Familien in Simbabwe zur Sprache: Viele Kinder haben keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen und wenn, müssen sie viele Kilometer zu Fuß laufen, oft haben die Familien keinen Zugang zu sauberem Wasser und Mädchen werden vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet. Mit ihrem Ausruf „Yes, we can change the world – yes, we can“ nahmen die Künstler auf der Bühne auch den letzten Zuschauer mit, am Ende wurde eine Zugabe gefordert.

Berührende Gesten

Herzliche Umarmungen nach der Show und Rufe nach „Mama“ und „Papa“ von den simbabwischen Jugendlichen trafen die Zuschauer direkt ins Herz. Auch die ergreifende Geste einer jungen Künstlerin, als sie nach ihrer „kleinen Schwester“ ruft, worauf ein kleines weißes Mädchen zur Bühne eilt und voller Freude den Luftballon ihrer afrikanischen „Schwester“ entgegennimmt, rührt und spiegelt die Beziehung wider, die die Jugendlichen in der kurzen Zeit zu ihren Gastfamilien aufgebaut haben. Die Luftballons wurden am Ende der Show verteilt und dann gemeinschaftlich zum Platzen gebracht. Innen befanden sich kleine Zettel mit großen Botschaften wie „#Steh auf gegen Geschlechterungerechtigkeit“, „#Steh auf gegen Umweltzerstörung und den menschengemachten Klimawandel“ und „#Steh auf gegen die weltweite Korruption“.

Schulleiterin Christa Mayer: „Die Botschaft der Show ist wichtig und holt die Schüler ab – auch die Unterbringung in den Gastfamilien ist in Eisenberg besonders, manche haben noch nach Jahren Kontakt.“ Seit über 20 Jahren gibt es die Kooperation der IGS Eisenberg mit der Partnerschaft Eine Welt, die wieder die KinderKulturKarawane eingeladen hat. Steuerer schließt mit den Worten an IYASA und deren Direktor Innocent Dube: „Wir hoffen, euch in zwei Jahren wiederzusehen.“

Bewegungskünstler.
Bewegungskünstler.
Abschluss in der Jahnhalle.
Abschluss in der Jahnhalle.
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