Grünstadt Kontrollsituation soll verbessert werden

EBERTSHEIM. Seit langer Zeit ärgert sich Rudolf Schindler aus Ebertsheim über Risse und Absenkungen im Asphalt einiger Straßen seines Wohnortes. Sie sind unzweifelhaft entstanden, nachdem vor rund 15 Jahren Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt worden sind. Nach einer Ortsbesichtigung, die kürzlich auf Initiative des Rentners stattfand, sagte Bauamtsleiter Erwin Fuchs, dass man daran arbeite, solche Schäden künftig zu vermeiden.

Wie berichtet, kritisiert Schindler, der beruflich mit Bauabnahmen zu tun hatte, dass offensichtlich technische Vorgaben nicht ordnungsgemäß eingehalten worden sind. „Setzungen an vielen Stellen der Fahrbahnen lassen vermuten, dass die notwenige Proctor-Dichte (ein Maß für die Verdichtung des Bodens, Anm. d. Red.) von 98 Prozent nicht erreicht wird“, so der Ebertsheimer. Auch seien von der ausführenden Firma entlang der Schnittlinien im Asphalt keine Bitumenklebebänder eingebracht worden. Der Verbandsgemeindeverwaltung Grünstadt-Land wirft Schindler Geldverschwendung vor, indem sie durch mangelnde Kontrollen wissentlich Folgeschäden in Kauf nimmt. Solche hat er dem VG-Abteilungsleiter Bauen und Umwelt, Erwin Fuchs, dem bisherigen Tiefbautechniker Wolfgang Steitz und dessen Nachfolger Sven Groß gezeigt. „Wir haben rund ein halbes Dutzend Stellen gesehen, wo das Bitumenband fehlt, das nach dem Verlegen der Leitungen den Spalt zwischen der alten und der neuen Asphaltdecke abdichten sollte“, berichtete Fuchs auf Anfrage. Darüber hinaus seien drei, vier weitere Schäden begutachtet worden. Risse im Straßenbelag seien immer problematisch, weil dort Wasser eindringe, das dann bei Frost gefriere und die Defekte vergrößere, so Fuchs. Das Ausbauen und Reparieren der Verkehrswege streng nach allen Vorschriften würde aber zu unverhältnismäßig hohen Mehrkosten führen und verhindere auch nicht sämtliche Mängel. Die bisherige Praxis, bei der die Versorgungsträger sogar nach Ablauf der Gewährleistungsfristen Schäden beseitigen, sei wirtschaftlicher. Mit der Überprüfung des Straßenzustandes komme die VG allerdings nicht hinterher, räumte Fuchs ein. „Der Bauabteilung steht nur eine halbe Tiefbautechniker-Stelle zu“, erzählte er. Und dieser Mitarbeiter, den man sich mit den Werken teile, habe nicht bloß Maßnahmen an Verkehrswegen in den 16 Ortsgemeinden zu überwachen. Man überlege nun in der Verwaltung, wie diese unbefriedigende Situation künftig verbessert werden kann. Schindler sagte dazu: „Mir bleibt nur die Hoffnung, dass die Kommunen künftig mehr auf die korrekte Ausführung solcher Arbeiten achten.“ (abf)

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