Grünstadt „Kosten können wir nicht stemmen“

LUDWIGSHAFEN. Ob es nötig ist, bei Vorbereitungsspielen ein Schiedsrichter-Trio anzusetzen, darüber wurde bei der Rückrundenbesprechung der Fußball-Landesliga Ost in Ludwigshafen kontrovers diskutiert. Viele Vereinsvertreter sprachen sich dafür aus, auf Assistenten zu verzichten.

Wenn demnächst wieder Testspiele anstehen, dann haben etliche Landesligisten ein Problem. Von den Zuschauern wird in der Regel kein Eintrittsgeld erhoben, zumal ihre Zahl gerade in den Wintermonaten überschaubar ist. Auf der anderen Seite kommen ein Schiedsrichter und zwei Assistenten, was den finanziellen Aufwand für die Klubs in die Höhe treibt. „Diese Kosten können wir nicht stemmen“, sagte beispielsweise Salvatore Mauro, der Spielleiter des VfR Frankenthal. Kollegen von ihm sehen das ähnlich. „Viele Vereine schreiben mir bei der Anmeldung eines Vorbereitungsspiels, dass sie nur einen Schiedsrichter wollen. Ich gebe den Wunsch weiter, habe aber keinen Einfluss auf die Entscheidung“, verdeutlichte Klassenleiter Peter Schakewitsch (Carlsberg). Verbandsschiedsrichter-Obmann Erhard Blaesy (Niederhausen) habe entschieden, dass immer dann, wenn zwei Teams aus Ligen, in denen Punktspiele im Gespann geleitet werden, bei Tests aufeinandertreffen, drei Referees angesetzt werden. Der Grund: So wie die Teams üben und testen, machen es auch die Schiedsrichter. „Der junge Assistent kann in solchen Spielen am besten lernen. Wenn er das nicht macht und entscheidet in einem Punktspiel mangels Praxis falsch, ist die Konsequenz oft folgenschwer“, so Ralf Vollmar (Großsteinhausen), der als Schiedsrichter-Vertreter an der Sitzung teilnahm. Bemerkenswert moderat sind die Zahlen der Gelben und Roten Karten. „Der enorme Rückgang der persönlichen Strafen freut mich sehr“, sagte Schakewitsch. Die Zahl der Gelben Karten sank von 677 auf 614, somit um knapp zehn Prozent. Gar um über 20 Prozent gingen die Platzverweise zurück, die Gelb-Roten Karten von 30 auf 23 und die Roten Karten von 29 auf 22. „Das muss das Maß für die restlichen Rückrundenspiele sein“, betonte der Klassenleiter. Fünfmal wurden Trainer nach Diskussionen mit dem Schiedsrichter bestraft. Der TuS Altleiningen belegt mit 46 Gelben und je einer Gelb-Roten und Roten Karte den achten Platz in der Fair-Play-Tabelle. Der VfR Grünstadt kommt bei einem Spiel weniger auf 44 Gelbe und eine Gelb-Rote Karte. Eine Rote Karte gab es gegen den VfR nicht. Dafür wurde der Verein wegen unsportlichem Verhalten bestraft und rangiert deshalb in der Fair-Play-Tabelle auf Platz zwölf. In der Zuschauertabelle, die Schakewitsch nach den Angaben der Unparteiischen erstellt hat, sind die Altleininger mit durchschnittlich 129 Besuchern pro Partie auf Rang sieben zu finden, Grünstadt ist mit 91 Fans Zwölfter. Das Ligamittel liegt bei 126 Zuschauern. Hans-Joachim Becker, der Spielleiter des SVW Mainz, forderte, den im Spielplan angegebenen Austragungsstätten größere Beachtung zu schenken. „Es ist schlecht, wenn auf der Liste steht, es wird auf einem Rasenplatz gespielt, man sich die gesamte Woche darauf vorbereitet und wenn man am Spielort ist, wird einem mitgeteilt, dass die Begegnung auf Kunstrasen stattfindet“, sagte Becker. Schakewitsch bat die Heimvereine, ihm einen Platzwechsel rechtzeitig anzuzeigen. Die Idee des Klassenleiters, den letzten Spieltag samstags durchzuführen, ließ sich nicht umsetzen. Es bleibt dabei, dass der 30. Spieltag sonntags ausgetragen wird. Haben zwei Teams mit Auf- und Abstieg dann nichts mehr zu tun, können sie ihre Partie gebührenfrei auf Samstag verschieben. Das Derby zwischen Altleiningen und Grünstadt wurde auf Samstag, 5. März, 15 Uhr, vorgezogen. Die neue Saison beginnt bereits am 31. Juli. Franz-Josef Kolb von der Geschäftsstelle des Südwestdeutschen Fußball-Verbands informierte darüber, dass die Landesligisten schon am 3. August in den Verbandspokal eingreifen. Bis Ende August sollen in diesem Wettbewerb schon vier Runden absolviert sein. (thl)

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