Eisenberg Neu in Eisenberg: Mini-Markt und heiße Theke eröffnen

Das Ehepaar Mehmet und Cicek Kaygisiz in seinem Geschäft in der Eisenberger Fußgängerzone.
Das Ehepaar Mehmet und Cicek Kaygisiz in seinem Geschäft in der Eisenberger Fußgängerzone.

Während vielerorts Metzgereien schließen und Einzelhändler ihre Geschäfte aufgeben, wagt Mehmet Kaygisiz den Schritt in die Selbstständigkeit. Er eröffnet am Freitag seinen Minimarkt mit Metzgerei, heißer Theke und Kaffee-Station in der Eisenberger Fußgängerzone. Ein Besuch.

Die Regale sind bereits eingeräumt. Orientalische Produkte wie ein großes Sortiment an exotischen und alltäglichen Gewürzen warten auf die Kunden, ebenso deutsche Produkte und auch Spezialitäten aus fernen Ländern. Auf 100 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet Mehmet Kaygisiz künftig zudem heiße Kaffeespezialitäten zum Mitnehmen an. Er hat unter anderem die arbeitende Bevölkerung im Blick: Bereits ab 6 Uhr morgens können Kunden an sechs Tagen in der Woche einkaufen, sich mit belegten Brötchen, Sandwichs oder Fleisch- und Wurstwaren eindecken.

Letztere bezieht der 37-Jährige größtenteils von Fleischgroßhändlern in Mannheim und Viernheim. Selbst hergestellt werde Wurst in seinem Laden nicht. „Wir bieten ein großes Sortiment an frischen Fleisch- und Wurstwaren wie beispielsweise Lamm, Rind, Hühnchen, Pute und auch einige Wurstwaren“, erzählt der Selbstständige.

Die heiße Theke werde mit Klassikern wie Currywurst, Fleischkäse, Frikadellen, Bratwurst, Pommes, Tagesgerichten, Salaten und einigem mehr bestückt, um für die Mittagspause und darüber hinaus gerüstet zu sein. Nur eines gibt es im AnSa, wie das Geschäft heißt, nicht: Schweinefleisch. „Wir kennen uns mit Schweinefleisch einfach nicht aus, deshalb möchten wir es auch nicht anbieten“, sagt Kaygisiz’ Ehefrau Cicek dazu.

Früher bei Gienanth tätig

Mit der Selbstständigkeit kennt sich der gebürtige Baden-Württemberger mit türkischen Wurzeln dagegen sehr gut aus: Als er 2007 von Heidelberg in die Pfalz gezogen sei, um bei der Eisenberger Firma Gienanth zu arbeiten, habe er schnell gemerkt, dass er mehr erreichen will und sich dort als gelernter Elektriker zum Maschinenführer hochgearbeitet.

2017 ging es für den Unternehmer dann in die Selbstständigkeit. Als Dienstleister für Fensterreinigungen machte sich der in Göllheim lebende Vater eines fünf Monate alten Jungen selbstständig. „Mit Fenstereinigungen fing alles an, derzeit habe ich um die 25 Mitarbeiter“, sagt Kaygisiz. Spezialisiert habe sich seine Firma nun auf Reinigungs- und Wartungsarbeiten von Öfen, die Gießereien im Einsatz haben.

Auf die Frage, weshalb er nun zusätzlich noch in den Einzelhandel einsteigt, hat der Mittdreißiger eine klare Antwort: „Die wirtschaftliche Lage wurde und wird immer schwieriger.“ Als Reinigungsdienstleister werde er weiterhin tätig sein. Kaygisiz setzt jedoch auf das Motto: Auf einem Bein kann man schlecht stehen. Das Geschäft mitten in der Fußgängerzone, welches er für seinen Laden angemietet hat, biete neben der optimalen Lage eine passende Größe, findet der Unternehmer. Unterschiedliche Einrichtungen wie Schulen oder ein Seniorenheim seien in der Nähe. Hier hofft der Einzelhändler, Kunden gewinnen zu können.

Viel Arbeit, Schweiß und vor allem Geld seien in die Renovierung der Verkaufsfläche, der Küche, des Kühlhauses und der weiteren Räume geflossen. Rund 150.000 Euro habe er dafür aufwenden müssen, schätzt der Einzelhändler. Dafür sei die 20 Quadratmeter große Küche bestens ausgestattet worden, beispielsweise mit ausreichend Edelstahlflächen zur Vorbereitung von Speisen oder Wurst- und Fleischwaren für die Verkaufstheke.

Eine Metzgerin und ein Metzger sowie zwei weitere Angestellte werden neben Kaygisiz künftig im Laden stehen. „Wir wollen erst einmal sehen, wie das Sortiment angenommen wird und es dann gegebenenfalls anpassen“, so der Plan des ambitionierten Geschäftsmanns. Seine 30-jährige Frau ergänzt: „Uns ist es wichtig, ein breites Publikum und verschiedene Nationalitäten anzusprechen.“ Regionale Produkte und Äpfel vom Obsthof Enders in Albisheim sollen Kunden ebenso anziehen wie türkisches Fladenbrot oder Grillfleisch und Artikel des täglichen Gebrauchs oder Putzmittel. Derzeit überlegt das Paar, auch sonntags Frühstück anzubieten. Die Bestuhlung hierfür ist schon vorbereitet.

Kontakt

AnSa Feine Welt – der Minimarkt mit Metzgerei und heißer Theke in der Phillipp-Mayer-Straße ist montags bis samstags von 6 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Die Eröffnung findet am Freitag, 23. August, statt, ab 9 Uhr ist das Geschäft an diesem Tag erstmals geöffnet.

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