Grünstadt Neuer Name, neues Konzept: Das wird aus dem Benders

Der Leerstand währte nicht lange: Ende Oktober musste das Lokal Benders in Grünstadt schließen, schon einen Monat später wird die Gaststätte mit neuem Leben gefüllt. Zwei sehr junge, aber schon erfahrene Menschen eröffnen am Freitag das Hert’s-Restaurant.

Hert’s? Kann hier jemand „Herz“ nicht richtig schreiben? Nein, vielmehr ist es ein Wortspiel, denn die neuen Wirte im ehemaligen Gasthaus Benders sind Deniz und Natalie Hertinger-Gliga. Als sie hörten, dass Jürgen Bender sein Lokal in Grünstadt nach achteinhalb Jahren schließen muss, haben die beiden sogleich vorbeigeschaut. „Der Charakter des Hauses hat uns sofort überzeugt“, erzählt der 22-jährige Jung-Gastronom von seinem ersten Eindruck. Der Sohn der Betreiber des Fliegenden Italieners verwirklicht in der Kirchheimer Straße den Traum vom eigenen Lokal. Seine ein Jahr jüngere Ehefrau ergänzt: „Wir waren sicher, dass sich hier eine Wohlfühl-Atmosphäre schaffen lässt.“

Gesagt, getan. Das Paar nahm rund 20.000 Euro in die Hand, krempelte die Ärmel hoch und legte los. Etliches war zu renovieren, die Beleuchtung zu erneuern, Vorhänge anzubringen. Der kühle, blau-weiße Bistro-Look des Vorgängers wurde in ein warmes Holz-Ambiente in Beige-Braun-Tönen verwandelt, mit Lampen im Retro-Design und Monitoren, auf denen aktuell die Tagesgerichte angezeigt werden. Die Küche ist deutsch-europäisch, „mit einem mediterranen Einschlag“, sagt Deniz Hertinger-Gliga. Es werde eine saisonale Wochenkarte geben. „Auch werden wir einen Mittagstisch anbieten – mit drei Hauptgerichten: Pfälzer Art oder klassisch, eine leichte Mahlzeit und eine vegetarische Variante“, sagt er.

Lokale Weine im Sortiment

Als in der Region verankerter Weinliebhaber ist es ihm wichtig, mit lokalen Winzern zu kooperieren: Schenk-Siebert aus Sausenheim, mit dem seine Eltern schon lange zusammenarbeiten, Kneisel aus Asselheim und das Schlossgut Janson aus Bockenheim. Aber es gibt auch jede Menge Antialkoholisches und die Limonaden sind hausgemacht.

Am Herd wird ein junger Koch stehen, der bislang in den Niederlanden gearbeitet hat, sowie ein Beikoch. Den Service wollen die Eheleute zunächst allein stemmen, eventuell zu den Stoßzeiten mit Unterstützung einer Aushilfe und der Mutter Elena Hertinger-Gliga. Sie sagt: „Weil Deniz und Natalie jetzt fehlen, suchen wir dringend zwei neue Leute für unseren Fliegenden Italiener.“ Der Pizza-Service in der Neugasse, wo einschließlich Fahrern zehn Menschen beschäftigt sind, habe die Corona-Pandemie gut überstanden.

Thekenbereich wurde erneuert

Im Hauptspeisesaal des Hert’s-Restaurants für bis zu 40 Gäste hängen drei große Paddel hinter Glas. Mancher Besucher wird dieses Schmuckstück wiedererkennen: Es hing in der Vereinsgaststätte des Parktennis-Clubs im Stadtpark, die lange von der Familie Hertinger geführt wurde. Dunkle, selbst zurechtgesägte Paneele an der Wand wiederholen die Verkleidung des erneuerten Thekenbereichs, der mit indirekter Beleuchtung versehen ist.

Im angrenzenden Nebenzimmer, das 20 Besuchern Platz bietet, wird die Einrichtung stimmig fortgesetzt. Dabei wiederholen sich auch Elemente und Möbelstücke, die im zweiten, doppelt so großen Nebenraum zu finden sind. Letzterer hat einen direkten Zugang zu einer Terrasse, die erst nach der Übernahme der früheren Kupferpfanne durch Bender im Mai 2015 angebaut wurde. „Wir werden das hier alles gemütlich mit viel Grün anlegen“, kündigt Deniz Hertinger-Gliga ein Projekt für die wärmere Jahreszeit an.

Öffnungszeiten

Eröffnung am Freitag, 1. Dezember, 17.30 Uhr. Gäste sind willkommen dienstags bis sonntags, 11.30 bis 14 Uhr und 17.30 bis 22 Uhr. Montags Ruhetag. Telefon 06359 9299109, E-Mail hertsrestaurant@hotmail.com.